Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Montag, 30. Juli 2012

Das alte, neue zu Hause.

Nun sitz ich hier in Deutschland in meinem alten neuen zu Hause.

Mit dem Rechts fahren hatte ich heute nicht so viele Probleme, wie im April. Die anderen Verkehrsteilnehmer sollten es mir heimlich danken. Ich habe bisher noch keine Geisterfahrerakrionen gestartet. Einkaufen war ich auch schon und es hat mich regelrecht überfordert.
Ich habe mich zwar über die günstigen Preise gefreut und meinen Wagen mit Quark, Käse, BRÖTCHEN und Wurst vollgepackt, doch wollte die Kassiererin wohl Mitarbeiterin des Monatswerden. Sie war wohl Weltmeisterin im Scannen und ich kam mit dem Einpacken gar nicht hinterher. 
HALLOOOO!!! ICH BIN DAS NICHT GEWOOOOOHNT!
Immerhin war heute fast jeder Mensch freundlich zu mir, das bin ich aus Deutschland auch nicht mehr gewohnt.
Ich hätte auch nie gedacht, dass ich es einmal so merkwürdig finden würde, keine bis kaum Farbige Menschen um mich herum zu haben. Niemand, der einfach mal im Supermarkt anfängt zu singen, kein Fremder, der mich einfach mal so auf der Straße fragt, wie es mir geht. Irgendwie fehlt mir das jetzt schon.

Ich bin quasi von zu Hause weggegangen, um ein neues zu Hause zu finden, um anschließend zu Hause zu verlassen, um nach Hause zurückzukehren. Und dieses alte neue zu Hause fühlt sich zwar schon noch wie zu Hause an, aber irgendwie doch anders. Ungewohnte, gewohnte Umgebung.

Nun werde ich anfangen, mich einzugewöhnen...

"Sie haben ihr Ziel erreicht."

Ich bin wieder zu Hause!

Meinen letzten Tag in Südafrika habe ich im größten Kaufhaus des Landes verbracht und dieses mit leeren Händen wieder verlassen. Gegen 21 Uhr ging mein Flugzeug, also machten wir uns gegen 19 Uhr auf den Weg zum Flughafen. Frau Navigation sollte uns auf dem schnellsten Weg dorthin führen.

Flughafen eingegeben und losgefahren. Es war bereits dunkel und die Skyline leuchtete. Mitten durch die Innenstadt wurden wir geführt und freuten uns noch "Mensch, jetzt werden wir direkt durch die Stadt zum Flughafen geführt"

Die glamourösen Straßen verwandelten sich in dunkle Ecken. Überall schwarze Gesichter auf der Straße, Black Taxis rasten kreuz und quer vor unserer Nase herum. Merkwürdig war das schon, aber wir werden halt durch die City geführt. Mini Shops mit selbst gekritzelten Werbungsschildern, hier Müll, da nen Haufen Farbiger.
Tja, und dann sprach Frau Navigation freundlich zu uns: "Sie haben ihr Ziel erreicht!" "Was, nee? Hier kanns nicht sein!" "Was ist denn falsch gelaufen, jetzt sitzen wir in der tiefsten, dunkelsten Ecke in einer der gefährlichsten Städte der Welt!" Und ich musste zum Flughafen.
Bevor man uns die Radkappen abbauen konnte ( ;) ), haben wir Frau Navigation noch einmal den Befehl erteilt, uns heile zum Flughafen zu führen und Gott sei Dank hörte Sie diesmal zu und wir erreichten den Flughafen.
Zunächst konnten Mama und ich den Flug auf der Anzeigetafel nicht finden und der Terminal- Selbst- Check In hat jedes Mal eine Fehlermeldung aufgezeigt. Irgendwann hat Mutter den FLug auf einer anderen ANzeigetafel entdeckt (manche zeigten Ihn an, manche nicht. AFRIKA!) bin ich dann etwas verwirrt (mal wieder) zum Business CLass Schalter gegangen, wo mich die Frau nett darauf hinwies, dass dies der Business Class Schalter sei. Nur, weil ich 2 Giraffenmsterkoffer und eine Umhängetasche hinter mir herzog, oder wie darf ich das verstehen?
Dann checkte ich ein und hatte im Flugzeug niemanden neben mir sitzen. Wenn, wäre auch nicht schlimm gewesen, denn ich durfte ja den Luxus der Business Class genießen. Nach dem Abendmenü ( Es gab Lammkotelett und eine Butternut Suppe als Vorspeise, auf den Nachtisch hab ich vollgefuttert verzichtet) machte mir der nette Steward das Bett. Echt wahr. SO legte er mir eine Auflage auf meinen Stuhl, gab mir Kissen und Decke. Ich schaltete mir einen Film an und lies mir einen Tee servieren. Dank Turbulenzen, die meinem Nachbarn den Essensteller vom Tablett schüttelten, war mein Tee auf meinem Schoß verteilt. TV schauen konnte ich auch nicht mehr, da es so sehr wackelte, dass ich fast seekrank wurde. Also versuchte ich zu schlafen und stellte meinen Sitz in Bettfunktion. Hach, Business CLass ist schon was feines.  Die Nacht vorher hatte ich kaum ein Auge zugemacht. Und im Flugzeug konnte ich so gemütlich schlummern, dass ich das Früstück verpennt habe. Mich hat auch niemand geweckt. 30 Minuten vor Landung bekam ich dann noch ein Express Frühstück und wurde vom Steward sogar mit Namen angesprochen. OHOOOOOH, wie reizend! :)
Immer wieder ein Erlebnis diese Business Class. Ich habs nochmal richtig genossen, weil, werd ich wohl nie wieder haben, sollte ich nicht doch nochmal Frau Managerin werden....


Wies dem auch sei. Heute früh bin ich in Hannover angekommen. Diesmal war das Flughafenpersonal freundlicher als im April, was wohl an der Jahreszeit liegt.


Irgendwie fühlt sich alles an, als wäre ich gerade frisch aus dem Urlaub gekommen. Liegt ziemlich sicher auch daran, dass mich niemand tränenüberflutet zum Flughafen bringen konnte und ich noch ein paarschöne Urlaubstage im Krüger Park verbracht habe.


Ich bin von zu Hause nach Hause gekommen und nun muss ich auch gedanklich hier ankommen.

Samstag, 28. Juli 2012

Afrikas Big 5? Abgehakt!

Ich weiß ja nicht, ob ihr es schon wusstet, aber wenn man im Juli morgens um 6 in einem offenen Safari Fahrzeug Richtung Krüger Park fährt, fragt man sich, ob man wirklich in Afrika ist, oder sich in einem sibirischen Windkanal von Volkswagen verirrt hat.
Meine Snowboardjacke hat mir an diesem Morgen das Leben gerettet. Snowboardjacke in Afrika? Das die Jacke DAS noch erleben durfte, das hätte sie sich wohl nie erträumt. So saßen wir 3 eingemummelt in Jacken, Decken, Schal und Mütze im eisigen Fahrtwind, bis wir den Krüger Park erreichten.


Schlagartig wurde es nach einerm wunderschönen Sonnenaufgang auf einmal schön warm. Unsere Frühstückspause machten wir auf einem offenen Campingplatz, wo jedes wilde Tier uns hätte fressen können. 

Zu Beginn fuhren wir an etlichen Giraffen, Impala Antilopen und Gnus vorbei.
Ich muss nun erst einmal meinen letzten Abend in Johannesburg mit einem Gläschen Wein begießen, und poste deswegen nun eine Menge Fotos zum sattsehen. Unser Erlebnisbericht folgt...









































 


Andy, unser bayrischer Guide von Nyawuti-Safaris, hat uns nicht nur eine informative, spannende Tour geliefert, sondern hatte an diesem Tag auch einen spitzen Riecher was die BIG 5 von Afrika anging! 

Nach einer 10 Stunden Tour durch die Savanne des südlichen Krüger Parks sind wir begeistert in unser Traumhaus zurückgekehrt.

Nachtsafari

Am  Abend wagten wir uns direkt noch auf eine Nacht Safari. Los ging es am Tor Crodocile Bridge.
Kurz vor Sonnenuntergang gings los und direkt nach 5 Minuten sagte unser Guide plötzlich 'Lion, THERE!' Alle schauten in die Ferne...häää? Nirgends ein Löwe zu sehen. Was sieht der Mann da?
Da lag doch glatt ein Löwe direkt (!!!) neben dem Auto. TOTAL GENIAL!  Mama hat sich tierisch erschrocken. Seine Mähne sah genuso aus wie das Savannengras. Der Löwe hingegen schaute nur gähnend zu uns herauf, wanderte 50 Meter weiter ins Gebüsch und schmiss sich wieder zum relaxen hin. Nun konnten wir ihn nicht mehr sehen.



Als es dunkel war, wurde es verdammt kalt und wir waren auf der Suche nach Tieren. Außer ein paar Impala Antilopen, einer Giraffe und einem Chameläon haben wir keine Tiere aufgespürt. Zudem hatten wir eine Africaans Familie an Board, deren kleine Tochter mit Mickey Maus Stimme quasselte ohne Luft zu holen...
Wahrscheinlich hatten die Tiere Angst. Obwohl wir sonst keine spannenden Tiere mehr sichten konnten, hatte sich die Tour nach den ersten 5 Minuten wegen der Löwenüberraschung schon bezahlt gemacht.


Übertroffene Erwartungen im Marloth Park

Weiter ging es in unsere Unterkunft in den Marloth Park, welcher nach der Marloth Aloe Pflanze benannt wurde. In diesem privaten Game Park direkt 20km vom Krüger 'Crodocidle Bridge' Eingang hatten wir 2 Übernachtungen gebucht.

Das Thermometer zeigte 28 Grad und wir juckelten fröhlich mit unserem Hyundai mit nicht funktionierender Klimaanlage an Orangen, Papaya und Zuckerrohrplantagen vorbei. An den Straßenrändern verkaufen Muttis haufenweise Avocados und Zitrusfrüchte.
Irgendwann erreichten wir eine unbefestigte Straße, auf der wir mit einer rasenden Geschwindigkeit von 20km/h voran kamen. Wir erreichten den Park und wurden von Andy, einem Deutschen, bei dem wir alles gebucht haben, abgeholt und zu unserer Hütte ‚Call of Africa‘ geführt. Angekommen stellte er uns Ollif und Alfred vor. Die beiden Schwarzen sind unser ‚Hauspersonal‘ für die kommenden 3 Tage. Da es derzeit keine weiteren Gäste gibt, haben wir die komplette Hütte für uns allein. Es ist eigentlich keine Hütte, sondern eine riiiiiiesen Lodge mit Terasse, Ausguckplateu (Hochstand mit der Balkon-Terasse verbunden) Küche und 4 Schlafzimmern. Und wieder kann jeder schlafen, wo er will.
Kaum hatte Andy uns verlassen, machten wir es uns auf dem Hochstand mit einer Büchse Bier gemütlich (denkt nicht,  so oft wie ich das gute Black Label erwähne, dass wir Alkoholiker sind, aber so ein Bierchen gehört zum Urlaub dazu :D). Und auf einmal hörten wir Geräusche. Da standen doch wirklich plötzlich Warzenschweine auf unserer Terasse. Und wenn das nicht schon gereicht hätte, als Begrüßung. Nein, auf einmal kam eine Herde Zebras aus dem Gestrüpp und graste munter direkt vor unserer Terasse.
Auf einmal fiel Mama ein, dass wir vergessen hatten, die Terassentür zu schließen (Gewohnheit aus Deutschland), dabei steht da doch geschrieben ‚PLEASE CLOSE THE DOOR‘ Ist ja alles nochma gut gegangen, sonst hätten uns nachher noch Warzenschweine den Vorrat aus der Küche weggefressen.
Und da ich vor Freude mit Flip Flops die Treppe mit unterschiedlich hohen afrikanischen Fliesenstufen hochgerannt hochgestolpert bin, bin ich so richtig schön aufs Knie gekracht. Nun humpel ich wie behindert durch die Gegend, aber seis drum. Knie noch dran!
Schließlich trauten wir uns alle 3 vor die Tür und Mama war so mutig und fütterte ihren heißgeliebten Muffin an das Zebra. Plötzlich kamen immer mehr Zebras um die Ecke und hofften, dass sie noch mehr Futter abstauben konnten. Sowas hab ich noch nie erlebt und es war unbeschreiblich...hat man ja nicht alle Tage, dass in Deutschland nen Zebra im Garten steht, ne?
Von unserer Unterkunft namens 'Call of Africa' waren wir einfach nur überwältigt, und da humpel ich gern die Treppen hoch und runter. Zudem hatten wir 2 Haushaltshilfen namens Elsie und Alfred, die den ganzen Abwasch für uns gemacht haben. LUXUS :)
In meinem wahnsinns großen, liebevoll eingerichteten Zimmer habe ich endlich wieder super geschlafen, doch die Nacht war am folgenden Tag viel zu früh vorbei.