Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Montag, 27. Februar 2012

Der etwas andere "Mini Shop"

Samstag haben wir uns mit ein paar Leuten dazu entschieden, Aethiopisch essen zu gehen.
"We are going to an aethiopian restaurant!"
Jiovani, mein Kumpel aus Angola, hat bei der Dame namens Betty angerufen und fuer 8 Leute einne Tisch reserviert.

Ich erwartete ein Restaurant im Central. Wir fuhren kreuz und quer durch die Strassen bis wir vor einem Shop hielten. "Mini Shop"!

Hae? Wo soll hier das Restaurant sein. "INSIDE!" 'Haaaae??? Verwirrend' Also stiefelten wir in diesen super duper Mini Shop hinein, wo es ein bisschen von Allem zu kaufen gab. Ob Mehl oder Verlaengerungskabel- es gab alles was das herz begehrt. Sogar Internet. In einer kleinen dunklen Ecke versteckte sich eine Kueche. Wir begruessten die Koechin und gingen in einen weiteren Raum nebenan, in dem recht putzig fuer uns der Tisch gedeckt war. Ich musste lachen :D Da geht man durch einen kleinen duesteren Shop im Central und landet dann in einem Zimmerchen, was jemadn Restaurant nennt. Als ich fragte, wie man sowas entdeckt, bekam ich die Antwort: Kontakte! :D Uhhhh.
Besteck gabs nicht. Brauchte man auch nicht! Mit Getraenken haben wir uns ebenfalls selbst versorgt Im Hintergrund lief Fussball im TV. Ich hatte eher das gefuehl, ich sitze bei irgendjemandem im Wohnzimmer.
Da wir mit den Fingern gegessen haben, wollte ich mir wenigstens nochmal die Haende waschen. Toilette? Gabs nich :D Die Frau aus dem Shop schickte mich die dunkle Central Strasse zur Captains Bar entlang. Allein wollte ich nicht gehen, also ging Guido mit. Guido ist der Freund von Laura (Praktikantin beo VW) Schwester, die derzeit beide zu Besuch sind. Schnell sind wir aufs Klo gegangen. Und noch viel schneller waren wir aus diesem unheimlichen Laden wieder verschwunden.
Als wir zurueck im 'Restaurant' waren, wurde das Essen serviert. Zunaechst kam eine Platte voller Handtuecher. Diese aufgerollten Handtuecher entpuppten sich als Crepe aehnliche Teigfladenb die ziemlich sauer schmeckten. Weiterhin wurden diverse Schaelchen mit den unterschiedlichsten Gerichten auf den Tisch gestellt. Linsen, Salat, Fleisch usw...War alles sehr pampig. Wie soll man das ohne Gabel essen? Jeder entwickelte seine eigene Technik. Lauras Schwester haute sich alles auf das Handtuch und wickelte es dann wie einen Wrap auf. Im Enndefekt sollte man wie folgt essen, was mit Jovani dann erklaerte: Man macht sich von allem etwas auf den Teller, reisst sich ein Stueck Handtuch ab und nimmt damit dann die Pampe vom Teller auf und isst es.
Irgendwie hat es dann funktioniert und ich hab auch gar nicht so viel rumgesaut. Das Essen war suuuuper lecker und man hat sich hinterher noch die Finger danach abgeleckt.
Fuer mich war der Abend fuer gerad einmal 40R ein richtiges Erlebnis, sei es geschmacklich als auch umgebungstechnisch. Und ich gehe demnaechst gern wieder mit....in das etwas andere Restaurant :)

Am Sonntag haben wir uns auf nach Cape St. Francis gemacht. Wir waren 2 Maedchen und 3 Jungs. Und Jungs sind einfach niiiie vorbereitet. Wir hatten gefruehstueckt. Die Jungs nicht. Also wollten wir ein KFC oder irgendwas anderes aufsuchen, damit die Herren was essen koennen. Gabs nich! Weit und breit war kein Fast Food Restaurant in Sicht. Nichtmal nen Supermarkt. Wir sind dann schliesslich in einem Resort gelandet, wo wir alle noch einmal gefruehstueckt haben. Mit gefuellten Maegen und gluecklichen Maennern haben wir uns anschliessend and den Strand von Cape St. Francis gelegt. Wir suchten ein schoenes Plaetzchen, welches wir neben einer Gruppe junger Leute fanden. Wir haben seit Kurzem 2 neue Praktikanten, die sich noch ueber alles freuen wie kleine Jungs. Gute gelaunt rief Bene den jungen Leuten zu: "GOOOOOOD Morniiiiiiiiing! :)" und wurde dann ziemlich verstoert angeschaut. Direkt rannte er wie von einer Biene gestochen ins Meer und strahlte bis ueber beide Ohren. Die Steine und das Wasser und ooooooh die Muscheln, das ist ja alles soooo unfassbar GEIIIIEEEEL! Jessi und ich schmunzelten ein wenig und bemerkten ersteinmal, wie "normal" alles bereits fuer uns geworden ist. Auch erinnerten wir uns daran, wie enthusiastisch wir doch anfangs waren. Unser Sonnenschirm hat sich des Oefteren selbstaendig gemacht und staendig war einer von uns dabei, ihn wieder einzufangen. Wir relaxten den kompletten Tag am Strand. Kurz bevor wir uns auf den Rueckweg machen wollten, kam ein Hund, schnupperte an unseren Sachen und pinkelte schliesslich auf Jovanis Tasche. Wir lachten uns tot, er lachte auch und meckerte ueber den rassistischen Hund.

Zu Haus angekommen bemerkte ich meinen leuchtenden Hintern. Jessi ging es nicht anders. Momentan brennt die Sonne so dermassen, dass wir uns alle den Hintern verbrannt haben. Trotz Sonnencreme LSF 30!
Selbst Jiovani ist braun geworden. Wir haben den Test gemacht. Mit LSF 50 haben wir ihm ein huebsches nicht so jugendfreies Tattoo auf den Ruecken gemalt, welches selbst im Wasser nicht abging. Fuer LSF 50 braucht man nen Spachtel, um diese Tunke vom Ruecken abzubekommen. Die Blicke der anderen Strandbesucher haben wir einfach alle ganz cool ignoriert ;).....

Freitag, 24. Februar 2012

6 Monaten, 22 Tagen, 19 Stunden und 30 Minuten

Während ich hier gerad so auf meinem Bett liege, Löcher in mein frisch aufgeräumtes Zimmer starre (Lulu, meine Putzfrau war da) und darauf warte, dass meine liebe Mutter ihr Skype anschmeisst, dachte ich mir, es wäre ja ganz nett, mal einen kleinen Rückblick zu schreiben.
Dank der neumodernen Technik aus dem Hause Apfel besitze ich den oder die was auch immer *Unsere Liebe* App.
Genau in diesem Moment führe ich seit 6 Monaten, 22 Tagen, 19 Stunden und 30 Minuten eine harmonische Beziehung mit Südafrika. Toll, oder :D?


Ich verliebte mich am ersten Tag, als ich meine Füße auf den Boden der Tatsachen setzte. Ich war wirklich in Südafrika angekommen.


Mensch. Der erste Tag ist schon so lang her und ich erinnere mich noch immer gut an eine schweißtreibende Heimfahrt auf Simons Beifahrersitz vom Flughafen zu unserem Häuschen. Nun bin ich schon soooo lange hier, dass ich nicht mehr andauernd "Links, links, links" denken muss. Vielmehr irritiert es mich, wenn die Autos in Filmen auf der rechten Seite fahren. Wenn ihr demnächst im Radio hört "Geisterfahrer auf der A39", wisst ihr, ich bin wieder zu Hause.


Jedenfalls folgten Wochen voller Spaß und Spannung. Unendliche Wochenenden am Strand oder in der Pampa Südafrikas. Ich habe das Gefühl, die Wochen sind nur so dahingeflogen. Als ich mir neulich die Fotos angeschaut habe, ist mir erstmal bewusst geworden, wie viel wir hier bereits erlebt haben…erleben konnten…erleben durften! Ich versuche alles aufzusaugen wie ein Schwamm, jede Sekunde zu genießen und doch ist es noch nicht genug! Hin und wieder muss ich mir selbst einmal kurz ins Gesicht klatschen und mich daran erinnern, dass ich nur noch bis Ende Juli hier sein darf.


Seit Silvester rennt die Zeit noch mehr, obwohl wir allmählich zur Ruhe gekommen sind. Wir sitzen auch gern mal ein Wochenende zu Haus am Strand und gehen unter der Woche nicht mehr jeden Donnerstag feiern. Wie sagt man so schön, der Alltag ist eingekehrt. 
Den Weg zur Arbeit fahre ich jeden Morgen im Schlaf und die Kühe auf dem Freeway nach Uitenhage begrüßt man locker mit einem "Ach, du schon wieder!". Eins fällt mir immer noch auf. Die wahnsinnig gute Ladungssicherung!
Es bringt mich doch immer wieder zum Schmunzeln...leider habe ich meine Speditionsbibel *Voooth* zu Haus in Deutschland gelassen, sonst würde ich direkt erstmal nachschauen, ob das so zulässig ist ;) Frau Hübsch weiß, wovon ich spreche. 




Ich kann schlecht sagen, ob ich mich veraendere. Wahrscheinlich werd ich einfach nur erwachsener. Wer weiss. Ich geh nicht mehr staendig feiern und bin dauermuede. Ist das nicht so, wenn man erwachsen wird? ;)


Ich sehe viele Dinge mittlerweile gelassener…. Man nimmt sich halt “das Afrikanische” an.
Neulich sagte ein afrikanischer Freund. Afrikaner, die unpuenktlich sind, nerven. Aber noch schlimmer seien Deutsche, die die afrikanische Puenktlichkeit deutsch interpretieren.
Folgendes Beispiel aus unseren woechentlichen HalliGalli-Tagen: Treffen geplant um 18 Uhr. Natuerlich ist niemand da! Afrikaner kommt um 18:30 Uhr. Deutscher kommt um 18:45!
Verstanden?
Ich gewöhne mir schlechtes Africaans-Englisch an "These people are full of kack!" und sage ganz selbstverständlich "Joooooah" anstelle von "Yeeeees!" und an Muttersprachenamnesie leide ich ja sowieso schon seit einigen Monaten.


Es gibt so Tage, an denen laeuft meine Beziehung mit Suedafrika nicht so rund. So sehr ich dieses Land auch liebe, eines ist und bleibt ein Problem fuer mich.
Hier ist man auf kurz oder lang "eingesperrt" An meinen “Knast” kann ich mich noch immer nicht gewoehnen, obwohl ich auf der anderen Seite wirklich froh bin, dass wir so vergittert sind! Dadurch fuehle ich mich einigermassen sicher und red emir einfach immer wieder ein, dass es viel zu anstrengend und kompliziert waere, bei uns einzusteigen. (Ok, wenn der Dieb einen Schraubenzieher dabei hat, ist das Gitter auch innerhalb 2 Minuten ab…)
In den vergangenen 2 Monaten wurden bei Freunden sowie Kollegen aus Deutschland die Wohnungen ausgeraubt. Bei 2 Freiwilligen, die im Stadtteil Walmer wohnen hat der Einbrecher das Zimmer leer geraeumt, waehrend sie geschlafen haben. Ihr Glueck war, dass sie nicht wach wurde. Das Gleiche ist einem Anderen Deutschen passiert. Dort haben die Einbrecher die Alarmanlage sowie Bewegungsmelder ueberlistet. Bei Freunden aus S.A wurde ebenso eingebrochen vor nicht allzulanger Zeit… Bei den Franzosen (mit den Studenten unternehm ich im Moment haeufuger was) wurde vor der Haustuer das Auto aufgebrochen und ein Kollege von Jessica wurde vor 2 Wochen an der roten Ampel ge”Hijacked”, was so viel bedeutet wie: Scheiben eingeschlagen, alle Wertsachen (Geldboerse, Armbanduhr…)abgenommen!
Und es liegen noch immer ein paar Monate mit ungeplanten Wochenenden vor uns Wanderern, an denen wir jede Menge umherreisen koennen! Die Zeit erscheint uns nur noch so kurz. Seit 2012 begonnen hat, rennt die Zeit davon. Es ist, als waeren wir oben am Berg angekommen und sind nun in Affentempo dabei, hinterzurollen. Wir wollen noch so viel machen und wissen  gar nicht mehr, wann wir das eigentlich noch machen sollen :D

 
Wenn ich aus dem Fenster aufs Meer schaue, muss ich mich nun manchmal daran erinnern, dass das nichts Selbstverstaendliches ist und ich das alles schon bald nicht mehr haben werde! Mittlerweile ist der Alltag eingekehrt (Okay, die Wochenenden sind noch immer jedes Mal wie Urlaub) und man sieht vieles einfach als normal an. Wenn ich mich dann selbst kurz aufgeweckt habe, macht sich direkt wieder ein schönes Gefühl in mir breit und im Kopf hab ich nur einen tollen Gedanken: alles richtig gemacht, gute Entscheidung, hier bleib ich gern noch ein paar Monate! J.
So ne kleine Beziheungspause kann ja hin und wieder ganz erfrischend sein. Ich freie mich schon wie Bolle auf meinen "Urlaub" in Deutschland.

Montag, 20. Februar 2012

Baviaanskloof.

Ähm ja, wenn 4 Frauen für ein Wochenende verreisen, dann nimmt man halt so Dies und Das mit.... für 1 Nacht.
Auf ging es in das naheliegende Baviaanskloof Nature Reserve. Die Wege führten uns über Schotterstraßen, zunächst eine schlängelnde Straße die Berge hinauf und hinunter. Nach ca 30 Minuten wurde ich allmählich immer stiller. J. still, das bedeutet nix Gutes. Eben. Mir war kotzübel. Und im Nu durfte ich für den Rest der Fahrt vorne auf dem Beifahrer sitzen, was es nicht unbedingt besser machte, aber wenigstens ein bisschen....
Weiter ging es an Tieren mit 'Gehei' vorbei und Affen versperrten uns grundsätzlich den Weg. Zwischenzeitlich rannte noch eine große Echse über die Straße. Ständig kamen aus dem Gebüsch irgendwelche Menschen. Weit und breit waren jedoch keine Häuser zu sehen....
Wir waren mitten im Urwald :D
Zuletzt kreuzten wir noch einen Kakteenwald und erreichten schließlich unsere Unterkunft.




Falls man nochmal vor Angst aufs Klo musste....

Freudige Kurven. Für andere Spaß. Mein Tot.





Stop. Auf einer Straße, wo einem stundenlang kein Auto entgegen kommt. Haben wir nicht so ganz kapiert.


 Angekommen auf der Farm, wo wir einen Zeltplatz gebucht hatten, begrüßte uns die Frau mit`einem gezwungenen Lächeln und den Worten 'Oh, you are only girls!???'
Wir waren lange Zeit allein auf dem Campingplatz und fingen erstmal an, alles unter die Lupe zu nehmen. Unsere lang ersehnte Dusche am Abend haben wir schnell vergessen, als wir die Duschen sahen. Mäuse haben dort ihr Unwesen getrieben und es war alles voll mit Mäusekooot. Gut Mädels. Duschen. Fällt aus wegen ist nich.
Was solls, wir haben ja ein Männerwochenende mit Tussizelten geplant. Also, macht nix. 
Um die Ecke befand sich ein 4by4 Trail, den wir entlang fahren wollten. Es war irgendwie nicht so spektakulär, wie wir dachten. Aber lustig war es trotzdem. Wir haben uns gefühlt als hätten the hills eyes. Wie in einem Horror Film. Also holperten wir diesen Geländeweg hinauf und hinunter, lachten uns tot hofften, kein Schleudertrauma zu erleiden und kamen endlich wieder am Camp an. 



Tore waren überall. Wieso. Keine Ahnung :D

Inzwischen waren noch Nachbarn angekommen. Ein Mann, eine Frau und ein Es. Bei der Menge, die diese Menschen dabei hatten, hätte man meinen können, sie wären zu Haus ausgezogen. Jessi prahlte die komplette Fahrt darüber, dass sie ein Zelt hat, welches sich von allein aufbaut! Das funktioniere suuuuuper! Also fingen wir an, 2 Zelte nebeneinander zu legen. Jessi´s Plan mit ihrem 3 Sekunden Zelt ging nicht so ganz auf. Sie kämpfte 10 Minuten mit einem halb aufgebauten Zelt.
Nachdem wir endlich dabei waren, das 2. Zelt zum 2. Mal aufzubauen, fingen unsere Nachbarn bereits an, ihr 5 Gänge Menü zu kochen und einen Klapptisch sowie eine Bank aufzubauen. 
Ich fand unser Ergebnis wirklich gelungen, wir haben so viel Liebe und Mühe in das Aufbauen unserer Zelte gesteckt.



1 A aufgebaut. :D

 5 Stunden später....ok so schlecht waren wir auch nicht....eine halbe Stunde später kümmerte sich Stina darum, Feuer zu machen und Jessi und ich gönnten uns ein Feierabend Bier.

Unser selbst gebauter Braaai.




 Nachdem wir unser leckeres Abendessen verputzt hatten, genossen wir den Sternenhimmel, erzählten uns Quatsch und sangen "Hakuna Matataaaaa". Wir grillten Marshmallows. 
Auf dem Klo wurde ich von einer kleinen Maus erschreckt.
Nachts wurde es wahnsinnig kalt und ich wäre fast erfroren :D Aber, nur die Harten kommen ja auf den Campingplatz, also hab ich auch das überlebt. Was kann man sich dazu noch Schöneres vorstellen. Genau. Morgens um 5 von Kühen geweckt zu werden. Sie meinten es sicher nur gut. Ich hatte kurz die Vermutung, dass wir auf einer Kuhweide zelten.

Nach einem Frühstück (1 Packung Toast und 1 Glas Nutella) wollten wir zur Schlucht wandern. Unsere 'Vermieter' sagten uns, der Hund sei unser Guide und kenne den Weg. Also sind wir immer schön dem Hundi hinterhergelaufen, bis wir plötzlich Knochen um uns herum entdeckten. Irgendwas war da falsch. Also sind wir umgedreht und der Hundi mit wedelndem Schwanz hinter uns her. Toller Guide. Er hätte uns direkt zu den Leoparden in den Tot geführt.
Wir erreichten die Schlucht und es war einfach nur traumhaft.














Montag, 13. Februar 2012

Ich will doch einfach nur eine VISA KOPIE verdammt.

Ich bin heile von unserem Frauenwochenende zurückgekehrt. Bevor ich Euch aber berichte wie es war (ich muss die Fotos noch ordnen), geht meine Neverending Pass Story weiter.

Hochmotiviert und optimistisch bin ich heute früh ins Central zu Home Affairs gefahren. Ziemlich miese und unheimliche Gegend. Am Eingang wurde man abgescannt und es wurde eine Taschenkontrolle durchgeführt. Zu 90% war ich von Farbigen umgeben. Kurz bin ich zur Toilette, wo mir eine weinende Frau entgegen kam. Ziemlich düstere Stimmung dort....Ich hatte echt ein leicht mulmiges Gefühl und bin dann zum Schalter gegangen, habe der netten Dame mein Problem erklärt und eine Nummer erhalten. Nun saß ich dort gefühlte 2 Stunden bis ich endlich mal an der Reihe war und beobachtete die Leute beim Arbeiten. Also tot gearbeitet hat sich in Afrika bei Home Affairs ganz sicher noch niemand.Das komplette Home Affairs Gebäude sieht total schäbig aus und irgendwie unheimlich...
Endlich wurde meine Nummer aufgerufen. Gemütlich hat sie sich erstmal Kaffee geholt. ALso saß ich weiter... bis ich der Tante endlich mal mein Problem schildern konnte. Alter Pass weg, neuer Pass da, aber ohne Visum. Bitte neu ausstellen blabla.
'ahhh Mama, my fottomachiiiine is not worrrking, please go on the other side and copy new passport.' Ja wo genau hat sie mir natürlich nicht gesagt und zack stand da schon der Nächste hinter mir.
Ich brav alle meine Dokumente wieder eingepackt und aus dem Gebäude gegangen. Die Security Dame am Eingang hat mich dann quer durchs Central zu einem Kaufhaus gebracht, wo ich meinen Pass kopieren lassen konnte. Zurück musste ich allein gehen. Mulmig war mir, aber ich hab mir schöne Gedanken gemacht. Alle 2 Meter wurde ich von einem Farbigen angesprochen, ob ich Fotos machen will. Nein, verdammt! Ok. Wieder beim Home Affairs heil angekommen stand vor der Tür eine riiiiesige Schlange an der ich dann ganz dreist einfach mal vorbei gegangen bin.
Drin angekommen musste ich natürlich wieder warten. Hab ihr dann meine Dokumente gegeben und musste Zettel ausfüllen. Ich habe ein sogenanntes Permit Transfer beantragt. Dann beschwert sie sich noch, dass sie ja warten müsse, nur weil ich keinen eigenen Stift hab. Hab nicht so ganz kapiert, ob das Ironie war. Ich habe nun noch immer einen blanken Pass, ohne Stempel und nix...Am Ende drückte man mir einen Wisch in die Hand und sagte "you can go now!" Ich hab dann schnell erstmal gefragt, wann ich denn mit der Visa Kopie rechnen kann. 3 Monate!
3 Monate??? Puh da ist mir erstmal wieder die Kinnlade runter geklappt und ich war ein wneig verzweifelt. Immerhin fliege ich ja Ende März nach Hause....so ist zumindest der Plan. Ahhhh Hilfe was mach ich jetzt.....NEEEE. ATMEN :D Beschleunigen kann man auch nix und dann hat sie mich einfach fragend weggeschickt. Um 11.20 war ich dann endlich mal auf der Arbeit angekommen. Fix und fertig. Ganz ehrlich, manchmal frag ich mich, womit ich das verdient hab. Ich wusste nicht ob ich heulen oder lachen sollte. Hatte erst ne kleine Panikattacke und hab mich am Ende dann aber doch fürs Lachen und Kopf auf den Tisch haun entschieden. WILLKOMMEN IN AFRIKA! Ich hab dann nochmal bei HOME AFFAIRS angerufen, da ich immer noch nicht wusste, ob ich von irgendwo irgendwie noch nen STempel im Pass brauche. Wie auch nicht anders erwartet arbeiten an der Hotline super kompetente Menschen : "You have to go to the office and explain your situation...Bye!" Ja. Auf Wiederhören. Und DANKE für ihre freundliche HILFE.....

Donnerstag, 9. Februar 2012

4 Frauen, ein Wochenende, eine Mission!

Es ist Donnerstag und da wir so schrecklich viel gearbeitet haben, was nicht gerade spannend war, haben wir uns dazu entschlossen am kommenden Wochenende eine 4by4 Tour durch die Bavianskloof Berge zu machen. Mit einem Gelaendewagen so richtig durch Berg und Tal, ueber Stock und Stein, und durch fette Matschpfuetzen fahren.... ohhhh ja, das klingt gut :)

Leider hatte wir uns Zwecks Planung bis Mittwoch noch auf einen afrikanischen Freund verlassen, der dann aber ganz ploetzlich nicht mehr mit wollte, da seine Freunde auch nicht wollten. Klar, wer will schon mit 4 Frauen in ein Gebiet fahren, wo es kein Handyempfang und nix gibt... war man ja totaaaaal aufgeschmissen. Nun standen wir allein vor der Frage, ob wir es trotzdem wagen sollten - mit unserer unglaublich langen Erfahrung in diesem Gebiet. Frauen sind ja nicht auf den Kopf gefallen ;)

Nach kurzer Ueberlegung haben wir uns dazu entschlossen, die Planung selbst in Angriff zu nehmen und komme was wolle diesen Wochenentrip zu machen. Immerhin sind wir ja schon einmal (damals in Hogsback) mit unserem Gelaendewagen  Polo ueber Schotterpisten mit Schlagloechern, so gross wie der Grand Canyon, gefahren.

Wir machten uns zuerst auf die Suche nach einer Unterkunft und fanden eine, die sich ziemlich cool anhoerte. "Uebernachten in Hoehlen". Dort rief ich an. Die Dame konnte nur Africaaans sprechen. " Ik praaaat niiiiie africaaaaans nie" ist der Satz der Rettung wurde mir mal gesagt. Falsch! Irgendwie hat die Frau auf Africaans geantwortet und ich meine ich habe verstanden, dass sie sagte "Ist egal, du kannst Englisch sprechen ich versteh das" Sie hatte eine piesige Stimme und schreite die ganze Zeit auf AFRICAAANS ins Telefon und ich musste mich totlachen :D Zwischendrin kam dann immer ein "Haaallloooo? Jaaaaaaaaaaa?!?" Nach zehn Minuten verzweifeltem Versuch, dieser Frau klar zu machen, dass wir fuer Samstag einen Zeltplatz brauchen hat sie einfach aufgelegt. Wie unfreundlich! Irgendwann hatten wir dann doch eine Unterkunft gefunden und gebucht. Nun ging es an das Wichtigste. Das Auto! Tausend Autovermietungsseiten haben wir durchforstet. Nachdem wir uns bei hundert Autos gefragt haben, was ist denn jetzt SUV und was ist 4by4 und hat der jetzt 4 Rad Antrieb oder nur 2 Rad Antrieb. HILFEEEE! Und sind dann auf einen Pick Up gestossen. Allradantrieb??? Hatta!!! Zack, gemietet.
Nun kamen wir zur allerwichtigsten Frage. Haben wir genuegend Equipment? Was kaufen wir zu Essen ein?
Ganz klar. Die ersten Notizen wurden erfasst: "Wir muessen unbedingt Marshmallows mitnehmen!" und Wasser, Taschenlampe, Mueckenspray, Toast. Noch was? :D

Ich wuerd sagen, wir sind vollkommen ausgeruestet und bereit fuer die Mission Bavianskloof!


P.S.: Sollte ich mich am Montag nicht zu Wort melden, sind wir wohl eine Abkuerzung an einem Hang hinunter gestuerzt  hinab gefahren, haben sind in einer Matschkuhle Pause gemacht stecken geblieben oder haben uns etwas laenger die Gegend angeschaut verfahren und warten auf Rettung! ;)

Freitag, 3. Februar 2012

Bingo :D Weil ichs mir verdient hab.

"Zu Ihrer Frage bezüglich des Urlaubsanspruches habe ich mich rückversichert und Sie dürfen bis zum 31.07.2012  den vollen Kalenderjahresanspruch (30 Tage) entnehmen, wenn Sie ab dem 01.08.2012 in die Freistellung gehen."
Das sind doch mal Neuigkeiten, die andere vor Neid blass werden lassen. Neuigkeiten, die einen regelrecht vom Hocker fegen. Solche E-Mails versuessen einem den Tag und am liebsten moechte man sie staendig bekommen.



yes, ihr habt richtig gelesen. 3 - 0! 30 Tage Urlaub bis Ende Juli zu entnehmen.
Wunderbaaaaaaar!
Hurraaaaa Hurraaaaa!Huuuurraa :D:D:D
Bei so einer Mail moechte man doch gern mal kurz vom Schreibtisch aufspringen, vor Freude durchs Buero huepfen und AEEEETSCH BAAAEEETSCH schreien! :D:D:D:D:D:D:D:D
Heut macht mir nichtmal mehr der seit 3 Tagen wuetende Monsunregen und die seegroessen Pfuetzen etwas aus. Den Regen freu ich mir einfach weg.

Nun muss ich das alles nur noch meinem Chef verklickern....


It's OK.
Oder findet das irgendjemand nicht OK? ;)


Nun muss ich mir nur ueberlegen, was ich mit dem ganzen Urlaub so anfange. hat nicht irgendjemand Lust, mich besuchen zu kommen? Immerhin habe ich noch 10 Tage uebrig, in der ich Euch dann betuddeln und die Welt zeigen kann!
Julchen????? Gib dir nen Ruck!!!!! Deinen Mann darfste auch mitbringen. :)


Ihr fragt Euch nun sicher: Wieso bloss? Wieso hat sie soooooo viele Urlaubstage.
Freut Euch doch ne Runde mit mir mit :)


Ab dem 01.08. werde ich fuer vorerst 4 Jahre meine Arbeit bei Volkswagen niederlegen, um an der Uni Chaos zu verbreiten...

Mittwoch, 1. Februar 2012

"Oh! One yellow peppa and tu rrred peppa"

Einkaufen in Suedafrika ist jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis. Manchmal gleicht es einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn man irgendetwas bestimmtes sucht, und es dann hoffentlich durch zufall findet. Wir dachten wochenlang, es gaebe kein Backpapier, bis wir festgestellt haben, dass das Zeug hier WAX PAPER heisst. Woher soll man das auch wissen.
Es gibt Tage, da irrt man nur so durch die Gaenge, weil nichts geordnet ist.

An die Langsamkeit der Kassierer hat man sich mittlerweile gewoehnt-und ganz ehrlich, so schlecht ist es gar nicht. Das einem der Einkauf auch grundsaetzlich in Tueten verpackt wird und zurueck in den Wagen gestellt wird ist auch Luxus pur. Wenn ich an die Geschwindigkeit der Kassierer in Deutschland denke, wuerden die Damen an der Kasse in diesem Lande wohl an einem Herzinfakt und Ueberforderung sterben. In Suedafrika gilt es, STRESSFREI einzukaufen. Obwohl man, wenn man in Eile ist, wieder in Stress geraet, weil man als puenktlicher Deutscher ungeduldig von einem Bein aufs andere zappelt, sich "Maaaaaaaach doch mal hinne!" denkt und der Frau an der Kasse am liebsten dabei helfen wuuuerde, die Lebensmittel zu scannen.

Vor 2 Tagen war ich im guten PickNPay einkaufen. In der Gemueseabteilung packte ich 1 gelbe und 2 rote Paprika in eine Plastiktuete und ging damit zu dem Mann, der alles abwiegt. Ja, auch das muss man hier nicht selbst machen!
Zwischendurch ging ich ganz kurz weg, um mir getrocknete Mango Strips abzufuelllen. Als ich wieder kam stiegen in meinem Kopf etwa tausend 'Haaaeeee? mit noch mehr ??????????' auf. Normalerweise arbeitet dort ein junger Kerl, der an taeglichem Gedaechtnisschwund leidet, weil er mich jedes Mal wieder freundlich fragt: 'Hellooooo! Are yooou Germaaaan?'
An diesem Tag hatte dieser junge Mann eine andere Aufgabe und ein Farbiger uebernahm seine verantwortungsvolle Aufgabe als Wiegemeister.
"Ohhhh, you have one yellow Peppa and tu rrred peppa?!?!"
"Yes!"
"Ohhh...I have to take dem out!"
"Okay!"
"Yes, I have to weight the rrred ones and the yellow"
"Yeeeeeeeeeees!!!!!!!!!!"

Also nahm er gemuetlich EIIIIINEEEEE(!!!!??????) rote Paprika aus der Tuete, legte sie auf die Wage und klebte ein Etikett dran.
Als ihm ploetzlich auffiel:
"Ohhhhh...another red peppa!"
Ich war so durcheinander, dass ich ihn einfach nur mit offenem Mund beobachtet habe. 'Hilfe? Was tuuuuuut dieser Mann da??????'
"Mama, I will put it back in the bag when I am finished." Danke fuer den Hinweis und DANKE, dass er mich MAMA genannt hat :D
Liebevoll nahm er die zweite rote Paprika aus der Tuete und wog sie ab. Legte sie zurueck. Nahm die gelbe und wieder das gleiche Spiel.
Nun hatte er 3 einzeln etikettierte Paprika welche er genauso sanft wie er sie herusgeholt hatte wieder in die Tuete legte. Kurv bevor er diese zuschliessen wollte, machte er sie wieder auf. "I will raaather put the label outside, ne!"
"Okay!"
Innerlich wusste ich nicht ob ich losschreien oder loslachen sollte. Kopfschuettelnd, noch immer mit Fragezeichen und einem schallenden "Hae????" im Kopf setzte ich schmunzelnd meinen Einkauf fort...