Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Montag, 30. Januar 2012

Derek, Bruce und Arnoooold - Moege der Spass beginnen!

Wir brauchten dringend Erholung….und Spannung…und Sonne. 10 Leute, jede Menge Essen und natuerlich Schnaps verstaut in 3 Autos. Alle nur ein Ziel: Bruce’s Haus in Plettenberg Bay
Freitag nach der Arbeit starteten wir direkt durch und wer zuerst kommt malt zuerst. Ich schnappte mir mit Laura das groesste Zimmer, mit Balkonterasse und riesigem Bett. Unsere Honeymoon Suite fuers Wochenende.  Das Haus von Bruce, 48, ehemaliger Safari Guide, Surferboy und ziemlich cooler Typ vermietet seine komplette Partybutze, aehm, ich meine sein Haus,  an junge Leute. Als wir ankamen, unser Proviant aber noch in den 2 anderen Autos ueber die Strassen tuckerte, hatte B. uns nichts anderes anzubieten als das gute Black Label Bier. Sonst gabs in seinem Haushalt auch nix…ausser vielleicht ein bisschen Wheat.
Als alle anderen auch ankamen schmiss Dj Jio seine Boxen an, wir machten Pizza Broetchen, chillten im Garten und als es dunkel wurde, gabs ne spontante jeder gegen jeden Schlacht im Pool… Ab jetzt ist jeglicher Inhalt des Abends zensiert  und darf nicht niedergeschrieben werden.-.
Die Terasse sah aus wie ne Muellhalde, am naechsten Morgen war alles aufgeraeumt.
Nach dem Fruehstueck mit Bob Marley fuhren wir zum Keurbooms River, ca 5 Minuten von Plett entfernt. Dort mieteten wir uns 2 kleine Boote fuer den Nachmittag. Derek D und Arnoooold. Wir Maedels vertrauten uns Arnoooold an und duesten wie Raketen davon. Dieser Glaube verliess uns schnell, als die ersten Speedboote an uns vorbeischossen. Wir hatten ganze 10 km/h auf dem Tacho. Derek ueberholte uns schnell, hatte aber schon fast kein Benzin mehr. So schipperten wir den Fluss hinauf, machten hier und da an Mini Straenden Halt, genossen die Aussicht auf den Urwald und plantschten im braunen Fluss. Die Not macht erfinderisch, also bauten unsere Jungs aus den Rettungswesten (wer braucht die schon) eine Matratze. Weiter ging es zum naechsten Strand, der nur darum bettelte, als Flunky Ball Feld hinzuhalten. Gesehen, gehalten, getan! 2 Runden Flunky Ball (mein trinkfestes Team hat zweimal gewonnen – ich kann zwar sonst keine 10 Meter werfen, aber immerhin Dosen umhaun kann ich), ne Runde relaxen auf Arnold und Derek und zurueck ging die Tour. Mit der Zeit wurde unser Arnold immer schneller, was wohl an dem raschen Spritverbracuh oder wohl doch eher rasanten Wein und Bierschwund gelegen haben muss….
Ein paar Meter weiter erblickten wir Klippen, die uns zum springen einluden. Ein paar kleine Kids waren fleissig am springen, also konnte es nicht so gefaehrlich sein. Also sind alle (ausser mir und Jio, einer muss ja die Stellung auf den Schiffen halten ;D)  von den Klippen gesprungen.

Flunky Ball kann beginnen...

Captain Jovani



Flunky Ball gewonnen! Aeeetsch!

Man baue eine Luftmatratze....

Nach diesem Bootsabenteuer  kauften wir noch Fleisch fuer den geplanten Braai und entdeckten einen Flaaatschen Steak. Wir hatten ja alle Hunger, also haette ein kleines Stueck auf keinen Fall ausgereicht.

Zurueck in der Villa de Bruci gabs Arschbomben in den Pool, Besuch von Franzosen und es folgte ein feuchtfroehlicher Abend mit Trinkspielen und spannenden Geschichten von awesome Bruce. Er erzaehlte uns beispielsweise von den Haien. Ein guter Freund wurde letztes Jahr im Herbst von einem weissen gefressen, direkt in Sichtfeld vom Lookout Restaurant, welches wir bei unserer Gardenroute ansteuerten. Er sagte uns, wir sollen auf keinen Fall Shark Diving machen (UPS….), da dies die Haie trainiert, aus dem Wasser zu springen und keine Angst vor dem Menschen zu haben.  Er selbst sei schon ein paar mal gesurft, waehrend neben ihm ein Hai aufgetaucht ist. Das Problem ist jedoch, man sieht sie meistens erst, wenn sie nur ca 1-2 Meter neben einem schwimmen. Dann soll man paddeln was das Zeug haelt und Fuesse hoch. Anfaenger haetten dann ein Problem, da sie nicht so fit im paddeln sind. Danke Bruce, das ist ermutigend :D Am wichtigsten sie jedoch, nicht ins Meer zu pinkeln, erst Recht nicht vor Angst, wenn der Hai neben einem schwimmt. Die Harnsaeure zieht naemlich die Haie an. Im Sommer seien die Haie auch nicht so agressiv, da kann man den Hai auch einfach verscheuchen, indem man ihm einmal kurz an die Nasenzpitze haut. Kein Ding, mach ich doch glatt?!?!?! Ich glaube, ich gehe erstmal NICHT mehr surfen. Auch hatte er noch weitere spannende Stories aus seinem Leben als Safari Guide in der Tasche, denen wir spannend lauschten.
Zwischendurch hab es Deutsch Stunden, mit wichtigen Worten wie “Standgeblaese” und und und…..
Und eh wie uns versehen konnten, war das Wochenende schon fast wieder gelaufen. Sonntag fuhren wir an eine Lagune, an der sehr wirre Stroemungen herrschten. Die Wellen schellten von 2 Seiten aufeinander zu. Eigenartig und gefaehrlich. Am Nachmittag haben wir den Rueckweg angetreten und waren am Abend wieder in P.E wo wir von einer starken Brise Wind begruesst wurden.
Wenn der Wind weht, weiss ich, ich bin zu Hause!

Donnerstag, 26. Januar 2012

Der Angriff eines mega Schwibbelschwabbel

Die erste Arbeitswoche haut rein. Wir brauchten dringend Urlaub. Den goennten wir uns am Samstag am Seaview Beach, ca 30 Fahrminuten von uns entfernt. Es war traumhaftes Wetter. Es war heiss und windstill.

Wie von einer Qualle gejagt kam Laura, eine Praktikantin aus unserem Deutschen Clan, aus dem Wasser gelaufen und erzaehlte uns, dass da eine MEGA QUALLE rumschwimmt.

Die Qualle war ein totes Monster und gestrandet. Sie war riesig. Vorsichtig naeherten wir uns diesem Schwibbelschwabbel. Die Jungs fingen an, es anzufassen und zu untersuchen. "Das fuehlt sich an wie Silikonbrueste!" "Vielleicht lebt es noch...!" Wir veranstalteten ein Photoshooting mit dieser gefaehrlichen Spezies bis ploetzlich ein gemeiner Angler ankam und diesen Schwabbelhaufen mit seinem Messer in zwei teilte. UAAAAH!

Im Wasser tummelte sich auch die ein oder andere Qualle...vor den Dingern hab ich mehr Angst als vor Haien.


Dienstag, 24. Januar 2012

Zurueck in der Eistruhe der Akten und illegal in Afrika

Das wars schon? Ja. Das wars. Meine wundervolle Urlaubszeit ist vorbei. Obwohl ich zwar am Wochenende auch grundsaetzlich Urlaub habe ist es trotzdem schon was anderes.


Da war er, der Montag Morgen. Frisch und munter begruessten mich 156748612 Akten auf meinem Tisch, die mich ziemlich fies angrinsten. Hach, was hatte ich das vermisst ;)
Nach 2 Tagen hatte ich fleissiges deutsches Bienchen das Chaos bewaeltigt.
Aufgrund der Klimaanlage, wer haette es gedacht, war ich auch direkt wieder krank!
Als Nervennahrung fuer Zwischendurch hatte ich am Montag kleine Gurken mit Hummusdip dabei, weswegen ich merwuerdige Blicke meiner Kollegen erntete. Sie konnten nicht glauben, dass ich kleine Gurken esse. Einfach so. Zu gesund. Zu fremd fuer Suedafrika. Was ist denn so schrecklich daran? Also ich finds ziemlich lecker.

Neben meinem Stapel an Arbeit kuemmere ich mich derzeit um meine Freistellung fuers Studium, Englischunterricht und um meinen Reisepass.
Bis zum meinem Cambridge Certificate im Maerz in Kapstadt, wohin Jessi mich 4 Tage lang begleiten wird, nehme ich nun einmal woechentlich privat Englisch Unterricht fuer 9 Euro/90 Minuten.

Mein zweites Sorgenkind ist mein Reisepass. Never Ending Story. Ich habe nun zwar einen neuen benatragt, jedoch konnte mir bis heute niemand sagen, ob mir mein Visum (Ich brauche ja nur so eine bloede Kopie in den Pass geklebt) auch automatisch wieder ausgestellt wird. Ich habe stundenlang mit Home Affairs, deutscher Botschaft in Kapstadt und Visaservice telefoniert und unzaehlige Mails verfasst, sodass ich langsam echt die Schnauze voll habe! Ich vermisse in diesem Fall die deutsche Zuverlaessigkeit. Hier habe ich oft das Gefuehl, dass es niemanden interessiert, ob heut oder morgen etwas erledigt werden muss und Termindruck kennt hier auch niemand. Geschweige denn wird ernst genommen, dass eine Angelegenheit wirklich DRINGEND ist.
Manchmal frage ich mich, ob die Menschen ueberhaupt wissen, welchen Beruf sie ausueben, so fragend, wie man oftmals angeschaut wird, wenn man ein Anliegen hat - oder das Gefuehl hat am anderen Ende des Telefons ist jemand eingeschlafen, da man keine Reaktion mehr auf seine Frage bekommt. Halleluja Suedafrika. Da hilft nur laecheln. Und atmen.
Immerhin auf Deutschland ist Verlass, die Nachricht hat meine Mundwinkel jedoch sofort wieder heruntergezogen. Viel lieber haette ich noch meinen Kopf einmal kurz auf den Tisch gehaun.

"Hallo Frau W.,

dies ist keine gute Nachricht, da speziell Südafrika da sehr problematisch ist.
Ich werde versuchen mit dem Konsulat heute Kontakt aufzunehmen um da einen Entscheidung zu bekommen. Ggfs. müssten Sie nach je 3 Monaten einmal ausreisen und sich als Tourist aufhalten, was natürlich nicht der richtige Weg ist."


Die Hoffnung stirbt zuletzt, also hoffe ich, dass ich mitte Maerz zu meiner schweineteuren Cambridge Exam Pruefung im Besitz eines neuen Passes bin. Ansonsten darf ich die Pruefung nicht schreiben und Ostern ohne VISUM nicht nach Haus fliegen....naja. Wird schon schief gehen. Was waere mein Leben bloss, wenn es nicht so verpeilt, chaotisch und schusselig waere. Ich schaffe mir selbst immer wieder neue Herausforderungen. Wie schoen!

Memo an mich: NIE NIE NIE wieder den Pass verlieren, klauen lassen oder irgendwelchen anderen Mist damit anstellen.

Die Geschaefte sind "Klosett" - Ein Abenteuer endet

Der 14.01. rueckte immer naeher undder Urlaub meiner Familie neigte sich dem Ende zu.
Ahhhh...wo ist die Zeit hin?

Wir versuchten, die letzten Tage noch so ruhig und schoen wie moeglich zu verbringen.

Einen Tag verbrachten wir in Jeffreys Bay, wo wir nochmal im Billabong Outlet zugeschlagen haben, dann am Strand relaxten und am Nachmittag essen waren. Im Waleskipper, mit Meerblick! Und riesigem Misch Masch Fleisch Teller. YUMMI!


Im Walskipper.




Wir gingen an einem anderen Tag in den Park 'Happy Valley' direkt nebenan, in dem ich vorher noch nie war, weil man immer sagt, es sei dort so gefaehrlich. Jetzt war die Familie hier, also sind wir tagsueber trotzdem hingegangen. Und wir haben es ueberlebt. Guck mal einer an. Im Happy Valley sieht es aus wie im Dschungel und ueberall stehen Maerchen und Disneyfiguren herum.
Happy Valley

Einen anderen Tag machten wir eine VW Plant Tour, bei der wir sogar von jemandem gefuehrt wurden, der Deutsch sprechen kann. Das erleichterte mir einiges, zumal ich anfangs schon das Mikrofon um den Hals gehaengt bekommen hatte, damit ich uebersetzen kann. Gluecklich gab ich dieses dann wieder aus den Haenden.

Am Freitag den 13. schneite bei mir ein Weihnachtspaket von Julchen aus Deutschland ein! Inhalt waren ueberlebensnotwendige Dinge wie Fruechtetee, Lipgloss und Gummibaerchen! Vor Freude haette ich weinen koennen - ja so sehr hab ich mich gefreut. :) Tausendmal DANKE!
Und auch nochmal TAUSENDMAL DANKE an CLAUDIAAAA. Du bist der einzige Stern fuer miiiich im Leeeeben, der mir liiiieben tut. Mein Winter ist DANK Dir durch GOSSIP GIRL STAFFEL 3 gerettet.
Und bei Cori's Geschenk hatte ich auch Traenen in den Augen! Die Kerze brennt!Ich liebe Euch! DANKE!Einen anderen Nachmittag schauten wir uns das Central an und schlenderten durch einige Geschaefte.
Im Kaufhaus sprach mich erneut die Verkaeuferin an, wo wir denn her kaemen und wieso wir alleine im Central laufen. Wir sollen bitte vorsichtig sein, da es sehr gefaehrlich sei.
Ich habe noch nie erlebt, dass man so haeufig darauf hingewiesen wird, dass man doch vorsichtig sein soll...







Omi kann mittlerweile nach 4 Wochen richtig gut Englisch sprechen. Sonntag Nachmittag waren die Geschaefte immer alle "Klosett". Sogar bei "Kaah-Eff-Zeeeh" hat sie uns ganz allein Eis gekauft....Vor allem aber zeigt sie ein aussergewoehnliches Talent. Nach 4 Wochen auf der Suedhalbkugel mutierte sie zu einem Coloured ;)..... "Ich bin ja gar nicht sooo braun!" Nich?
BEWEISFOTO.
Noch ein paar Mal gemeinsam an den Strand gegangen, ein paar Mal Karten gespielt und dann war ploetzlich Samstag. Ich brachte alle zum Flughafen und war todestraurig. Erst musste ich mich daran gewoehnen, allein so weit weg von zu Haus durch die Welt zu laufen und auf einmal war die Familie fuer 4 Wochen hier und es war, als waere ich gar nicht weg. Und 4 Wochen sind vergangen wie ein Tag!
Ich hab nicht gedacht, dass es so schwer werden wuerde, "Auf Wiedersehen!" zu sagen. Es ist immer wieder das gleiche. Abschiede sind scheisse und sie werden es auch immer bleiben. Immerhin ist mein Flug nun gebucht und ich fliege ueber Ostern nach Hause. Noch knapp 10 Wochen und ich freue mich jetzt schon riesig. Mittlerweile hab ich mich wieder an das "allein" sein gewoehnt. Zumal ich ja in dem Sinne gar nicht alleine bin. Ich habe meine neuen Freunde um mich herum und lebe in einem wunderschoenen Land! Also hab ich mir einmal kurz ins Gesicht geklatscht, also in Gedanken natuerlich, und mir gesagt: HEIMWEH AUFHOEREN! LEBEN GENIESSEN!

So mach ich das jetzt auch wieder...

Fotos folgen, wenn ich wieder Internet habe. Das ist naemlich aufgebraucht fuer den Rest des Monats und ich kann momentan nur von der Arbeit aus schreiben.

And now I'm freeeee, I'm freee fallin', free fallin...

Wir schreiben das Jahr 2012, ich bin in Suedafrika. Und ich will was erleben. Deswegen hatte mir im letzten Jahr schon vorgenommen, ich werde aus dem Flugzeug springen. Hatte sich irgendwie nicht ergeben. Nun war meine Familie da. Jessi ist schon ausm Flugzeug gesprungen, Stina macht es noch auf ihrer naechsten Tour mit Schwester und die anderen wollen nicht. Also blieb nur ich ganz allein.
Die Familie war noch hier, also nutzte ich diese Gelegenheit fuer eine genial Idee.
“Papa, ich buche mir fuer naechste Woche Skydive!” “Ja, mach das, wir fahren mit dir hin!”
Oma: “Och nee Jilli das willst du nicht machen? Mach das nicht nur, weil die anderen das gemacht haben.” “Nein, ich will das machen!”
Ich fand irgendwie, es waere ganz schoen so zum Jahresbeginn. Also okay.Laptop an, Buchung geschickt. Laptop zu. Fertig. Hui, da hatte ich es wirklich gebucht!
Der Tag rueckte naeher, Oma sagte mir jeden Tag “Nein, du WILLST DAS NICHT MACHEN” , aber DOCH, ich wollte.
Manchmal ist es das Vernuenftigste, einfach ein wenig verrueckt zu sein.
 Und so verrueckt fand ich das jetzt auch nicht, mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug zu springen. Is ja nicht so, dass ich der erste Mensch auf Erden bin, der sowas tut. Immerhin machen das Bundeswehrmenschen und andere abenteuerlustige Kandidaten auch tagtaeglich.
Am Morgen klingelte ich kurz bei den Plettenberg  Skydivern durch, um den Termin bestaetigt zu bekommen. Und ungluecklicherweise musste es aufgrund schlechter Wetterbedingungen abgesagt werden. Da hatte ich mich innerlich mit Kopf und Seele schon auf diesen Flug vorbereitet und dann sowas. Also wurde es verschoben auf Donnerstag den 12.01.2012.
Donnerstag fing prima an. Ich habe mich morgens um 8 zum Fruehstueck, natuerlich in sexy Schlafsachen auf den Weg zu meinen Eltern nebenan gemacht und aus Versehen ausgesperrt. Ach du scheisse. Soll ich jetzt in Schlafanzug ausm Flugzeug springen :D
Nun waren Opi’s, Papas und meine Ganovenseiten gefragt. Das Gitter vor meiner Tuer war noch offen. Gut.  Schlitzohren wie wir sind hatten wir nach kurzem Ueberlegen mit einem kleinen Handgriff  das Guckfenster in der Mitte der Tuer geoeffnet und naiv wie ich war, hatte ich (dass das in Reichweite des Fensters ist hatte ich daran hatte ich nie bedacht) den Schluessel Gott sei Dank ans Schluesselbrett gehaengt. Nun holte Opa sein Einbrecherequipment. Eine Angel. Ratz fatz hatten wir den Schluessel vom Schluesselbord geangelt und ich konnte mich fuer meinen grossen Tag fertig machen. Seit diesem Tag schlaeft mein Schluessel bei mir.
Auf der Hinfahrt zum Skydive summte eine Stimme in mir ununterbrochen John Mayers “Freeeeeee Fallin”. Ich war aufgeregt, aber vor Freude.
Angekommen gab e seine klitzekleine Einweisung von Piet, dem Mann meines Vertrauens an diesem Tag, und der mich davor bewahren soll, nicht tausend Tode zu sterben und heile wieder auf meinen Fuessen zu landen.
Und ganz ploetzlich fand ich mich mit nem anderen Kerl aus Irland in einem Mini Flugzeug wieder. Den Flug, so eingequetscht an meinen Tandem Partner festgehakt in dieser kleinen Maschine, fand ich irgendwie angsteinfloessender, als den Gedanken, dass ich bald aus dem Flugzeug rauspurzel. Ab 1500m Hoehe wurde es nur noch hoeher, was ich jedoch gar nicht mehr wahrgenommen hab. Kurz bekam ich noch einmal eine Einweisung ins Ohr gefluestert und die Ansage ”Bitte in die Kamera laecheln bevor wir rausfallen.” Und waehrend ich noch so schoen am denken war, im Hintergrund immer noch John Mayer traellerte und ich mich fragte, was ich hier eigentlich mache, ging neben mir die Tuer auf und der Ire war weg. Hilfe. Weglaufen konnte ich ja nicht mehr und auf einmal ging alles ratz fatz. So schnell kam mein Geist nicht mit. Ich weiss nur noch, dass der Pilot zu mir laechelnd und zuwinkend sagte “Have a good flight Jill J”. Und dann fand ich mich ganz nach dem Motto Augen zu und durch,  kreischend aus dem Flugzeug fallend wieder. Ich dachte mir dann” Moment mal, irgendwas ist hier komisch. Was kreische ich und kneife meine Augen zu?” Also. Augen auf, statt Augen zu. Ich hatte das Gefuehl ich wuerde in der Luft stehen, der Boden wuerde nicht naeher kommen, und es war einfach nur unbeschreiblich toll. Richtig GEIL!
Der Fallschirm ging auf und ich dachte mir nur: wie, das wars schon….das waren doch gerad einmal  5 Sekunden???! Insgesamt hatte ich 35 Sekunden freien Fall und 198km/h drauf.
Wir sind dann direkt durch Wolken geschwebt waehrend neben uns ein Voeglein geeflogen ist.
Meine Landung war etwas unprofessionell direkt auf meinem Hintern. Aber. Ich habs ueberlebt und ich wollte es direkt nochmal machen. Vor Freude musste ich direkt erstmal Huepfen und in die Haende klatschen :D
Als Andenken habe ich nun eine Lachnummer auf Video, bei dem ich natuerlich nicht getan habe, was ich sollte. Kein letzter Gruss in die Kamera, kein letzter Blick.
Jedenfalls. I was freeeeeee freeeee fallin und es war soooohohooooooooo unbeschreiblich toll…..





Einmal Schoki fuer die Kinder in Red Location

Wir waren von Phumza und ihrer Familie zum Braai eingeladen. Zuerst gingen wir wie ich bereits beim letzten Mal ins RED LOCATION Museum und besuchten anschliessend die Shacks (Wellblechhuetten) in der Nachbarschaft.

Wir hatten dieses Mal ein wenig Suessigkeiten und Spielzeugautos dabei, die wir an die strahlenden Kinderlein verschenkten. Ich hatte zudem einen Lebkuchen-Kuchen dabei, den ich der alten Dame schenkte, die uns beim letzten Mal ihr Haus zeigte. Sie war zu Haus und voellig ueberrascht. Nie im Leben hat sie damit gerechnet und ihre Augen leuchteten, als wir ihr noch nachtraeglich Frohe Weihnachten wuenschten und ihr den Kuchen ueberreichten. Sie bedankte sich glaube ich 100Mal oder mehr und drueckte mich noch weitere 100Mal…
Mit ein paar Geschenken aus Deutschland im Gepaeck fuhren wir zum Phumzas Haus. Die Eltern kochten fuer uns Papp mit Paprikagemuese und dazu gab es Huehnchen.

Meine Eltern, P. und Ich machten noch einmal auf den Weg zum Supermarkt. Ich stand allein an der Kasse, waehrend alle anderen draussen warteten. Man schaute mich an, als sei ich von einem anderen Planeten. Ich war die einzige Weisse. Die Kassiererin fragte mich besorgt, was ich denn in New Brighton so ganz allein machen wuerde. Ich erzaehlte ihr, ich besuche eine Freundin, die draussen auf mich wartet. Sie fragte mich auch, ob ich denn keine Angst haette, da Weisse Menschen sonst NIE ins Township kommen. Ich sagte ihr, ich habe keine Angst. Schliesslich bin ich ja nicht allein.
Als sie mich verabschiedete wies sie mich noch darauf hin, dass ich bloss vorsichtig sein soll, da es hier sehr gefaehrlich sei.
Zurueck im Haus der Familie waren mittlerweile auch einige Nachbarn vorbeigekommen. Trotz der sprachlichen Verstaendigungsschwierigkeiten hatten wir jede Menge Spass….haben viel gelacht und neue Freundschaften geschlossen. Wir wissen jetzt auch wieso die Farbigen alle so platte Nasen haben: "Thats because we are always tied up in the back of our mothers!", erzaehlte uns der Nachbarsjunge. 
Omi waere am liebsten beim Phumza eingezogen, liess sich von der Mama das Rezept vom Gemuese aufschreiben und hatte nun eine neue Freundin…





Bei Phumzas Familie zum Braai eingeladen...

Der Jahreswechsel stand vor der Tuer. Ein weiterer Wechsel der Jahre.

Kaum zurueck in P.E. fuhren wir nach Jeffreys Bay zum Shoppen. Dort entdeckten wir ein wunderbares Party Gefaehrt - den open Air Partybus von heute.

Im Anschluss stoppten wir am Blue Horizon Beach, wo Opi am Rande der Duenen Begegnung mit einer fiesen gruenen Schlange machte. Zu Omis Schrecken natuerlich. Ich dachte zuerst, er wuerde uns verarschen, als er ganz gelassen umdrehte und sagte: "Huch, da waer ich gerad fast auf eine Schlange getreten!"
Zuerst habe ich die Schlange gar nicht gesehen. Sie sass auf dem Bordstein neben der Wiese. Direkt an einer Schranke. Und da hob sie ihren kleinen gruenen Kopf und schlaengelte herum.
Opa erzaehlte uns anschliessend, dass er ja in Kapstadt von ner Schlange gebissen wurde (echt wahr, er hatte am Bein 2 kleine Loecher nebeneinander) und dadurch dann 2 Tage lang keine Knieschmerzen mehr hatte :p.Silvester war vollkommen relaxed. Kein grosses Tamtamtam. Wir haben frischen Fisch gegessen, getrunken,  auf Mitternacht gewartet und uns zum Countdown auf unseren VIP Balkon mit Aussicht erster Klasse gestellt. Von dort aus konnten wir wunderbar das funkelnde Feuerwerk geniessen. Um halb 1 sind wir schlafen gegangen. Wir hatten also ein voellig stressfreien Rutsch ins neue Jahr. Ich glaube, es war mitunter eines der besten, stressfreiesten Silvester, das ich jemals hatte.
Die komplette Beachfront war ueberfuellt von schwarzen Menschen! Nicht nur an Silvester, sondern am 1. Und 2. Januar mindestens genauso. Von weitem dachte man, es herrscht ploetzlich eine Invasion von riesen Ameisen….Wasser voll mit schwarzen Punkten, Strand voll mit schwarzen Punkten. Und Omi und Opi gehen mittendrin spazieren, “….und dann sassen wir auf der Bank und direkt kam ein Polizist und hat sich neben uns gesetzt!”.

01.01.2012 Kings Beach


Kim war am 1.1. Bungee springen. Sven und ich relaxten am Strand zwischen hunderten von Farbigen.
Das sei wohl immer an Neujahr so. Die Weissen bleiben zu Haus und die Farbigen bevoelkern die Straende, Strassen und Cafes.
Nachdem wir am 2.2. Kim und Sven verabschiedet hatten gingen Mama und Papa an den Kings Beach. Waehrend Paps dabei war, Paparazzi zu spielen, und zo unauffaellig wie moeglich einem kugeligen Kind hinterher lief, kam eine junge Farbige mit Baby auf dem Arm zu Mama und hat es ihr einfach so in die Arme gedrueckt. “Das Kind hoert nicht auf zu weinen…ich dachte, du bist auch eine Mutter, vielleicht hilft es ja….” Und was war. Baby still!
Als Paps wieder kam, hatte er den Kleinen auch auf dem Arm. Die Frau war ausser Sich vor Freude und sagte, dass sich die Mutter des Kindes, ihre Schwester, nicht kuemmert, da sie immer betrunken ist. Sie selber trinkt zwar auch, aber sie kuemmert sich wenigstens um die Kinder.  Ausserdem sagte sie, dass sich der Vater auch nicht kuemmern wuerde. Und sie sei dankbar, da sich noch nie in ihrem Leben weisse so freundlich mit ihr unterhalten haben. Sonst gehen ihr wohl alle immer aus dem Weg.


Ansonsten gingen wir die naechsten tage ruhig an. Omi hatte 20 Stunden am Tag zur Beruhigung die Waschmaschine laufen, wir spielten Karten, oder genossen einfach nur den schonen Ausblick aufs Meer.
Opa suchte immer noch jeden Morgen um 5 Uhr nach Delfinen und sah dann sogar welche…
Wir uebrigends auch, als wir Surfen waren.
Das Talent zum Surfen schlummert noch ein wenig ins uns, aber so allmaehlich wird es wach. Einen ganzen Tag lang verbrachten wir am Strand und wechselweise auf dem Surfbrett. Wir kaempften mit den Wellen, gegen die Wellen, und plumpsten wie nasse Saecke ins Wasser.
Zwinkerndes Zitat eines heissen Surferboys, als Papa mit dem Brett umkippte : “That was great, maaaaaan!”
Kaum waren wir 30 Minuten aus dem Wasser, kamen direkt am Ufer Delfine vorbei. Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht. Da schwommen sie im Wasser direkt zwischen den Schwimmern und Surfen. In Greifweite. Wir standen am Ufer, zueckten die Kamera und aergerten uns, dass wir nicht noch nen halbes Stuendchen laenger planschen waren. Aergerlich. Naja, man kann halt nicht alles haben im Leben. Am folgenden Tag litt Paps uebrigends an Rippenprellungen. Wie man sieht, das Surfen war ein voller Erfolg.