Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Sonntag, 28. August 2011

Einmal Meerblick, bitte!

Wir ziehen heute um! Zumindest bringen wir heute das Meiste unserer Sachen in die neue Wohnung an der Beachfront. Ich bin so glücklich, hier wegzuziehen, denn unser Vermieter ist echt ein Psycho. Er verlagt von uns 40R mehr als die aktuelle Miete ist, da er ja, wenn er das Geld bar zur Bank bringt, für das Einzahlen 40R Gebühr zahlen muss. Auch erzählten uns unsere Nachbarn, dass er, wenn wir nicht zu Hause sind, bei uns in das Haus geht, um zu schauen, ob alles noch seine Ordnung hat und wir nichts kaputt gemacht haben. Und die Krönung war, dass im Vertrag einst eine Klausel drin stand (VW hat sie gestrichen!), dass er anspruch auf alle Gegenstände hat, die die Mieter in das Haus stellen. Was ist das denn? Als mein Mitbewohner ihm sagte, dass er auch mit ausziehen wird, ist er wohl laut und etwas agressiv geworden. Da wir ja nun bei S. die 30 Tage Frist zum Auszug nicht einhalten konnten, hat uns unsere Firma geholfen. Sie übernehmen nun S.´s Miete für den kommeden Monat. Diese Vereinbarung ist ein Sonderfall und wurde mit dem Chef der Learning Academy von VW getroffen, da man uns diese Zustände nicht mehr zumuten wollte. :) Es kam ja noch dazu, dass unser Vermieter 2 Pitbuls im Garten hat, an denen ich immer vorbei musste, wenn ich ihm das Geld bringen sollte. Und diese Viecher waren wir weiß Gott nicht geheuer. Heut wird also der Deutsche Umzugstrupp bestehend aus Simon und 3 Mädels losgeschickt und zuletzt noch der Putzlappen geschwungen. Gott sei Dank bin ich dann nächste Woche hier weg!


Letzte Woche war ich zum ersten Mal beim Spinning und es war super! Also bin ich am nächsten Tag nach der Arbeit direkt wieder hin. Schön 45 Minuten auspowern, dachte ich mir. Irgendwie hatte ich aber diesmal einen anderen Kurs erwischt. Nach 45 Minuten hörte niemand auf...ich konnte ja jetzt aber auch nicht einfach mal so ausm Kurs stolzieren. Also hab ich aus Versehen mal eben 1,5 Std Power Spinning gemacht! Hupperla :D Ich weiß nicht wie, aber ich hab es mit zwischenzeitlichen Wadenkrämpfen und Dank Motivation des netten Fitnesslehrers dann doch irgendwie überlebt. Kommende Woche gehe ich wieder hin, hab mich schon für 3 Kurse angemeldet.
Freitag waren wir bei Deutschen Freunden zur Poolparty eingeladen und bekamen direkt mal eine Hausführung obendrauf. Das Haus war urig und sah aus wie eine Geistervilla. Alte bluengemusterte Tapeten, uralte Möbel und überall schwarz weiß Fotos an der Wand. Genauso gemalte Portraitbilder, bei denen man das Gefühl hat, sie schauen einen an! Im Flur gab es einen runden Treppenaufgang und Kronleuchter an der Decke.... Ich war total beeindruckt, dass es überhaupt noch solch eingerichtete Häuser gibt. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber das Haus sah einfach aus wie eines aus einem Hollywood Horror Film.
Der Mann der alten Dame ist vor ein paar Jahren verstorben. Also sagte ich aus Spaß: "Uoooah der spukt hier sicher noch rum, der alte Mann! Hier ist es eeeecht unheimlich!"
Hätt ich das mal nicht gesagt. Ferdi, einer der 3 Jungs, die dort zur Miete wohnen, ging mit uns in eine Ecke, in der eine Bar stand. Dann machte er die Schranktür unter der Theke auf, holte einen Schuhkarton heraus, auf dem mit Bleistift ein Datum gekritzelt war, macht den Karton auf...und was liegt drin????!!! Ne Plastiktüte mit der Asche vom Mann! Diese alte Frau wohnt in einem Geisterhaus und hat ihren Mann in einer Plastiktüte!? Ich weiß nicht, wie die Jungs dort auch nur ein Auge zu machen können.... Jetzt fand ich es erst recht unheimlich dort!


Das Wetter ist heute traumhaft, genauso wie gestern! Gestern war ich mit den Mädels unterwegs. Erst Friseur für 15 Euro. Mega Frühstück mit Rührei und Toast und Crossaint im Blue Waters Cafe direkt am Meer und anschließend shoppen :D Alle 3 haben wir uns ne Levis Jeans für schlappe 22 Euro gegönnt, ne Puma Shorts und Nike Oberteil für zusammen 25 Euro. Abschließend waren wir noch glücklich und zufrieden über unsere Ausbeute am Strand relaxen und einfach nur aufs Meer hinaus schauen.

Als ich gerad frühstücken wollte, ist mir aufgefallen, dass der Kühlschrank so gut wie leer ist, also werd ich mich gleich nochmal auf in den Supermarkt machen. Als Jessi und ich das erste mal einkaufen waren, sind wir glaube ich gefühlte 5 Stunden durch die Gänge geschlendert, um erstmal zu gucken, was es so gibt. Ich vermisse schon jetzt die vernünftigen Körnerbrötchen am Sonntag Morgen. Das einzige was man hier kaufen kann ist Toast in allen Variationen und Brot, dass zwar als Whole Grain (Vollkorn) verkauft wird, aber irgendwie keins ist. Gleicht alles eher einer optischen Täuschung. Man denkt, man hat nen schönes Brot vor sich, wenn man aber drauf drückt, quetscht es zusammen wie ein Schwamm. Hier soll es eine Deutsche Bäckerei geben, die ich demnächst mal aufsuchen werde.
Ansonsten sind Lebensmittel hier wirklich teurer als zu Haus, außer man kauft Orangen! Es gibt keinen Quark, habe ich schon festgestellt, und egal was man kauft, alles ist mega süß (sei es nur eine fertig Tomatensoße) Bääääh! Richtig ekelig. Man bekommt übrigends von netten farbigen Leuten alle Einkäufe eingepackt. Es ist wirklich vergleichbar mit dem Ami-Land. Ich ernähre mich hier momentan von Müsli mit Joghurt, Paprika, Bananen, Zitronen und Toast, das einfach nicht satt macht! Kaffee gibts auch nur in Instant Form (man kann auch richtige Kaffee kaufen, den bezahlt man dann aber auch) und Tee nur als Roiboos. Käse gibt es auch nur als Cheddar in allen Varianten.  Schmeckt also alles so, wie die Sandwich Käsescheiben. Aufschnitt ist auch sehr teuer. Es lohnt sich hier größtenteils wirklich, Essen zu gehen! Vor allem, wenn Hunger auf ein Steak oder Fisch/Shrimps hat- oder einfach nur auf ein richtig geiles amerikanisches Frühstück :)
Die Kantine bei VW macht super leckeres Essen (meistens viel besser als Deutschland, finde ich persönlich sogar).
Auch Kosmetikartikel sind schweine teuer. Möchte man Klopapier kaufen, hat man die Wahl zwischen 1 lagigem Papier und 2 lagigem Papier. Möchte man sich den Luxus von 2 Lagigem Klopapier gönnen, zahlt man für ein Paket mit 6 Rollen umgerechnet 6 Euro. Ich war ja schlau und hab 6 Rollen mega 4 lagiges Luxus Klopapier, Kaffee und Nutella in den Container gepackt ;D
Heute im Barneys (Nachmittags um 4 tanzen hier Sonntags die Leute auf den Tischen :D) habe ich aufm Klo ein betrunkenes Mädchen getroffen, die mir von ihrer verflossenen Liebe erzählt hat und mir abschließend zu meiner eigenen Sicherheit ihr 2. Pfefferspray aus ihrer Handtasche geschenkt hat!


Irgendwie habe ich noch immer nicht richtig realisiert, dass ich nun wirklich hier in P.E wohne. Man hat auch bisher kaum Zeit gehabt, darüber nachzudenken. Die Wochen fliegen nur so dahin. Man arbeitet bis 16 Uhr und danach ist man direkt mit den Leuten hier unterwegs. Es ist einfach traumhaft... :)



Montag, 22. August 2011

Kartoffeln, Zitronen....ist doch alles das Gleiche.

Es ist Montag und ich sitze noch immer mit Erkaeltung da. Seitdem wir im Pool tauchen waren, schleppe ich diesen ollen Schnupfen mit mir herum.  Normalerweise sollten wir letztes Wochenende im Meer tauchen, um unseren Schein endlich  fertig zu bekommen. Jessi und Ich konnten nicht teilnehmen, weil man mit Erkaeltung nicht tauchen darf. Hat wohl irgendwas  mit dem Druck zu tun….

Am Freitag waren wir das erste Mal im Fitness Studio um dort eine Einweisung in alle Geraete zu bekommen. Zunaechst mussten wir uns an eine Maschine anschliessen, die das Gewicht, Koerperfett und Puls misst. Das Gute ist, wir koennen das so oft machen wie wir wollen, um unseren Fortschritt zu dokumentieren. Den habe ich bitter noetig, ich dachte naemlich im ersten Moment, die Waage haette einen Sprung.  :D Zack, da war ich wieder auf dem Boden der Tatsachen und frisch motiviert, endlich diese nervigen 5 Kilo abzunehmen.

Motiviert waren Jessi und ich bereits nach den ersten 2 Minuten.  Ich habe mich ein wenig gefuehlt wie in einem Hollywood Film. Sofort habe ich mich schon ein wenig schlecht gefuehlt, mit meiner Babyspeckfigur :D  Wo man auch hinsah, ueberall Typen mit Adonis Koerpern.  (Es kam mir vor wie die blanke Illusion! :D:D:D) Die Typen hatten Koerper, als waeren sie mit Photoshop bearbeitet worden.  Auch die Fitness Trainer sahen aus, als waeren sie einst Gladiatoren im alten Rom gewesen.  Ernsthaft!  Also standen wir da voller Vorfreude und hin und weg von den Fitnessfanatikern, und warteten auf unseren heissen Fitnesstrainer mit Muskeln zum umfallen! Er wuerde uns nett anzwinkern und begruessen, natuerlich oberkoerperfrei. HAHA. Und dann kam ER. Ca. 1,64 gross, schlacksig und absolout gar nicht muskoloes. Seinen Namen habe ich auch schon wieder vergessen und sein Englisch war sowieso einfach nur schlecht zu verstehen. Er erzaehlte uns jedoch waehrend unserer “Wie fit bin ich-Messungen”, dass es moeglich ist, einen kostenlosen Personal Trainer zu bekommen! Gott sei Dank, er war kein Fitnesstrainer. Da haben wir ja nochmal Glueck gehabt ;) Einer der Fitnesstrainer stand am Tresen neben mir, und da man ja immer hoert, dass wir keine Afrikaner sind, wurde ich auch direkt gefragt, ob ich Schwedin bin! Wieso auch nicht. Ich hab ja strohblondes Haar und ne Puppenfigur. ;)
Samstag Vormittag um 9 war ich dann bei Step Beginner Kurs.  Wieder habe ich mich gefuehlt, als wuerde ich direkt in einem  Fitnessvideo aus den USA mitmachen.  Vorne huepfte die Fitnesstrainerin mit Mikrofon und kreischte “ yeeeeeeeeeah one more tiiiiiiiiime everybooooody”, “wuuuuuhuuuuuuu, greaaaaaaat guuuuys” und alle step’ ten fleissig zu fetziger Musik hinterher.  Es war einfach der Kracher :D
Am Nachmittag sind wir ins Nelson Mandela Stadion zum Rugby Spiel Suedafrika Springboks gegen Neuseeland All Blacks gegangen! Simon, mein Mitbewohner, hat uns super Sitzplaetze in der 9. Reihe besorgt und es war einfach nur hammer! Natuerlich haben wir Springboks Fantrikots getragen und angefeuert!  Nach den ersten 12 Minuten wurde schon der Erste mit ner blutigen Nase vom Spielfeld getragen. Die Regeln haben wir nicht so richtig kapiert. Der Ball wird immer rueckwaerts geworfen. Das ist klar zu sehen. Der, der den Ball hat wird vom  Gegener umgeruppt und 10 weitere schmeissen sich dann einfach oben drauf! Ja Das wars ;D  Mehr Regeln gibts nicht, oder? Am Ende haben die Springboks gewonnen und alle waren ausser sich vor Freude. Es hat mich alles sehr an die WM erinnert. War ein klasse Tag! Abends gabs noch nen Braai mit unseren Deutschen und suedafrikanischen Freunden.

Im Nelson Mandela Stadion beim Rugby Derby
Am naechsten Vormittag sind wir mit unseren “Ersatzeltern”  Joachim und Regina, Spitzname "Die Oelsch’s",  in den ADDO National Park gefahren . Auch Melanie war dabei, ein weitere super liebe Freundin die wir hier gefunden haben und mit uns 100% auf einer Wellenlaenge schwimmt.  Im Addo wars super! Wir haben den kompletten Vormittag Strausse, Kudu’s, wahnsinnig viele Warzenschweine und eine Schildkroete gesehen! Elefanten waren nirgends in Sicht, alle Wasserloecher waren verlassen.
Teilweise haben wir uns verbotenerweise zum Fotografieren aus dem Fenster gehangen (800Rand Strafe, haette ein Ranger das gesehen :O). Nach dem Braai am Mittag, das wir mit anderen Deutschen und Franzosen verbracht haben, sind wir weiter Richtung Norden gefahren. Da wir vorher einen Tip bekommen hatten, wo sich die Elefanten rumtreiben, hatten wir sie dann auch endlich aufgespuert.   Da standen Sie, meine Lieblingstierchen. Ganz nah bei uns am Auto. Also hab ich mich wieder aus dem Fenster gehangen um Fotos zu schiessen. Jessi bezeichnete mich als “Karla Kolumna”, die auf der Suche nach Benjamin Bluemchen war :D Ich liebe Elefanten! Ich kann es einfach nur immer wieder sagen.  Sie waren so niedlich, und die Kleinen erst…
Kurz bevor wir aus dem Park gefahren sind, haben wir noch 2 Elefanten kaempfen gesehen. Unglaublich!


Mittagspause im Addo. Joachim´s Steak, für den kleinen Hunger zwischendurch :D




Auf dem ca 45 minuetigen Rueckweg nach P.E.  fiel mir irgendwann durch meine Sonnenbrille auf, dass da ja KARTOFFELN am Strassenrand liegen! Jo war an dieser Stelle langsamer gefahren, um uns die Affen zu zeigen, die dort rumsassen.  “Eyyyyy, hier liegen Kartoffeln!” Wir haben angehalten. “ Das sind keine Kartoffeln, das sind Zitronen……klasse, lass mal aussteigen welche einsammeln, die sind noch gut!”, meinte Jo. (ca 70% war schon vergammelt und die Luft hat nach vergammeltem Zitronenkloreiniger gerochen) Wir 3 jungen Maedels also dem Jo geglaubt und ausgestiegen (20 meter weiter die Affen ;D) und Zitronen gesammelt.
Orangen lagen leider keine rum, somit mussten wir welche kaufen! Ca. 8 Afrikaner standen am Strassenrand. Alle wollten sie ihre Orangen verkaufen. Kaum hatten wir angehalten, waren wir umzingelt. Pro Netz Orangen  (vielleicht 6 Kilo oder so- ich bin ja so schlecht im schaetzen) haben wir 10Rand gezahlt. Also 1 Euro! Schnell in den Kofferraum geschmissen und weiter ging die Reise. Ich hatte fast befuerchtet, die Orangenverkaeufer springen mit ins Auto oder laufen uns hinterher, so energisch waren sie. Zu Haus angekommen waren wir dann noch im Barneys und abschliessend zu Haus, wo Simon endlich Knuterich, unser neues Kakerlaken Haustier  in die Freiheit entlassen hat.

Weiterhin haben wir heute auf der Arbeit an einer Werksfuerung teilgenommen. Ich war wirklich erstaut, wie die Leute hier arbeiten. Der Karosseriebau laeuft hier noch zur Haelfte per Hand, wie auch das meiste Andere. Die Kraene und teils auch Roboter sehen aus, als haetten Sie ihre besten Jahre ueberstanden und auch Arbeitssicherheit sowie Ergonomie sind hier mehr oder weniger Fremdwoerter.  Hier laeuft halt alles easy.  Am Tag werden um die 600 Polo gebaut, 80% fuer den Export.  Es war wirklich interessant mal den vergleich zu unserer  Wahnsinnsproduktion in Wolfsburg zu sehen.  Von Jessi Weiss ich, dass die Leute an der Linie hin und wieder alle gemeinsam singen.  Zusaetlich ist mir noch aufgefallen, dass zu 99% Farbige in der Produktion arbeiten die fast alle Wintermuetzen/Beanies tragen, wobei der Muetzenzipfel in den Himmel ragt.
Da ich mich wegen meiner Erkaeltung immer noch fuehle, als haette mich ein Elefant uebergerannt, bin ich vorhin ins Medical Centre von VW. Nachdem ich einer schwarzen korpulenten Mama erklaert hatte, was ich habe, hatte ich ploetzlich einen Plastikbecher mit 4 bunten Pillen in der Hand, die ich alle auf einmal nehmen sollte. Kam mir etwas merkwuerdig vor, also hab ich gefragt, wofuer die Dinger denn sind: “It’s for flu, darling!” Na hoffentlich ueberleb ich’s :D
Ich werde morgen meinen Mietvertrag fuer mein neues Apartment unterschreiben! Juhuuu… :D

Donnerstag, 18. August 2011

Akten Akten was für ne Faxen.

Die Akten erledigen sich fast von allein.
Liebe Leute daheim, der Stapel auf meinem Tisch wird von Tag zu Tag kleiner :D
Trotz allem habe ich mich mittlerweile zu einem Akten-Archivierungs-Spezialisten entwickelt. Meine erste Qualifikation in dieser kurzen Zeit.

Nach der Arbeit gings heute in die Tauchschule schnell das Theorie Examen schreiben. Dank Teamwork mit Jessi natürlich wunderbar bestanden ;)

Und nun sitze ich hier in Newtonpark vorm TV und schaue IRAK TV. Seit ca. 30 Minuten wird fleißig nach Mekkah gebetet und gesungen....gejammert....was das Zeug hält. Klasse Sender, sag ich Euch. Sehr bildend, sehr unterhaltsam und bereits nach 5 Minuten unerträglich.

Ende des Monats werde ich an die Beachfront/Hobie Beach in Humewood ziehen. Dann habe auch ich endlich den heiß ersehnten Meerblick am Morgen und die Seeluft in der Nase :) Hui, wie ich mich freue! Das einzige Problem ist momentan noch, dass wir nicht wissen, ob unser doch sehr eigenbrödeliger Vermieter aus Newtonpark meinen Mitbewohner mit ausziehen lässt. Wir können es uns nämlich beide nicht leisten, die volle Miete zu zahlen. Ich muss definitiv Ende diesen Monats ausziehen, da ich sonst einen Vertrag über 12 Monate abschließen müsste. Will ich ja nicht, will ja an die Beachfront ziehen! Simon´s Vertrag läuft noch 8 Wochen...Also hoffen und diskutieren wir am Freitag nochmal fleißig mit unserem Vermieter, dass er Simon ausziehen lässt. Muss er! 

Also, Daumen drücken bitte!








Dienstag, 16. August 2011

Guten Morgen, Port Elizabeth!

Kaum zu glauben, dass wir nun schon 16 Tage in Suedafrika sind. Die ersten 2 Wochen sind wirklich nur so dahin geflogen. Wir waren arbeiten oder unterwegs, und abends war ich bisher immer zu muede, meinen BLOG auf dem neuesten Stand zu halten. Jetzt hat mich mein schlechtes Gewissen eingeholt, also schreibe ich euch mal, was es so Neues gibt.
Die Arbeit macht mir viel Spass. Ich wurde am ersten Tag direkt freundlich aufgenommen und alle sind super nett und hilfsbereit. Eingesetzt bin ich in der Transport Abteilung, die sich um Import, Export, lokale Transportgeschaefte und alles weitere kuemmert. Hier schon der erste Unterschied zu Deutschland. Dort gab es fuer jeden Prozess eine Unterabteilung, hier ist jeder fuer sich eine Abteilung allein! Jeder macht alles. Ich habe einen schnieken Schreibtisch auf dem ein PC aus Uromas-Zeiten steht. Er hoert staendig auf zu arbeiten, das Oeffnen von Dokumenten dauert gefuehlte Jahrhunderte, aber er funktioniert. Ich muss dazu sagen, dass dieser PC der Einzigste ist, der nicht auf den neuesten Stand gebracht wurde.  
Waehrend meiner ersten Arbeitstage habe ich meinen Schreibtisch nicht gesehen. Er war zwar an Ort und Stelle, aber so voll mit Akten, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Und mit voll meine ich voll voll voll. Meine erste wunderbare Aufgabe bestand darin, alle Akten in das System zu archivieren. Fuer diese Aufgabe hat sich in den letzten 3 Monaten wohl niemand verantwortlich gefuehlt, da meine Position nicht besetzt war. Also, ran an das Chaos! Zuerst die Blauen, die LKW Akten dann die Orangenen und die die Luftfrachtakten, die Seefrachtakten, die Akten fuer den Kombi Transport und schliesslich die gelben Akten. Ich dachte erst, diese buecherdicken Akten waeren ein Scherz. Von einem papierlosen Buero hat hier wohl noch niemand was gehoert. ;) Sie waren kein Scherz. Also bin ich nun seit 2 Wochen und 2 Tagen damit beschaeftigt, Akten so dick wie Buecher zuerst auf die Vollstaendigkeit der Dokumente zu pruefen und abschliessend in das System einzuhaemmern. Mittlerweile sehe ich die Farbe des Tisches vor mir! Juhuuuuu! Was fuer ein Erfolgserlebnis. Mein Manager hat mir jedoch heute bei unserem Meeting hoch und heilig versichert, dass ich das nur aufarbeiten muss. Ich bin nun also von 7 Uhr morgens bis zum Feierabend um 16 Uhr mit den Akten beschaeftigt. (Zwischendurch habe ich 30 Minuten Mittagspause, in der ich mich mit den anderen Deutschen in der Kantine treffe!)
Er hat mir einen kompletten "Laufzettel" fuer meine kommenden 12  Monate hier erstellt, in dem ich alle Prozesse kennen lernen werde. Von Kundengespraechen bis ueber das Ausstellen von Exportdokumenten und was sonst noch so anfaellt. Ausserdem soll ich an Business Workshops teilnehmen, die mich qualifizieren sollen und der Bonus des  ganzen Jahres wird ein eigenes Projekt sein, fuer das ich abschliessend eine Bewertung bekomme! Hoert sich ja erstmal alles prima an, ich lass mich mal ueberraschen! Bis dahin bleibe ich erstmal die kleine Aktenfee! Jedenfalls ist mein Manager echt super! Er will nun sogar dafuer sorgen, dass Jessi und ich ein neues Auto mit Radio bekommen! :D
Bei meinem Aktenchaos bekomme ich vollste Unterstuetzung von Ernestine, genannt "OERNIIIIIE". Eine niedliche Dame, Ende 50, die mich jeden Morgen mit " How are you doing my deeeear!" begruesst!
Auch alle anderen haben mir direkt dabei geholfen, ein Ferienhaus fuer meine Familie zu finden. Hier laesst wirklich jeder seine Arbeit stehen und liegen, wenn er helfen kann.
Auf den Gaengen hier im Werk wird man von jedem, wirklich JEDEM, freundlich gegruesst und hin und wieder sogar gefragt, wies denn so geht! Die Maenner halten einem IMMER die Tuer auf, was ich von Deutschland wirklich gar nicht mehr gewoehnt bin.
Hin und wieder werde ich direkt auf Africaans vollgequatscht, da ich ja so suedafrikanisch aussehe! Mit meinen 3 Woertern Niederlaendisch, die ich bisher sprechen konnte, kann ich mich doch etwas verstaendigen! Ich lerne nun jeden Tag fleissig ein wenig Africaans.
Letzte Woche, als ich morgens zur Arbeit kam, stand vor dem Tor eine Gruppe von Farbigen, die alle gemeinsam gesungen und getanzt haben. Es war Freitag. Wieso tun sie das, hab ich mich gefragt??? Vielleicht feiern Sie, dass Freitag ist? Natuerlich alles Quatsch, was ich mir hier schon wieder gedacht hatte. Es handelte sich um die Mitarbeiter einer Putzfirma, die fuer mehr Geld gestreikt hat. Gut zu wissen ;)!
Jeden Tag, wenn ich den Parkplatz verlasse, winkt mir der nette Parkwaechter zu! Einmal habe ich mein Auto auf dem Parkplatz verloren, und da ich ja keinen automatischen Schluessel habe, mit dem man das Auto rufen kann, damit es blinkt, bin ich gute 10 Minuten herumgeirrt. (Ich bin immer noch ziemlich verwirrt, dass tatsaechlich noch Autos ohne Radio und Zentralverriegelung gebaut werden ;D) Hier fahren leider auch alle Leute silberne oder weisse Autos, meistens den Polo Vivo!
Mein Weg zur Arbeit fuehrt mich jeden Morgen durch die Townships. Dort sieht man Afrikaner die Strasse entlang joggen; Andere wiederum trampen oder warten auf den Bus. Wiederum Andere fahren mit dem Rad. Und das kreuz und quer ueber die Strasse. Weil natuerlich die meisten Farbigen noch zusaetzlich in froehlichem Schwarz angezogen sind, und es morgens immer noch dunkel ist (ist ja Winter hier), habe ich staendig Angst, dass ich jemanden einfach umfahre! Man sieht sie einfach kaum bis gar nicht! Ich hatte solche Langeweile ohne Musik beim Autofahren- das ist wirklich, als wuerde man mir meinen Lebensinhalt wegnehmen- dass ich selber gesungen habe ( ist ja keine Schwester hier, die mich dafuer schlagen kann :D ) oder einfach die Strassen angeschaut habe.
Es ist schon wirklich erschreckend/erstaunlich-wie auch immer man es nennen will, dass Reich und Arm fast Tuer an Tuer wohnen.
Jessi, meine Mitwanderin, und ich haben uns bereits letzte Woche fuer einen Tauchkurs angemeldet. Hatten das eigentlich nicht so frueh geplant, nun war aber gerad ein Angebot, 2 fuer 1, also haben wir uns den anderen 4 Deutschen angeschlossen und uns angemeldet. 
Letzte Woche gabs dann 2 Nachmittage nach der Arbeit bis 21 Uhr Theorie und am Wochenende ging es in den Pool. Das Anziehen der Ausruestung ist echt ne Sportart fuer sich! Als wir das erste Mal abgetaucht sind habe ich mich total unbeholfen gefuehlt. Alle neben mir sassen schon auf dem Grund, nur Ich bin noch irgendwie wie ein kleiner schwereloser Kaefer rumgetaumelt. Irgendwann ist unseren Tauchlehrern dann aufgefallen, dass ich noch nen Kilo Gewicht an meinen Guertel brauche, weil ich einfach so leicht war :D . Anschliessend sass ich dann auch sicher auf dem Boden. Nach 1,5 Stunden waren wir dann mit allen Uebungen fertig und mein Koerper war tot. Besser gesagt, meine Fuesse waren tot und meine Zehen leichenblass. Ich habe sie einfach nicht mehr gespuert, weil es so schweinekalt war. Da bringt einem der Wet Suit recht wenig, wenn die Fuesse nackig bleiben und schlichtweg erfrieren. Bei Jessi dachte ich kurz, sie sei eine Eisfigur, als ich ihre blauen Lippen gesehen habe. Sonntag ging der ganze Spass morgens um 8 nochmal aufs Neue los. Diesmal sind alle abgetaucht, ausser mir. Irgendwie habe ich mich etwas dusselig angestellt, dann kam Wasser in meine Brille und dann hab ich das Atmen vergessen :D Meine erste Uebeung unterwasser war auch feuchtfroehlich. Ich sollte meine Ausruestung (BCD) mit Luft fuellen, damit ich einfach schwebe. Entweder war ich zu viel mit Luft gefuellt oder zu wenig! Also bin ich die ganze Zeit wie ein Heliumballon hoch und runter und dreimal im Kreis durchs Wasser geschwebt! Ich entschuldige mich noch immer bei Kelly, meiner Tauchlehrerin, die glaub ich kurz vor der Verzweiflung stand! Nachdem wir 3 Stunden mit kurzer Unterbrechung im mollig warmen Pool rumgeschwebt sind, kam noch die Kroenung des Tages. Wir mussten unseren Wet Suit ausziehen und in Badesachen 10 Minuten im Pool schwimmen-auf einer Stelle! War wieder kein Scherz :D Also nach 4 Stunden, halb erfroren, wurden wir aus dem Wasser entlassen. Worauf hab ich mich da nur eingelassen! Kommendes Wochenende gehts dann das erste Mal ins Meer. Ich freue mich jetzt schon wieder riesig, erfrieren zu duerfen.
Letztes Wochenende sind wir Abends zum ersten Mal ins Barney's gegangen. Das Barney's ist ne nette Tanzbar mit Meerblick direkt an der Beachfront, nicht weit von Jessi's Wohnung entfernt. Dort spielt jedes Wochenende eine Live Band-ziemlich ohrenbetaeubend aber zumindest die Lieder sind echte Kracher! Uns hats echt super gefallen. Das Publikum entspricht jeden Alters, von 18-60, von Surferboy bis Freak! Die Maedchen sehen aus wie Pueppchen, oder als wuerden sie nachts noch einem anderen beruf nachgehen. Weisses hautenges Jersey Minikleid, darunter ein netter Schluepper (Ja wirklich, Jessi und ich konnten den huebschen Abdruck sowie ihren Hintern durchblitzen sehen) mit Stiefeln. Ein Hingucker nach dem anderen lief uns vor erschrockene Auge. Trotz allem, der Schuppen war echt klasse!
Wir haben direkt neue Bekanntschaft gemacht mit Mark, einem Sportstudenten. Er hat uns angeboten, am Wochenende mal mit ihm und seinen Freunden "abzuhaengen" und zu Reisen.
Irgendwann im Laufe des Abends stand Mark auf der Tanzflaeche neben uns. Er war riesig, ich wuerd sagen so 2,10m gross. Das war uns vorher nicht aufgefallen. Also haben wir uns den ganzen Abend noch mit 2,10m Mark unterhalten. Ich habe ihm von Wodka Ahoi erzaehlt und nun muss ich ihm sowas aus Deutschland mitbringen. "Ahooooi Brauseeeeee, what kinda shit is that man?"
Gestern war ich mich mit Jessi im VIRGIN ACTIVE Fitness Studio anmelden und wer kommt ploetzlich die Tuer hinein! 2,10m Mark! Na dann werden wir ihn jetzt wohl oefters sehen und nicht nur sturzbetrunken im Barneys.
Das Fitnesstudio macht übrigends morgens um  5 Uhr auf. So geisteskrank bin ich dann glaub ich doch nicht, um vor der Arbeit zum workout zu gehen.

Momentan wohne ich noch 10 km vom Strand entfernt im NEWTONPARK. Pendle immer zwischen Jessi´s Wohnung an der Beachfront und meinem Heim hin und her. Werde demnächst auch in eine Wohnung mit Meerblick umziehen. Hier schonmal der Vorgeschmack: Mir blieb dieser Ausblick nach dem Aufstehen leider nicht erspart:

Kurzfristig bekamen wir am Wochenende noch Besuch von unserem 2 jährigen Nachbarn Sam, der uns in Xhosa vollgesabbelt hat, obwohl er Englisch verstehen konnte. Er hat uns ausgelacht. Ich hätte mich auch ausgelacht, wenn ich uns gesehen hätte. Wir haben nämlich mit ihm gesprochen wie Jane mit Tarzan :D "I am Jiiiiilll, this Jessica, and yoooooou!" Oh Gott, war er süüüüüß :) Gott, waren wir bescheuert :D
Sam, unser Nachbar!

Der kleine Kerl war wirklich clever. Früh lernt sich, wer Geschäfte machen will, also hat er versucht, Jessi´s Handy vom Tisch mitgehen zu lassen und uns zum Tausch seine Spielzeugpistole dagelassen!

Samstag, 13. August 2011

Umgezogen!

Zunächst einmal, Herzlich Willkommen auf meinem neuen Blog!
Ich musste leider umziehen, da ich Probleme mit dem Foto hochladen hatte. Und die netten Bildchen von hier und dort möchte ich Euch natürlich auf keinen Fall vorenthalten.





Dienstag, 9. August 2011

"AAAAh, you come from "Aitenhaaache"....!"

Am Dienstag haben wir nationalen Frauentag und deswegen frei! Jessi, meine "Mitwanderin", und ich brauchten nicht lang überlegen, was wir an unserem ersten und dann noch verlängertem Wochenende machen. Reisen!
Also haben wir uns kurzerhand Joachim und Regina, alias "Mutti", angeschlossen, die seit Januar auch in P.E. leben. Sie sind Freunde von Simon, meinem Mitbewohner. 
Die Reise ging Samstag früh Richtung Westen nach Hermanus. Das afrikanische Mobilfunknetz ist schon eine Wissenschaft für sich. Jessi und ich standen pünktlich und abreisefertig an der Straße, Jo und Regina sind pünktlich losgefahren um uns abzuholen, nur irgendwie 30 Minuten lang im Kreis um uns herum und vorbeigefahren. Reginas Anrufe habe ich nicht erhalten, obwohl mein Handy vollen Empfang hatte. Gott sei Dank haben sie uns in der letzten Minute gefunden(fast wären Sie nämlich ohne uns davon gedüst) und wir konnten gemeinsam losfahren.
Die Hinfahrt führte uns die Garden Route entlang und ich kann Euch sagen, wir haten viel Spaß mit den Beiden. Die Straßen erinnerten mich an Kanada. Sie waren weitestgehend gerade.  Für die nächsten 7 Stunden sind wir geradeaus gefahren. Nach den ersten Kilometern liefen bereits ein paar Baboons über die Straße. Deswegen machten wir schnell Fenster zu und das Auto wurde noch rasch verriegelt. Die Biester scheuen nämlich weder Autos noch Menschen!
Und weiter ging die Fahrt. Natürlich geradeaus :D
Einige Pullerpausen später war unser Tank so gut wie leer. Ok, dann sollten wir mal Tanken! Schön, dass weit und breit keine Tankstelle zu sehen war. Also fuhren wir weiter geradeaus und Regina hatte schon ein klein wenig Angst, wir würden stehen bleiben und die nächsten 300 km zu Fuß laufen. Gott sei Dank kam dann doch noch der nächste Ort, gerade noch rechtzeitig ! Dann ging die Fahrt weiter geradeaus, immer schön am Meer entlang. Da Jo gern mal ein bisschen mehr aufs Gaspedal tritt und wir alle so fotogen sind haben wir gleich noch 2 wunderschöne Blitzerfotos schießen lassen, woraufhin Regina die Funktion Tempomaten übernommen hat. "Joachiiiiiim, hier ist 60! Guck doch maaaaal!"
Bis 18 Uhr durften wir einchecken. Um 17:58 waren wir in unserem kleinen Amakhosi Guesthouse wo wir auch direkt für den kommenden Vormittag das ultimative Whale Watching gebucht haben.
Unser Zimmer war klasse, wir hatten sogar einen Heizstrahler im Bad! Endlich mal ausgeschlafen ging es am nächsten Morgen frisch und munter los zum Whale Watching. Ein Hoch auf Reiseübelkeitstabletten, sonst hätte ich unseren kleinen Bootsausflug wohl nicht mit gesunder Gesichtsfarbe überlebt. (Papa kann das nachvollziehen :D)
Ein netter älterer Herr hat uns auf Englisch ein wenig über Waale erzählt. Zum Beispiel haben sie ca. 500 Megahaare, auch Walzähne im Mund und heißen deswegen "Bartwaale". Die Wale in Hermanus sind auf der Durchreise nach Mosambik und machen nur mal kurz ne Pause in den Buchten vor unserer Haustür. Total aufgeregt sind wir dann aufs Boot gehüpft und kaum hatte das Boot den Hafen verlassen sahen wir auch schon den ersten Wal pusten. UNGLAUBLICH! Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind. Zwischendurch kam dann nichts. Da die Wale hin und wieder aussehen wie schwimmende Felsen, haben wir zuerst auch den ein oder anderen Stein für einen Wal gehalten. Manchmal war´s einer, manchmal war´s dann leider doch nur nen Seelöwe oder ein Felsen. Und auf einmal waren sie da....bestimmt 5 Stück auf einmal! Direkt vor uns, ca 20m vom Boot entfernt. Ich kann es nicht beschreiben! Es war unglaublich. Solche Riesen direkt vor der Nase! Das Pusten der Wale war super laut. Ein lautes Niesen. Einer der Wale ist sogar, mutig wie er war, unter unserem Boot hindurch geschwommen.
Ca 2 Stunden ging unser Bootsausflug, dann sind wir umgekehrt und konnten die super Landschaft genießen, wobei ein Auge immer aufs Wasser ging- Suchmodus:WAL!
Als wir in den Hafen hineinfuhren konnten wir unseren Augen kaum glauben. Da fahren wir 2 Stunden aufs Wasser hinaus um die Wale zu sehen und einer der neugierigen Giganten saß direkt vor uns im Hafenbecken und hat ne Runde gechillt.
Später, auf dem Weg zur Strandpromenade kamen wir an einer Klippe vorbei, an der einige Leute standen und aufs Meer starrten. Irgendwas Interessantes muss da ja sein, deswegen haben wir angehalten. Ausgestiegen, Richtung Meer gegangen. Und siehe da ein Wal, ein zweiter Wal, ein dritter Wal. Direkt an den Felsen. UNFASSBAR! Ein paar lebensmüde Kanufahrer sind direkt an den Dingern vorbei geschippert.
Auch in der Bucht der Strandpromenade konnte man in aller Ruhe Wale beobachten. 
Jessi ist an einer Klippe geklettert. Der nette Kletterhelfer kam mit uns ins Gespräch. Woher kommt ihr, was macht ihr, blabla. "We live in P.E and we are working for VW in "Ütenääääg".""
"Hmmm...I don´t know "Ütenhäääg". Nach längerem hin und her erklären fiel ihm grinsend der Groschen: "Ohhhhh, you work in "Aitenhaaache!" Klar! Uitenhage = Aitenhache. Hätten wir auch selber drauf kommen können, das das auf Africaans so heißt. Prima nur, dass bei uns im Werk jeder "Ütenääääg" sagt. Man könnte jetzt meinen, die dummen Deutschen glauben auch alles, doch auch die Einheimischen sagen bei uns "Ütenääääääg"! Wieder was dazu gelernt.
An den Strandpromenade haben wir noch einen kleinen Kuchenladen gefunden. ""Yves Pudding and Pie" Ich war hin und weg, den das kleine Lädchen entpuppte sich als Rosa Puppenstube. Alles war Rosa und niedlich und kitschig und einfach nur toooll. Die Cupcakes sahen aus wie gemalt. Fotografieren durften wir innen leider nicht und heimlich hat nicht geklappt, eben weil der Laden so putzig klein war. Wir haben uns also KokosKuchen und ApplePie und VanilleMuffins und PrinzessinenCupcakes gegönnt und sie waren ooooooberlecker!
Heute Vormittag gings dann früh nach derm Frühstück zurück. Der Rückweg war wieder geradeaus! Am Straßenrand standen plötzlich schwarze Menschen in orangene Westen gekleidet mit roten Fahnen in der Hand. Wie beim Formel 1 wurden diese die ganze Zeit über gewedelt. Ok, Joachim ist nen kleiner Rennfahrer, also winken Sie uns durchs Ziel!? WAS ZUM TEUFEL MACHEN SCHWARZE MENSCHEN AUF DER STRAße MIT WEDELNDEN FAHNEN!
Achsoooooo! Eine Baustellenwarnung. Danke für den Hinweis!
Auch sieht man in Südafrika immer wieder Afrikaner am Straßenrand, die Trampen.
Auf dem RÜckweg haben wir noch in Plettenberg Bay halt gemacht, wo sich die höchste Bungee Brücke der Welt befindet. Mir war schon beim Zuschauen Angst und Bange. Wer nicht freiwillig springt wird einfach in den Tod geschubst. Und die Leute springen dort wie am Fließband. Einer nach dem Anderen hopst einfach runter. Auf einem TV konnte man das Geschehen live beobachten.  Ich hatte Mitleid mit den armen Leuten, die sich dort für einige Sekunden in den Tot stürzten. Jessi will mich noch mehr oder weniger freiwillig zwingen, mit ihr gemeinsam da runter zum springen! Vielleicht mach ich das, wenn ich irgendwann mal wieder einen Scheißegal Tag habe. Aber die Chancen stehen bei 0,001%!
In Jeffreys Bay wollten wir einen ersten Blick in die Billabong Outlets werfen. Da wir so viel Glück haben wurden die Türen direkt vor unserer Nase geschlossen! Geld gespart. Auch gut.
So und jetzt sitzen Jessi und ich hier in ihrer Wohnung, in der Sie mir für die kommende Woche Asyl gewährt, bis Simon wieder zurück ist. Allein mit der Kakerlake wollt ich dann doch nicht wohnen.
Uns ist kalt! Wir sitzen hier mit Decke, 2 Pullis und nem Schal. Trotzdem frieren wir. Die Wohnungen hier haben weder Heizung noch sind sie isoliert. Und obwohl es tagsüber um die 20 Grad sind, wird es nachts schweinekalt! Es wird Zeit, dass der Sommer kommt!

Gestern: Abschied, Heute: Welcome to South Africa!

Wow, ich bin in Port Elizabeth! Echt wahr! Gestern noch in Hannover gewesen, 24 Std später bin ich nun am anderen Ende der Welt. Verrückt, oder?
Abschiede sind scheiße -waren sie immer schon- aber man kommt halt nicht drum herum. Vor allem nicht, wenn einen die besten Freunde und die gesamte Familie zum Flughafen bringen. Auf der Fahrt nach Hannover gings mir ganz gut, als ich den Flughafen gesehen habe, wars wieder vorbei mit der Freude. Da standen sie plötzlich alle. Oma, Opa, Tante, Onkel, Lenchen, Claudi, Dani, Julchen, Svenja. Ich hab mich riesig gefreut. Die Gesichter haben gelächelt und geweint zugleich und ich glich eher einem kleinen verwirrten Hampelmann. Plötzlich kam dann doch noch Cori mit ihrem kleinen Sohn um die Ecke, was ich absolout NIEMALS erwartet hatte (am Freitag gabs nämlich schonmal eine traurige Verabschiedung bei der wir „Bis gleich!“ anstatt „Bis nächstes Jahr!“ gesagt haben. Das hört sich nämlich nicht wie die Ewigkeit an. Jedenfalls hat sie gesagt, sie kann Samstag nicht kommen und deswegen müssten wir uns jetzt schon verabschieden!) Ich hab mich riesig gefreut :D Jessica war auch schon mit ihrer Familie am Flughafen.
Kurz vor 7 haben wir uns entschlossen durch den Check in zu laufen, oder wie man dieses Tor auch nennt. Dann gings los, alle reihum einmal umarmen, Tränchen vergießen, Tschüß sagen, wieder lächeln….das ungefähr 3 Mal. Omi hat mir noch schnell ihren Talisman, eine Glückskatze, geschenkt, damit ich ja heile wieder komme und nicht von einem schwarzen Mann entführt und verschleppt werde und schwupps war ich schon auf der anderen Seite. Wie sich das anfühlt, kann ich nicht erklären. Die nächsten paar Minuten verbrachten Jessi und ich mit weinen und gegenseitigem auslachen, eben weil wir so viel geweint haben. Kurzzeitig hatte ich vor Aufregung meinen Reisepass verloren. Irgendwo auf diesem Laufband, nachdem ich meine 2 Handgepäcktaschen und allen anderen wichtigen Krimskrams in diese Boxen gelegt habe. Gott sei Dank hat mir der nette Flughafenmann geholfen und meinen Pass sowie mein Ticket mit den Worten „Na das fängt ja gut bei Ihnen an junge Frau!“ gerettet. Es war so weit, wir betraten das Flugzeug. Drin angekommen hab ich mein Ticket gezeigt und wollte geradewegs auf meinen Sitzplatz zusteuern, als auf einmal ein rothaariger, sommersprossiger Hornbrillenträger Steward davon abhielt. Mit etwas weiblich angehauchter Stimme kam er auf mich zu: „ Ääääääääääähm, sie wissen schoooooon, dass SIE VIEL ZU VIEL HANDGEPÄCK DABEI HABEN!“ „Hab ich beim Check In gezeigt, da wars ok!“ „ Es geht ja nicht ums Gewicht SONDERN um die ANZAAAHL.“ „Ja und nu, kann ich ja nicht ändern!“ „ Wir sind ja GOTT SEI DANK nicht ausgebucht, also geht das jetzt. Sie könnten aber später Probleme bekommen!“ Na vielen Dank für diese reizende Info. In München mussten wir feststellen, dass wir das Glücklos gezogen haben und zum allerletzten Gate laufen mussten. Ich hatte ja nur ne Laptoptasche, nen Rucksack, nen Trolley und ne Mini Reisetasche als Handgepäck. (Man weiß ja nie, ob der Koffer auch in P.E. ankommt, das waren alles überlebenswichtige Dinge!) Sportlich wie wir sind haben wir uns dann vollbepackt zum Gate geschleppt. Nochmal schnell Mama angerufen, nochmal schnell geweint, gleichzeitig aus dem Fenster geschaut, „Tschüüüüüüß Deutschland!“ gedacht und dann ganz stolz ins Flugzeug gestiegen.
Business bin ich noch nie geflogen, also bin ich erstmal nichtsahnend durch die Business Class durch gelaufen. Ich hab sie für die First Class gehalten :D Und nach der First kommt ja dann die Business. Falsch gedacht :D. Dieser coole vollautomatische Massage Sitz mit Minikino war meiner. Also hab ich meine zwei Taschen wieder den schmalen Gang zurück geschoben (paarmal Leute angerempelt, paarmal stecken geblieben….)und mich auf den Sitz gesetzt. Jessi saß leider ein paar Reihen hinter mir. Ich gebe zu, ich war etwas überfordert mit diesem ganzen Schnick Schnack. Mein TV war im Sitz versteckt und musste erstmal mit einem lässigen Handgriff ausgeklappt werden. Der Ausklapptisch war auch eine kleine Herausforderung. Gott sei Dank gabs ja den netten Steward, der alles für mich gemacht hat. Ich bekam frisch gepressten O-Saft, den Tisch von ihm mit einem gekonnten Handgriff ausgeklappt sowie ein 4 Gänge Menü serviert und als ich schlafen wollte, hat er mich sogar liebevoll zugedeckt. Da fühlte man sich doch für ein paar Stunden schon ziemlich wichtig. Marylin, meine amerikanische Sitznachbarin aus München, die in den letzten 2 Wochen in Budapest, Moskau und diese Woche Johannesburg unterwegs war, merkte natürlich sofort, dass ich ein kleines unerfahrenes Mädchen war. Jessi und Ich haben uns nach Ablug nen Sektchen gegönnt -war ja umsonst- und auf unser bevorstehendes Auslandsjahr angestoßen! Bevor ich meinen Sitz in Schlafposition gefahren habe, hab ich mir noch schnell mit einem Knopfdruck eine Massage gegönnt und dann eingeschlafen.
In Johannesburg haben wir während unserer 30 Minuten Aufenthalt kriminelle Geschäfte mit 2 schwarzen Flughafenmenschen gemacht, die uns dabei geholfen haben, unsere Koffer mit nur 3kg (Ich :D) und 6 Kilo Übergepäck (Ja, Jessi hat noch nen kleines Kind in Deutschland mit eingepackt.) ohne Übergepäckgebühr nach P.E. zu verfrachten. Pünktlich losfliegen konnten wir leider nicht. Da saßen wir nun voller Vorfreude im Flugzeug, 3. Reihe, als ein merkwürdiges Lachen aus dem vorderen Teil des Flugzeuges kam. Nach etwa 10 Minuten stellten wir fest, die Stewardes heult. Und irgendwie hörte sie einfach nicht mehr auf…bis sie plötzlich auf dem Boden lag. Schnell wurde ein Arzt ausgerufen „Please is there a medical on board“! Gott sei Dank, wie es ja immer der Fall ist, war ein Arzt an Bord, welcher sofort zur Hilfe eilte. Gemütliche 45 Minuten später kam dann auch der Krankenwagen, der die arme Stewardess dann endlich abtransportiert hat. Aufgrund der tierischen Kälte von 20 Grad trugen alle Flughafenmitarbeiter Wollmützen. Bevor wir losgeflogen sind, hat uns die nette Stewardess bei ihren Notlandungs Instruktionen noch auf folgendes hingewiesen: please, in case of emergency landing, take off your high heels…. Gut, wussten wir Bescheid. High Heels hatten wir ja Gott sei Dank keine an! Glück gehabt. Dann ist ja alles okay, falls wir abstürzen. In P.E wurden wir nett von Simon, meinem Mitbewohner und noch weiteren Deutschen Freunden empfangen. Das Wetter war traumhaft. 25 Grad und Sonnenschein. Wir sind natürlich, nachdem wir unser Gepäck im neuen zu Hause abgeliefert hatten, direkt an den Strand gegangen um nur mal kurz den kleinen Zeh ins Wasser zu tauchen.
Simon, mein netter Mitbewohner hat mich Montag früh direkt erstmal für die kommenden 2 Wochen mir selbst überlassen. Er ist auf einen Road Trip Richtung Namibia aufgebrochen. Ich bin trotzdem nicht allein. Denn kaum war er weg bekam ich Besuch von Mr. Knut Kakerlake. Nach 10 minütiger Jagt durch unser Wohnzimmer, hatte ich dieses riesen mutierte Kakerlakending endlich eingefangen. Jetzt lebt Knut im Badezimmer unter einer Glashaube und will einfach nicht von uns gehen. Vielleicht sollte ich wie die Russen Swarowski Kristalle drauf kleben und ne Leine dran machen. Auch eine Spinne hatte es sich neulich Abend in meinem Bett gemütlich gemacht. Seit dem schlafe ich mit Licht an. Licht vertreibt ja Spinnen, oder so ähnlich. Dabei blieb es nicht. In der ersten Nacht hatte ich irgendwas komisches neben mir im Bett, woraufhin ich schnell nach Simon geschrien habe. Männer sind ja Retter in der Not, also hat er mich aus meinem Zimmer befreit, in dem ich mich kurzerhand noch irgendwie eingeschlossen hatte ;D (Gewöhn dich dran, das war erst der Anfang meiner nächtlichen Quasselattacken.) Eines Nachts bin ich aufgeschreckt, als aus der Klimaanlage über mir tausende Spinnen auf mich drauf geplumpst sind. Ich dachte, sie würden mich fressen! Hatte ich Gott sei Dank nur geträumt, meine Nacht war trotzdem vorbei.
Es ist noch etwas Tragisches passiert. Mein I Pod ist tot. Er geht nicht mehr an und aufladen lässt er sich auch nicht. Ich vermute, ich habe Ihn im Flugzeug getötet. Zum Einschlafen habe ich Musik gehört und als ich aufgewacht bin, lag er unter mir. Ich hab ja glücklicherweise noch den Nano dabei.
Am Montag haben wir unsere Autos bekommen. Und zwar chicke silberne Polo Vivo. Sie fahren und das wars. Kein Radio kein Nix. :D Fahrtraining mit Libby gabs auch noch oben drauf. Man gewöhnt sich wirklich schnell an das Links fahren, obwohl man am ersten Tag noch circa 10 mal gegen die Tür haut. Aber das ist wie bei kleinen Kindern. Man schlägt gegen die Tür, es tut weh, also weiß man „Aaaaaah! Schalten mit Links!“ Auch beim Fahren denkt man sich den ganzen Tag „Liiiiiiiiiiiiinks!“ Ja und mittlerweile klappt es schon echt gut mit dem Links.
Wir wurden von allen Deutschen hier direkt in das Tages und Nachtleben involviert. Also gabs zu unserer Ankunft ein Braai (Afrikanisches Barbecue), Dienstag waren wir in einer ziemlich schnieken Sushi Bar, Mittwoch wollten Jessi und ich ins Kino, haben jedoch die Zeit verpasst und waren dann Pizza essen, Donnerstag haben wir uns endlich mal ausgeruht und heut hab ich nun endlich mal Zeit gefunden, ein bisschen was zu schreiben.
Die Arbeit macht riesigen Spaß und die Kollegen sind alle wahnsinnig freundlich und hilfsbereit. Ich könnte noch viel mehr über die ersten Tage schreiben, aber das wars erst einmal. Von der Arbeit und dem Alltag hier werde ich immer mal wieder berichten.
Glücklicherweise haben wir direkt schon ein langes Wochenende. Da ging uns direkt ein Freudenlämpchen auf :D Wir machen von Samstag bis Montag einen Trip nach Hermanus, einem Örtchen vor Kapstadt. Das Wetter ist seit heut leider ziemlich ekelig. Es schüttet wie aus Eimern und es ist schweinekalt wobei man bedenken muss, es ist ja auch Winter!
Also, Willkommen in Südafrika!