Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Samstag, 28. April 2012

EILMELDUNG: Unsere Kapstadt Fotos sind Online

In der letzten Zeit hatte ich auf der Arbeit echt viel um die Ohren und auch in meiner Freizeit kaum Zeit fuer andere Dinge....und da ist mir heut eingefallen, dass ich ja noch gar keine Kapstadt Bilder hochgeladen habe. Schande auf mein Haupt!

Ich habe mir nun einmal die Muehe gemacht, und die Bilder ENDLICH hochgeladen. Sorry an Alle fuer die Verspaetung.

Zu finden...

Hier:
http://jill-suedafrika365tagebuch.blogspot.com/2012/01/haaaai-kap-der-guten-hoffnung.html

Und hier:

http://jill-suedafrika365tagebuch.blogspot.com/2012/01/in-der-straussenmetropole-zu-besuch-bei.html

Tausendmal Entschuldiguuuuung und viel Spass beim Anschauen.... :)

Seaview Lionspark und Billabong Outlet leer gekauft.

Am Donnerstag war ich wieder gesund. Genau pünktlich, um meinen Deutschland-Besucher Steffen vom Flughafen abzuholen. Der bekam direkt erstmal nen Hitzeschlag...immerhin hatten wir um die 28 Grad.

Am Freitag Vormittag wurden wir von der Sonne geweckt und freuten uns auf einen Strandbesuch. Kaum hatten wir gefrühstückt und unsere Strandtasche gepackt, zog sich der Himmel zu und Wind kam auf. Planänderung. Boardwalk besichtigen. Leider war es mega windig und kühl, dass wir nicht lang durch die Gegend spazierten. Immerhin hatte er somit schon einmal die Beachfront gesehen. 
Da das Wetter nicht besser werden wollte, bauten wir 'Looping Loui' zusammen. Das Saufspiel Kinderspiel hatte er mir netterweise aus der Heimat mitgebracht, damit ich demnächst das Bierpong und Bierbong der Franzosen mal in den Schatten stellen kann. (Ich glaube ich hatte davon erzählt?.??..die Franzosen bewohnen die 'French Manison' und man könnte täglich einen neuen American Pie Movie drehen..)

Und wie es der Himmel in P.E so wollte, wurde es dann doch noch sonnig. Also fuhren wir in den Seaview Lion Park. Steffen schmiss ich direkt ins kalte Wasser und er durfte Auto fahren....nach ein paar Herzattacken meinerseits und 3 mal Schreien 'Achtung!' hatte er es dann ziemlich schnell kapiert. Gott sei Dank, denn wir haben noch eine große Reise vor.
Im Lionpark bekamen wir weiße Löwen mit Sturmfrisur, Zebras, Springböcke etc vor die LInse. Vor allem konnte man Löwenbabys streicheln. Diesmal waren sie zu unserem Erstaunen keine 8 Wochen mehr (so wie in der Cheetah Farm) sondern schnuckelige 6 Monate. Der Kopf der 'kleinen' Katzen war schon doppelt so groß wie meiner und auch die Tatzen hatten eine gewaltige Größe. Ziemlich ulkig, denn die Löwenkinder waren noch sehr verspielt und tapsig. Vor allem konnten Sie nicht einschätzen, welche Kraft sie bereits besaßen. Steffen bekam dies zu spüren, als es sich einer der Kleinen auf seinem Rücken gemütlich machen sollte. Ich habe mich sehr respektvoll angenähert und war gleichzeitig etwas skeptisch. Immerhin blitzen mich große Zähne an, auch wenn das Gebrüll noch einem Quäken glich...
Nachdem ich mich dann ein wenig mit den 4 Raubkatzen angefreundet hatte, war es ein unbeschreibliches Gefühl, sie zu kraulen und zu schmusen :)




Hyänen Kind








Heut waren wir in Jeffreys Bay im Billabong Outlet und haben mal wieder richtig gute Schnäppchen geschlagen...
Die Sonne ließ sich trotz leichtem Wind wieder einmal blicken und wir verbrachten den Tag mit ein paar Studenten am Strand. Welche Kraft die Sonne hatte, konnte man eben nach dem Duschen Eins-Ah von Steffens Armen und Nacken ablesen. ;)


Im Anschluss an diesen gemütlichen Tag brutzelten wir uns ein paar Straußen Steaks und werden nun unsere Koffer packen.


Morgen geht es für eine ganze Woche Richtung St. Lucia, wo wir an meinem Geburtstag eine Big-5 Safari antreten werden...vorher noch kurze Stops in Coffey Bay und Durban. Is ja nicht so, als würden zwischen den Orten nur süße 7 Std Fahrt über Schlaglochstraßen vor uns liegen....




 

Freitag, 27. April 2012

'Falls einer vor euch umfällt-einfach liegen lassen!'

Am 22. April fand der IRONMAN 2012 direkt vor meiner Haustür statt.
Sowas cooles kommt nicht alle Tage vor, deswegen habe ich es mir mit ein paar Freunden nicht entgehen lassen, dort als freiwillige Helferin witzuwirken. Unsere Arbeit begann um 14 Uhr an der Finish Line. Bei unserer Einweisung erzählte man uns unter anderem, dass der Ein oder Andere unfallen wird, wir uns aber keine Sorgen machen müssten...das würde öfters vorkommen....
Morgens um 7 fiel der Kanonenschuss und es regnete. Das ganze Spektakel drohte wortwörtlich ins Wasser zu fallen.
Trotzdem stürmten ca. 1800 Athleten ins Wasser, um 3,8km im Ozean zu schwimmen. Leider war die Strömung so stark, dass die ersten bereits nach den ersten Metern wieder aus dem Wasser gezogen wurden. Die anderen kämpften mutig weiter. Als die ersten nach 52 Minuten aufs Rad wechselten, ging ich nach Hause. Etwas später setzte ich mich an den Straßenrand und beobachtete, wie die Athleten tapfer gegen die zwischenzeitlich ca 70 km/h Gegenwind ankämpften.... Immer wieder blieb mir der Mund offen stehen und ich fragte mich, ob die Leute, die sowas machen, völlig geistesgestört sind.... wenn ihr wisst wie ich meine.... Die Bedingungen waren so hart wie noch nie, die Strecke auch einfach völlig utopisch und trotzdem gabs ne ganze Menge Persönchen, die sich einfach mal daran versuchten. WAHNSINN. Ich ziehe den Hut vor diesen Leuten.... Im Laufe des Tages gaben immer mehr Leute auf...andere wiederum gaben nicht auf.
Um 14 Uhr an der FINISH Line fingen wir damit an, die Medaillen auszupacken und warteten dann auf den Sieger....
Das Wetter wurde immer schlechter....die ersten Athleten kamen kleckerweise ins Ziel gepurzelt. Was mich völlig überrascht hat, war, dass kaum einer sichtbar außer Atem war geschweige denn weiche Knie oder zittrige Beine hatte. Die meisten gingen locker flockig an uns vorbei....
Je später die Zeit wurde, umso kaputter auch die Leute. Dies traf nur vereinzelt zu... manche waren komplett weggetreten, neben der Spur. Ein Mann ist einfach übers Ziel hinaus an uns vorbei gelaufen. Ein paar sind ohnmächtig geworfen, nachde sie die Ziellinie erreicht hatten....
Ich war fasziniert von den Leistungen! Auf einmal zogen WOlken auf und es fing an zu regnen. Wir bekamen Regenponchos und Wärmefolien, die wir auf die Athleten legen mussten. Auch hatten wir die Aufgabe, uns mit den Leuten zu unterhalten, um heruaszufinden, ob es ihnen gut ging. Einmal hatte ich einen Deutschen, der sich super gefreut hatm dass er nun eine 'persönliche deutsche Assistentin' hatte. Eine andere Frau fluchte: 'Oh Shit, this was the wooooorst thing I´ve ever done. I promise, a child birth was much easier'. Ja, das glaubte ich ihr liebend gern.... Es war das erste Mal, dass sie am Ironman teilgenommen hatte. Toll war auch, dass viele Papas ihre kleinen Kinder auf den Arm gedrückt bekommen haben, als sie im Ziel ankamen. 
Die Emotionen, die in der Luft lagen, waren an diesem Tag schwer in Worte zu fassen. Die Einen freuten sich mit einem Luftsprung, die anderen fluchten, manche weinten, wiederum andere schrien vor Freude! Wiederum andere waren komplett verwirrt....
Um 21 Uhr packten wir unsere Sachen zusammen und gingen nach Hause.Uns kamen viele zu Fuß entgegen. Manche gaben auf, andere schleppten sich mit letzten Kräften voran. Der Ironman war um 24 Uhr vorbei!

Durch den Regen und den Sturm war ich direkt wieder krank! ;)


Ich würde jder Zeit wieder als Helfer dort teilnehmen. Es hat riesigen Spaß gemacht und die Stimmung liessen wir uns trotz Regenwetter nicht versauen.














Dienstag, 17. April 2012

Wat ne Reise.

Wenn beim Hinflug schon fast etwas schief läuft, rechnet man natürlich nicht damit, dass der Rückflug noch katastrophaler endet, vor allem nicht, wenn man laut gebuchtem Ticket eigentlich 5 Stunden Aufenthalt in Johannesburg hat.
Als wir auf dem Hinweg zum Flughafen Hannover direkt im Stau standen, hätten bei mir besser schonmal die Alarmglöcken klingeln sollen.

Ja, da standen wir im Stau und sind dann über tausend Kuhkäffer zehnmal zickzack eine Stunde vor meinem Abflug am Flughafen eingetrödelt. Aus der Ruhe gebracht hat mich das nicht - Meine Familie hat das Chaosgen wenn es ums Reisen geht. Schon immer.
Ich freute mich nicht nur, dass ich endlich wieder nach Hause fliegen darf, sondern auch, dass meine Koffer direkt nach P.E durchgeckeckt werden konnten. Hätt ich dem Mann mal bloß nicht geglaubt....aber dazu später.
Ein wenig traurig war ich, gebe ich zu, darüber, dass ich nun nochmal meine Liebsten für einige wenige Monate verlassen musste. Der erste Flug nach Istanbul verlief ohne Probleme. Neben mir saß eine Türkin mit Kleinkind, welches ganze 3 Stunden lang Fitnessübungen mit den Beinen machte und meinen Klapptisch als Beschäftigungstherapie nutzte. Die Mutter sprach mich auf Türkisch an und ich suchte kurz meinen Handspiegel, um mich zu vergewissern, dass ich noch immer deutsch aussah. Nervlich noch nicht aus der Ruhe gebracht erreichte ich Istanbul. 
Mein Anschlussflug hatte 2 Stunden Verspätung. Wäre ja nicht so schlimm gewesen, wäre mir in diesem Moment schon aufgefallen, dass mein Flug in Johannesburg eine Stunde eher abheben würde... Nun gut. Aus Langeweile hab ich mir mitten in der Nacht ne Flasche Boss Orange gegönnt. Und ne Flasche Wasser wollte ich kaufen. Ich fragte, ob ich mit Euro zahlen könne und es war kein Problem. Ich hielt der Dame 20 Euro hin. Geht nicht. Dann hielt ich ihr ein 2 Euro Stück hin. Ging nicht. Hä? Ja was denn? Ich denke ich kann mit Euro zahlen. Irgendwas versuchte sie mir auf Englisch mitzuteilen...ich kann nur mit Scheinen bezahlen. Aber 20 Euro geht nicht? Nachdem ich immer nur verwirrt schaute und man mich fragte 'Dooooooo yoooooo sppppiiiik English?' (Nee ich spreche kein Englisch und Türkisch leider auch noch nicht...) kaufte mir ein netter Türke neben mir meine Flasche Wasser und sagte mir, dass dies seine gute Tat für heute war. Wieso ich nicht zahlen konnte, weiß ich noch immer nicht.
Am Fluggate hatten es sich alle Leute auf den Bänken in Schlafposition gemütlich gemacht und somit alles blockiert. Ich habs mir dann in der Ecke auf dem Boden gemütlich gemacht mit Wintermantel als Decke. Schlafen konnt ich nicht, dafür aber beobachten. Was ich immer wieder faszinierend finde, ist, dass die Leute bereits eine halbe Stunde vor Boarding aufspringen und sich in eine Reihe aufstellen. Und dann warten, bis man endlich ins Flugzeug darf und drängeln was das Zeug hält. Könnte ja passieren, dass man keinen Sitzplatz mehr bekommt...
Boarding war nichtmal eröffnet, da standen die Passagiere schon Schlange.
Auf dem Flug nach Johannesburg konnte ich richtig gut schlafen und eine halbe Stunde vor Landung bemerkte ich, dass wir um 12 landen werden und mein Anschlussflug um 12.40 weiterging.
Puh, das wird knapp, aber irgendwie sicher machbar. Ich muss ja meine Koffer nicht abholen. Ich beeilte mich und der Informationsmensch sagte mir 'Straight to S.A.A ´This way!' Als ich dann this way langrannte und meinen Pass zeigte, wies man mich freundlich darauf hin, dass ich am falschen Ort war-nachdem er meinen Pass gestempelt hatte ;). Man hatte mich zu International Transfer geschickt. Ich wollte doch nach P.E! Diese Schlauköppe. Also schön zurück geeiert mit meinen 100 Kilo Handgepäck voll mit Windermänteln und Co. Passkontrolle. Ellenlange Warteschlange. 12.30. Das schaff ich eh nich mehr, dachte ich mir. Anschließend ging ich gemütlich an den Kofferbändern vorbei in die 2. Etage, wo ich beim S.A.A Schalter meinen Flug umbuchen wollte. 'Sorry Mama, the next flight i can book you is at 19.45.' Es klingelte in meinen Ohren. Wie bitte? Sind ja nur 7 Stunden...da kann man ja mal richtig viel machen am Flughafen. Leute beobachten. Wunderbar!  Ich sagte 'ja' und erzählte ihr dann noch, dass meine Koffer evtl schon nach P.E fliegen und fragte was ich machen soll. Tja, Bingo. Ich hatte ne Fehlinfo und musste meine Koffer noch abholen. Wenn das so einfach wäre. Wieder 2 Etagen tiefer gerannt. Dort durfte ich natürlich nicht mehr den Weg zurück, den ich gekommen war. Nun schickte man mich an einen Hintereingang, wo ich Ticket und Pass zeigen und durchleuchtet werden musste. Ich wartete auf einen GUIDE, der mich dann durch einen Glaskasten mit 2 Sicherheitstüren (eine geht nur auf wenn andere zu ist) gehen ließ. Und dann war ich wieder an den Kofferbändern. Mein Koffer stand nicht dort, wo man mir sagte. Kurz dachte ich, er wäre doch nach P.E geflogen. Bis mir dann die Tante von der Kofferreklamation sagte, mein Koffer steht woanders. Endlich hatte ich ihn. Einchecken konnte ich erst um 17 Uhr. Da fiel mir auf, dass ich ja noch Olli anrufen muss, dass er mich noch nicht abholen braucht. Mein Handy hatte den Geist aufgegeben. ZONK 3 des Tages. Also klapperte ich 3 unterschiedliche Handyläden ab und fragte nach einem I Phone Ladegerät. Da in S.A. jeder ein Blackberry hat, blieb mir nix anderes übrig, als mir ein neues Ladegerät zu kaufen. Netterweise durfte ich damit dann mein Handy im Geschäft aufladen. Um mir die Zeit zu vetreiben, bis mein Telefon wieder funktionstüchtig war, fing ich in dem 5x5quadratmeter Laden an, meine 3 Kilo Schokoladen und Shampoo Übergepäck umzupacken.

Fix und alle habe ich dann Olli ne SMS geschrieben und Mama kurz angerufen. Ich hatte die grandiose Idee, mit meinem Netbook nen Film zu schauen. Immerhin hatte ich ja Festplatte und Co mit im Handgepäck. Ja, auch da hat mich der Akku nach 20 Minuten verlassen. I-Pod setzte noch einen oben drauf und war auch tot. Also bin ich mit Kofferkuli zehnmal durch die Geschäfte gerannt - Treppen rauf und runter- lief innerlich schreiend mit Koffern im Kreis und machte ca. 5 Stunden lang Flughafen-Fitness. Und ich beobachtete Leute. Es ist immer wieder herrlich, zu sehen, was für Gestalten auf dieser Welt herumlaufen, wie dehnbar eine Leggings ist und vor allem zu raten, aus welchem Land die Menschen kommen...Man erkennt die Deutschen einfach. Und die Franzosen. Und die Holländer (ne Frau Hübsch :D)...

Um 17 Uhr war ich die Erste, die die Koffer eincheckte und konnte meinen Sitzplatz frei wählen. Um 19.45 bin ich dann mit Augenringen so schwarz wie die Nacht ins Flugzeug gestiegen und war um 9 endlich im geliebten S.A.!
Olli hatte meine SMS falsch gelesen und mittlerweile auch schon 1,5 Stunden am Flughafen auf mich gewartet...

Tja, mittlerweile hab ich den fehlenden Schlaf nachgeholt, meine Aktenberge auf der Arbeit in 2 Tagen bewältigt und freue mich, dass ich nun Abends wieder mit Meeresrauschen einschlafen kann!


P.S. 10 Tage Deutschland waren im Nullkommanix vorbei. Es war schön, alle Lieben mal wieder zu sehen, hatte dann aber auch schon schnell wieder genug. Kaum zu Haus gewesen, was ehrlich schön war, hatte ich gleichzeitig wieder Heimweh nach Fern. Man steckt andauernd zwischen Heimweh und Fernsucht fest....

Montag, 9. April 2012

Was wollen Sie in Deutschland?

Nun bin ich in Deutschland und habe Heimweh. 

Am Dienstag wartete ich in Johannesburg auf meinen Rückflug. Dass ich bereits viel zu spät dran war, habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geahnt. Eine Stunde vor Boarding habe ich mich zur Passkontrolle Richtung GATE´s A gemacht.
Dort wartete ich. Boarding Time auf meinem Ticket: 6.45. Aktuelle Uhrzeit:  6.25. Endlich begrüßte man mich mit 'Good afternoon Lady, how are you?' 'Fine!' 'Sorry, but where are you going to? Please tell me, why is there no Entry stamp in you passport?` Daraufhin hab ich ihr schnell meine Passgeschichte erzählt und wurde mit den Worten, 'Ma´m you´re running late-you´d better run! The boarding just closed.' verabschiedet. Hä, wieso das denn? Ok wo muss ich hin, Gate A. Aber welche Nummer? Hat mir niemand aufs Ticket geschrieben. Der Witz war. Man konnte auf den Tafeln vor der Passkontrolle immer nur A lesen. Da mich stets das Glück verfolgt, rollte mein Flugzeug von Gate A30 ab. Also am Arsch der Welt. Somit rannte ich mit meinem Handgepäckkoffer quer durch den Flughafen, erreichte ausser Atem Gate A30. Dort diskutierte ich mit der Frau, dass ich ja noch ins Flugzeug muss und man mich an der Passkontrolle aufhielt und mein Ticket auch scheiße war!... Es war 6.35. Abflug 6.45.  Ich hatte dann wohl in der ganzen Vorfreude Boarding Time mit der Departure Time verwechselt. Ich hätte noch einen 'Last call for Flight A234 for Ms. W.' erwartet. Aber ich war ja noch in Afrika-da darf man mit sowas nicht rechnen. Hatte ich kurzzeitig schon verdrängt.
Man brachte mich dann mit nem kleinen Auto zum Flugzeug. Als ich auf meinem Sitzplatz saß, erleichtert, dass man nicht ohne mich losgeflogen war, bemerkte ich, dass ich mein Ticketmäppchen in der ganzen Aufregung verloren hatte. Machte die Stewardessen verrückt und man brachte es mir Gott sei Dank zurück.
Der Rückflug über die Türkei war recht entspannend. Um 10.05 landete ich in Deutschland und die HERZliche Begrüßung war kaum zu übertreffen. Ich strahlte über beide Ohren, immerhin freute ich mich ja doch schon ein bisschen, nach 8 Monaten endlich zu Haus zu sein und trat lächelnd 'Guten Moooorgen!' sagend vor den Passkontrollmann. Ich erntete einen bösen Blick und ein kurzes, emotionsloses 'Morgen!', wie es freundlicher nicht hätte sein können. Es folgte Schweigen. Ähmm...ihr wisst, wovon ich spreche?
Hupperla.
Kaum zu übersehen, ich war wieder in der Heimat.

'Was machen Sie in Deutschland?!' 'Ähm...Urlaub?' Ich überlegte kurz, ob ich nicht sagen soll: Entschuldigen Sie Vollpfosten, aber sie haben einen Deutschen Pass vor sich liegen, eigentlich bin ich aber Chinese und hab ihn nur gestohlen und ich wollt einfach mal gucken, was es so gibt in Deutschland. Hab ich dann nicht getan. 'Ja! Und WAS machen Sie in Afrika???' 'Ich habe in meinem P A SS D O R T ein Arbeitsvisum für 1 Jahr und besuche nun über Ostern meine Familie.' Wer lesen kann, ist schwer im Vorteil. Wortlos und herzzerreißend nett gibt man mir meinen Pass zurück und ich durfte gehen. So viel zu Deutschland.

Meine Füße froren auf der Stelle ein und ich begrüßte meinen Papa mit liebevoll 'Hätte ich gewusst, dass es hier so SCHWEINEKALT ist, wär ich wohl doch in Afrika geblieben!' Er wusste, wie es zu verstehen war und freute sich, dass ich endlich in der Heimat angekommen war. Die komplette Rückfahrt war merkwürdig. Es hatte sich NICHTS verändert. Ich meine, wieso auch? Es war merkwürdig das neue-alte zu Hause zu sehen, wo ich nun für die kommenden 10 Tage Asyl bekommen würde. Aber ich freute mich. Papa lieferte mich zu Haus ab, ich konnte meine Koffer in mein Zimmer bringen, mich wärmer anziehen und bekam zur Begrüßung leider kein Mettbrötchen als Folge von Zeitmangel, dafür aber Milchreis. :) Nebenbei lies ich mich vom unterhaltsamen TV Programm berieseln und musste einige Sekunden später wieder ausmachen. Das Niveau war nicht zu untertreffen und ich erinnerte mich daran, wie schön es war in Afrika so ohne Null-Acht-Fünfzehn Fernsehprogramm. SO komplett ohne TV. Ich stellte mir ernsthaft die Frage, wie ich es OHNE überlebt habe? Die Antwort lag nun in voller Breite vor mir. In Afrika gab es zwischendrin mal nen Tag, wo ich gern TV geschaut hätte. Hat sich nun erledigt.

Am Nachmittag setzte ich mich direkt ins Auto um meine Freundin in BS zu besuchen. Nach mehrmaligem Hand an die Tür kloppen und beim Abbiegen auf die falsche Seite fahren kam ich heile in BS an. Wenn Verkehr war, wars leicht, da folgte ich einfach nur den anderen Autos vor mir ;) Ansonsten hielt ich jedesmal an den Kreuzungen an und musste meine Links-Rechts- Was denn nu? Gedanken ordnen. Einmal hat mir eine Frau einen Vogel gezeigt, als ich ihr entgegen fuhr und dann schnell auf die rechte Seite wechselte. Man kann sich auch anstellen.
Vor Freude, meine Freundin zu sehen, mussten wir erstmal hüpfen und weinen! :) Schön, wieder zu Haus zu sein!
Am nächsten Morgen war Papas 50. Geburtstag und wir frühstückten. RICHTIGE Brötchen mit Käse. Es war sowas von oberlecker, dass ich vor Freude fast nochmal hätte weinen können! Man lernt eben die kleinen Dinge im Leben zu schätzen.

Mit meinen Eltern war ich einkaufen. Im Wagen: Quark, Mozarella, Tee. Auf mehr hatte ich erstmal keinen Hunger. An der Kasse war ich ein wenig überfordert. Die Dame hatte einen eingefrorenen Gesichtsausdruck und alles in Mordsgeschwindigkeit über den Scanner gezogen, niemand hat mir den Einkauf eingepackt und gleichzeitig, während sich ein Berg von Eingekauftem vor mir zum Mount Everest auftürmte, sollten wir auch noch bezahlen. 'Herzlich Willkommen zurück!'

Ich kaufte mir übrigends noch eine Handy Prepaid Karte, da ich, wie ich festgestellt habe, so ohne Handy in der heutigen Zeit völlig von der Außenwelt abgeschottet war. Gibt ja noch FACEBOOOK. Ohne das hätt ich die kommenden 10 Tage wohl völlig allein verbracht. Die Handykarte musste aufgeladen werden und ich wollte AIRTIME kaufen. Fragende Blicke erinnerten mich daran, dass man das hier so nicht nennt. 'Ähm bitte einmal Geld aufladen. Danke!'

Ausserdem friere ich ohne Ende und bediene mich täglich an Mutters Kleiderschrank.
Tage und Stunden mit den Menschen, die mir am Meisten bedeuten fütterten meine Sehnsucht mit Zufriedenheut und ich merke bereits, dass ich zurück möchte.
Ohne Frage ist es schön, wieder daheim zu sein und vor allem seine Freunde und Familie zu drücken, aber nun reicht es auch wieder.
Auf der einen Seite ist es, als wäre ich niemals weg gewesen, als wäre die Zeit hier stehen geblieben - bis auf den einen oder andern Kinder oder Hochzeitszwischenfall.
Nur wenige begrüßen einen wirklich herzlich und sagen dir, wie schön sie es finden, dass du wieder da bist. Es ist nunmal, als wäre man nie weg gewesen, deswegen interessiert es die Meisten wohl auch nicht. Man lebt nunmal in Deutschland und was auf der Welt passiert, interessiert unsere Mitmenschen recht wenig. Der Egoismus kommt zum Vorschein... was habe ich ihn vermisst. So viel dazu.

Es ist auf der einen Seite alles wie vorher und doch ist es anders.
8 Monate haben so die ein oder andere Person in meinem Leben zu einem Staubkorn gemacht, welches spätestens jetzt lautlos durch mein Sieb rieselt. Nur ganz wenige interessiert es wirklich, was ich erlebt habe, wie es mir so geht und dass ich wieder da bin...!
Diese wenigen Brocken, die hängen bleiben, sind meine Freunde, und dafür liebe ich Euch.  Dazu später noch einmal mehr.
Darunter Mel, meine Freundin aus Afrika, die mich über Ostern aus Köln besucht hat. Gemeinsam sind wir zu Simon, meinem ehemaligem Mitbewohner gefahren. Somit waren die 3 MuskeLtiere wieder vereint. Ihr seid wunderbar und ich liebe Euch von ganzem Herzen! Südafrika hat aus uns Freunde gemacht und ihr fehlt mir unendlich. Wenn ich könnte, würde ich Euch in meinen Koffer stopfen....

Nun schaue ich Pippi Langstrumpf im TV, freue mich darüber, dass das Programm doch noch Gutes zu bieten hat (soweit hat einen die FernseheIndustrie in unserem Land gebracht, dass ich mit 24 anfange, ZDF zu gucken ;D).... und freue mich wahnsinnig darauf, im Laufe des Tages noch weitere liebe Menschen zu treffen, die es wert waren, vermisst zu werden!

Zweifellos stecke ich zwischen Heimweh und Fernsucht fest. Mir fehlt das Meer und der Steg und meine neuen Freunde. Und vor allem fehlt mir die Freundlichkeit -  und das Wetter! Soviel zu meinen ersten Eindrücken aus der Heimat Ich musste wirklich erst einmal wieder in die Heimat zurück um aufzuwachen und zu merken, wie toll es in S.A eigentlich ist... Passen Freunde nicht in den Koffer?

Dienstag, 3. April 2012

Flughafen.

ACHTUNG! Dies ist ein Langeweilebeitrag.

Normalerweise sind Flughäfen mein 2. zu Hause. Ich könnte stundenlang die unterschiedlichen Menschen beobachten ohne dass mir langweilig wird.
Heute irgendwie nicht.
Ich habe 2 Stunden Aufenthalt in Johannesburg und die Zeit will einfach nicht vergehen. Mittlerweile habe ich mir meinen 3. Chai Latte bestellt und warte darauf, dass ich endlich einchecken kann.... Außerdem gibts hier zwar freies W-Lan, was ich aber nicht nutzen kann, weil entweder ich zu blöd oder das Programm zu blöd. Man soll sich mit nem Nutzernamen anmelden? Hab ich irgendwas in der Welt der Technologie verpasst, seitdem ich in Afrika war? 
Wie auch immer. So gern ich auch herumreise und die Welt immer wieder aufregent ist, so sehr freue ich mich auch, endlich mal wieder nach Hause zu gehen. Selbst wenn es gerad nur für ein paar Tage Urlaub ist. Übrigends mache ich URLAUB in der Kälte und fliehe aus den 30 Grad....und das nur um meine Familie und Freunde zu sehen :)
Ja, nach Haus kommen in die gewohnte Umgebung ist dann doch ein wunderbares Gefühl, und es ist und bleibt das Schönste! Was gleichzeitig leider auch dafür sorgt, dass die Zeit in Zeitlupe vorwärts dreht.


Bis ich nun zu Haus bin lass ich weiter meinen I-Pod dudeln und höre mir 'Home' von Michael Bublè an: „I’m lucky I know, but I wanna go home… I’m just too far from where you are…“

Well, I am sitting, waiting wishing.... to be home...
 

Rollt den roten Teppich aus, ich komm nach Hause!

Port Elizabeth. 10.25 Uhr. Die Zeit will einfach nicht vergehen.

Da ich ja leider meinen Flug nicht mehr umbuchen konnte (ich hatte nämlich gebucht, bevor ich wusste, dass das Werk sowieso zumacht) habe ich nun bereits seit Freitag frei. Am Freitag war ich mal wieder 3 Stunden bei Home Affairs und habe nun ENDLICH mein Visum. Mit Liebe Handgeschrieben. Mit mir wartete übrigends ein Nigerianer, der sich über diese Langsamkeit der Südafrikaner beschwerte...
Mein Plan, den Rest des Tages am Strand zu verbringen scheiterte am Wetter. REGEN!
Freitag Abend war ich noch auf einer deutschen Einweihungsparty mit den "Erwachsenen" :D -sprich, Managern, Division Heads und Co.
Samstag scheiterte mein Plan, an den Strand zu gehen, erneut am Wetter. REGEN. Also ging ich Shoppen.

Ich bin fast gestorben vor Langeweile, da derzeit alle Urlaub haben und niemand mehr in P.E ist.
Sonntag ist mein Plan, an den Strand zu gehen, nicht gescheitert. Ich war früh wach und ab 8 Uhr Morgens am Strand. Ich wollt gern braun nach Deutschland kommen. Nun bin ich rot. Aber ist auch nicht so wild. Lieber Rot nach Hause kommen, als Weiß, oder? :D Immerhin habe ich mich somit dem derzeitigen Neon-Trend angepasst. In leuchtendem Rot.

Montag wollte die Zeit auch nicht vergehen und die einzige Person, die noch Zeit mit mir verbringen konnte, Jovani, musste arbeiten. Und dann fiel mir auf, dass niemand mehr da war, der mich zum Flughafen bringen kann :D
Gott sei Dank musste Jio heut doch nicht mehr arbeiten und kann mich nun später wegbringen....
Den Montag habe ich also mit Koffer packen verbracht. So ging der Tag auch rum. Da wir in P.E gerad 30 Grad haben und es laut Informationen, die mir zugeskypt wurden, zu Haus etwas fröstelt, habe ich ca. zehnmal meinen Koffer umgepackt.
Mein Schmuggelgut für Opa und Mama habe ich in Alufolie gewickelt und hoffe nun, dass es mir nicht weggenommen wird.

Gerad eben genieße ich noch die letzten Sonnenstrahlen im Schatten. In der Sonne hält man es nämlich nicht aus und warte darauf, dass es endlich 13Uhr ist und ich zum Flughafen fahren darf....
Ich bin tiereisch aufgeregt und zappelig :) Sage noch tausendmal 'Tschüüüß Meer!' und freue mich wahnsinnig auf zu Haus....