Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Montag, 28. Mai 2012

Ich moechte bitte etwas Zeit kaufen.

Wie die Zeit doch vergeht.

Im Dezember sass ich grundsaetzlich bei Sonnenschein abends um 7 vor Skype, waehrend meine Liebsten zu Haus bei Dunkelheit in Pulli in die Kamera winkten. Nun sitz ich um 17.30 in Pulli bei gefuehlten 8 Grad im Zimmer, vor dem Fenster ist es duster und der Security Mann wieder unsichtbar (dank Hautfarbe und so).
Komisch. Wieso ist denn bei Euch schon dunkel?


"Achso. Ist schon wieder Sommer?", fragte ich mich und dann machte es PLING in meinem Kopf! Verdammt. Es ist ja schon so gut wie Juni. Also Sommer. Nicht Winter, so wie hier, wodurch wir alle ein wenig verwirrt sind, weil es unsere Jahreszeitenuhr voellig durcheinander schmeisst.

Himmerlfahrt ist mit dem Bollerwagen an mir vorbeigefahren, waehrend ich arbeiten war. Und auch heute rauscht Pfingsten an mir vorbei.
Diese Feiertage gibt es in Suedafrika nicht, und dann vergisst man es halt.

Ich erinner mich noch gut an die chaotische Zeit bevor ich nach Suedafrika gegangen bin. Der Abreisetag rueckte immer naeher, meine Nerven zappelten immer mehr und alles war einfach nur unglaublich aufregend. Man sagte sich "Mein Gott, ein Jahr, das ist soooo eine lange Zeit!"

Und eh' man sich versieht sitzt man wieder da und stellt mit aufgerissenen Augen fest : "Ach du scheisse, ich muss meinen Rueckflug planen, meinen Container planen - ich muss noch mindestens 23892316 Mal an den Strand gehen und ganz oft im Barneys mit Hunters Dry in der Hand den Sonnenuntergang ueber Meer anschauen, waehrend im Hintergrund eine Live Band voellig schief "Save tonight!" schrammelt. Und unbedingt nochmal schnell Surfen lernen, weil ich es in den letzten 10 Monaten nicht auf die Reihe bekommen habe.....ohhhhh mein Gott, wo ist denn bitteschoen die Zeit geblieben???"

Ich moechte bitte etwas Zeit kaufen!!!! Bezahlen kann ich mit Erinnerungen.

Schliesslich muss ich auch nochmal Tauchen gehen, mit den Delfinen um die Wette schmimmen. Mindestens 1 kg Malva Pudding und Unmengen an Steaks (fuer Deutsche wohl Rinderhaelften) essen und zweifellos jede freie Sekunde mit meinen Freunden verbringen.

Die letzten Wochen kann ich ganz offensichtlich am Kaffee abzaehlen. Von meinem gefuehlten 10 Kilo FilterkaffeeVorrat aus Deutschland habe ich gestern die letzte Ueberlebenspackung angebrochen. Mit anderen Worten, in 8 Wochen, genauergesagt in 62 Tagen sitze ich im Flugzeug Richtung Heimat.

Wenn sich ein Abschied ankuendigt, wird man wieder nervoes und der Wind in P.E scheint die Minuten wie den Sandkoerner ueber die Duenen wegzupusten.

Zeit werde ich keine kaufen koennen, also muss ich die restlichen Wochen zu den letzten Schoenen der besten Entscheidung meines Lebens machen muessen!
Allerdings nur, wenn ich nicht erfriere.

Freitag, 25. Mai 2012

Schrank auf, Schuh raus. Simsalabim....

Man nehme etwa 10 Paar Schuhe, stelle Sie fuer ein halbes Jahr in einen Schrank und simsalabimm, hex hex, tadaa hat man unerwartet den neuesten Look a la "Gruenspan" kreiert.

Haette man mir im August gesagt "Pass auf, deine Schuhe schimmeln bald im Schrank!" Haette ich laessig mit "Ja neeee, is klaaaaaaa!" geantwortet. Obwohl ich meinen Schrank tagtaeglich auf und zu mache, haben sich meine Herbstschuhe wohl etwas vernachlaessigt gefuehlt und sich neue Freunde gesucht.

Auf Grund der staendigen Luftfeuchtigkeit in unseren Wohnungen (Dank Meer und keine Heizung und Regen und so....) faengt ploetzlich alles an zu schimmeln. Die Luftentfeuchter fuer 5 Euro das Stueck im Schrank haben am Ende nix mehr gebracht. Nun hat der Schimmel auch meine Schuhe befallen, welche nun herrlich gruen braun sind.

Nun bleiben mir nur 3 Moeglichkeiten:
1. Waschmaschine (und danach wie neu oder Used-Look)
2. abwischen und hoffen, dass Schimmel wegbleibt ja nie wieder kommt
3. wegwerfen und neue Schuhe kaufen!

Fuer welche Moeglichkeit werde ich mich wohl entscheiden. 1,2 oooooder 3.

Das Suedafrika Reiseforum

Hupperla, was entdeck ich da. Mein Blog auf dem Suedafrika Reiseforum!

Ich fuehle mich geehrt :)

http://sa-reise-forum.de/viewtopic.php?f=10&t=17436



Liebe Gruesse an Dario und sein Straussennest!

Jill

Die Schaulustigen.

Wer sich bis dato auch schon immer gefragt hat, welche Menschen bitte die Bilder von Unfällen und Toten machen und anschließend per Mail verschicken...ich hab solche Leute gestern zu genüge gesehen.

Gestern nach Feierabend um 16 Uhr sind wir in einen ziemlich langen Stau geraten, was für P.E eher unüblich ist. Das letzte Mal als ich überhaupt in einen Stau geraten bin, handelte es sich um eine Polizeikontrolle.
Uns war direkt klar, hier muss irgendetwas schlimmeres passiert sein. An uns schossen kurz darauf Krankenwagen vorbei, der Unfall muss also soeben erst passiert gewesen sein (laut Nachrichten 4.30pm). Wir entschlossen uns,eine Abfahrt früher herunter zu fahren. Dadurch fuhren wir in Abstand an einem Minibus vorbei, welcher ziemlich demoliert war und als wir näher kamen, sahen wir einen Menschen leblos aus der Frontscheibe heraushängen. Völlig im Schock über das, was uns vor Augen lag, schaute ich nicht weiter hin und wollte einfach nur so schnell wie möglich an dem Unfall vorbei fahren... Ich bin tierisch froh darüber, dass wir die Abfahrt genommen haben und dadurch nicht direkt am Auto vorbei sind, wodurch wir nichts von den anderen toten Mitfahrern auf der Strasse gesehen habe.

Suedafrikaner gehen mit tragischen Situationen wie dieser ganz offensichtlich anders um.

Auf der gegenüberliegenden Strasse hatte sich ein mindestens genauso langer Stau gebildet und um das Unfallfahrzeug herum tummelte sich der ein oder andere Schaulustige mit einem Fotoapparat bewaffnet.
F O T O A P P A R A T?????!!!!!
Ich hatte in diesem Moment vielmehr einen Fluchtinstinkt als das ich auf den Gedanken gekommen wäre, meine Kamera aus dem Handschuhfach zu schnappen und wie ein Paparazzi auf das Geschehen loszustuermen.

Für mich war nicht nur der Unfall und die Opfer schockierend, mit anderen Worten war ich schrecklich entsetzt über das Szenario der "Schaulustigen" Suedafrikaner.

T.I.A. - This is Africa!

Wir unterhielten uns noch den ganzen Rückweg über das, was wir gesehen hatten.

Heute frueh hoerte ich im Radio, dass bei dem Unfall fast alle ums Leben gekommen sind.

http://www.peherald.com/newsarticle/6377
One witness, who declined to be named, said that moments before the accident the minibus overtook him at great speed.

"I was travelling about 130 km/hour when the minibus overtook me. I put on the breaks as I saw the driver turn into the off ramp lane at a very high speed. The next thing I just saw people flying,” he said. "Bodies just flew out the vehicle and the actual taxi flew through the air and landed up on the actual M4. The driver was going at least about 150 km/hour. I stopped to help and tried to flag down approaching traffic so that they did not ride over anyone. There were bodies all over the road.”

Donnerstag, 17. Mai 2012

Woran ich merke, dass nun Herbst ist.

Als ich vor 2 Wochen  froehlich durch die Gegend gereist bin, ist mir in Kapstadt zum ersten Mal aufgefallen, dass hier ploetzlich alle Laubbaeume kunterbunt werden und die wenigen, die davon herumstehen, ihre Blaetter abwerfen. Der Herbst ist da. Im Fruehling!
Sobald abends die Sonne untergegangen ist, wird es auch in unserer Wohnung kalt, weswegen ich letzte Woche meine Daunendecke aus dem Karton geholt habe. Tagsueber sin des immer noch sommerliche 25- heute (AUFGEPASST!!!) 32 Grad. Sobald draussen gegen 17.30 Uhr das Licht ausknipst (Daemmerung gibts hier nicht. Es ist hell. 10 Minuten spaeter dunkel) wirds kalt. Gestern frueh waren es 8 Grad. Dies macht sich vor allem  nach dem Aufstehen bemerkbar, wenn man das Gefuehl hat, man friert gleich am Fussboden fest…
Und bei diesen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht wundert sich noch einer, wieso wir hier kontinuierlich als Bazillenschleudern herumrennen.

Aus diesem Grund muss ich nun unbedingt bald losmarschieren und mir eine Heizung kaufen. Da hier unter 1500Watt Geraeten kaum was zu finden ist, wird wohl nicht nur dem Stromzaehler vor Umdrehungen heiss und schwindelig werden sondern auch mir eine finanzielle Schwindelattacke bevorstehen…. Wir werden es schon ueberleben.
Meine Kollegen verstehen nicht so richtig, wieso ich hier friere, denn wir seien doch wesentlich kaeltere Temperaturen gewohnt. Ja, stimmt! Aber wir haben auch ne gute Isolierung und eine installierte Heizung im Haus!

Woran ich auch merke, dass der Winter bevor steht? Unsere Waesche trocknet nicht mehr sofort sondern haengt feuchtfroehlich fast ne Woche vor sich hin. Bei Jessi faengt der Schrank, die Waende und auch sonst taschen, Schuhe und aehnliches an zu schimmeln und auch mein Luftentfeuchterbehaelter sammelt Fluessigkeit ohne Ende.

T.I.A This is Africa - hier steht einfach alles auf dem Kopf!

Ich bin gespannt, was der Winter noch fuer Ueberraschungen mit sich bringt…..und wenn ich nicht erfroren bin, komme ich am 1.8. zurueck nach Deutschland!

Sonntag, 13. Mai 2012

Immer geradeaus nach Kapstadt.

Man fährt von 740km in etwa 600km nur geradeaus und währenddessen nochmal 30 mal bergauf bergab, hält noch 5 mal an Baustellen für jeweils ca 20 Minuten und erreicht dann am Ende Kapstadt.

Unser Hotel war in der Nähe der berühmten Waterfront und als wir die Treppen hinaufstiegen dachten wir erst, wir hätten evtl. versehentlich den falschen Eingang genommen und soeben eine Zahnarztpraxis betreten. So sah es nämlich an der Rezeption aus und außerdem roch es auch genau so. Das Zimmer war am Ende dann aber ziemlich cool. 


Am ersten Abend gingen wir ins Mama Africa Essen und waren mitten in einem Dreh von 'Abenteuer Leben', Kabel 1. Steffen erkannte 'Hoffmann', und da er spontan mit dem Finger durch die Glasscheibe zeigte, merkte dieser das und kam zu uns an den Tisch- ich kannte den guten Koch 'Hoffmann' nicht :D Nun muss ich zu Haus unbedingt mal Kabel 1 gucken.


Einen Tag fuhren zum Cape of Good Hope Nature Reserve. Diesmal war es nicht so windig wie and Weihnachten, dafür aber auch nicht mehr so warm.
Wir kletterten zum Leuchtturm hoch und spazierten anschließend bis zum Cape Point. Dort trafen wir auf eine ganze Dassie Familie, die keinenfalls scheu waren und genüsslich neben uns die Büsche aufschmatzten. Natürlich ließen wir uns auch das Cape of Good Hope nicht entgehen. 















Der Rückweg führte uns wieder über den Chapmans Peak Drive und bevor wir zurück isn Hotel fuhren, machten wir Abstecher nach Hout Bay und Green Point.
Übrigends habe ich eine sehr stylische Version eines Carports entdeckt.



An einem weiteren Tag bummelten wir an der Waterfront entlang und machten eine City Tour mit dem roten Bus.


Und weil ich die 250 Euro Strafe in Durban so klasse fand, habe ich mir diesmal eine Parkkralle auf einem Parkplatz abgeholt. Ich sollte 250Rand zahlen, konnte dann aber nach Verhandlungen auf 100R mein Auto befreien.


Auf den Tafelberg fuhren wir nicht sondern genossen lediglich den Ausblick von der Cable Car Station aus. Es war einfach zu wolkig. Traurig waren wir nicht, denn auch von dort hat man eine super Aussicht und es war ziemlich atemberaubend zu beobachten, wie die Wolkendecke über den Berg kroch... Freitag früh strahlte uns ein wolkenfreier Himmel an, das war jedoch zu spät, da wir früh zurück nach P.E gefahren sind. 











Nachdem wir nun einmal 2700 km und dann nochmal 1700km gefahren waren, musste ich dringend mein Auto waschen lassen. Zum ersten Mal. Ganze 60R hat mich der Spaß gekostet und das Auto wurde sowohl innen und außen blitzeblank. 
Der Service an den Tankstellen ist hier sowieso einwandfrei. Grundsätzlich tankt en Tankboy das Auto voll, wischt die Frontscheibe und schaut auch auf Anfrage Wischwasser, Öl und Reifendruck nach. Okay, es kann zwar auch mal vorkommen, dass der Reifendruck nach Prüfung niedriger ist als vorher, aber das will ich jetzt einfach mal übersehen... ;)
Das ganze Spektakel zu beobachten ist auch immer wieder eine Freude. Nach dem ersten Tankklick werden noch etwa 20Liter mehr in den Tank geschüttet (was dazu führt, dass die Tanknadel sich erst nach den ersten 300km anfängt zu bewegen), wie auch immer die Kerle das machen...und vor allem werden jedes Mal mit Liebe und in Zeitlupe alle Fenster des Autos gewaschen. Eile darf man an der Tankstelle nicht haben.

Mittwoch, 9. Mai 2012

'This is not the German Autobahn!!!'

Nach einer weiteren Nacht in Durban sind wir Samstag früh frisch und munter in Richtung Port Elizabeth aufgebrochen. Etwa 11,5 Stunden Fahrt lagen vor uns....
Der Highway war super ausgebaut und da wir ja noch ne lange Strecke vor uns hatten, dachte ich, ich geb mal ein bisschen Gas und teste, wie schnell mein Polo eigentlich fährt. 180 hat er geschafft. Danach ließ ich mich wieder ausrollen und wurde langsamer.

Plötzlich sprang vor uns ein Mensch winkend auf die Straße. Mitten auf die Autobahn!!! Steffen und ich fragten uns im ersten Moment etwas verwirrt, was für bekloppte Menschen denn bitte einfach so auf die Straße rennen. Bis er plötzlich feststellte: Ich glaube da stand gerad die Polizei hinterm Busch....das war nen Polizist.
Naja, da waren wir schon nen ganzes Stück weiter gefahren. Egal, also weiterfahren. Können wir ja nicht ändern. Und meinten die überhaupt uns???
Ja, sie meinten uns, denn kaum 2 Sekunden später kamen Sie mit Blaulicht angedüst und winkten mich heraus.

Hupperla :) 

Fenster runter...Polizist kommt....' Lady you were driving too fast!' ' Was I????? Ohhhhh...'
'Yes...only 120 allowed. Please driving license.' 'Ok' 'Where are you from?' 'Germany!'  Grinsender Polizist: 'This is not the German Autobahn!' YOu must follow us we have to show you the speed.' (Meinen Reisepass wollte er gar nicht sehen, und auch nicht meinen deutschen Führerschein, mit dem der Internationale eigentlich nur gültig ist. Naja, ist halt Afrika!'


Klasse. Also sind wir auf der Autobahn...die es ja nicht ist...also auf dem Highway umgedreht und die ganze Strecke über dem Polizisten gefolgt. 
An der Blitzstation angekommen. Ausgestiegen. Zum Herrn mit dem Lasergerät gegangen. Der war nicht mehr so nett sondern ziemlich sauer. Er fragte mich, was ich denn so schnell fahren würde, das wäre nicht die German Autobahn und ich bin 178km/h gefahren. Er kann gar nicht verstehen, wie man das mit SO EINEM KLEINEN AUTO schafft...und bis 170km/h gibts ne Strafe aber ich bin ja so schnell gefahren, das geht so nicht!
'Sorry but this is inacceptable and you must go to court on Monday. Until then I have to put you to jail!'

So geht das aber hier nicht, dachte ich mir! Zugegebenermaßen war mir wirklich etwas mulmig zu mute. Steffen wusste gar nix zu sagen.
Dementsprechend schnell geschaltet, meine Diskutier Künste ausgekramt und angefangen: I´m sorry, I didn´t know that....you cannot put me in jail....blablabla...i will pay money...we must fly back to Germany on Monday.
And I really didn't know....blablabla...in Germany it is allowed.'

Dann hab ich noch weiter mit ihm diskutiert. Hin und her. Immer wieder meinte er, NEIN, Sie müssen ins Gefängnis bei dieser Geschwindigkeit, sie haben Menschen gefährdet...was machen Sie denn, wenn einfach einer auf die Straße rennt? Ich wieder:'Ja in Deutschland rennt ja keiner einfach so auf die Straße!'
Übrigends wollte er mir noch direkt eine zweite Strafe anhängen wegen 'nicht anhalten, obwohl man von der Polizei herausgewunken wird. Er hätte ja gewunken wie ein Wilder und ich sei ignorant einfach weiter gefahren'. 

Rasch erwiederte ich, wenn ich das gesehen hätte, dann wäre ich auch nicht weitergefahren. GANZ EHRLICH. Aber da wo ich herkomme, da laufen Polizisten nicht einfach auf die Straße. Es tut mir WIRKLICH Leid.... ;D
'THIS IS NOT THE GERMAN AUTOBAHN!'
Sie können mich nicht ins Gefängnis packen, wo soll ich denn hin? Und außerdem muss ich Montag arbeiten. Das geht nicht! Nee, das geht nicht!
Meine Entschlossenheit, nicht eingebuchtet werden zu wollen, hat sich durchgesetzt.


Letztenendes meinte sein Kollege dann: You are damn lucky...we´ll let you go...because of foreigner (Ausländer)...how much money do you have with you. 'Ähm, NOTHING!'
Also ist die Polizei mit uns zum nächsten Bankautomaten gefahren. Dann mussten wir den netten Herren auf die Polizeistation folgen. Dort wurde ich noch einmal angegrinst, als ich 2500Rand in bar bezahlen musste. Der Polizist in der Polizeistation fragte mich, was ich denn bei so einer hohen Summe verbrochen hätte und war erstaunt, dass ich als Frau gefahren bin! Und er wünschte mir alles Gute nachträglich zum Geburtstag. Das sei ja mal ein schön teures Geburtstagsgeschenk.
Die 150Euro, die ich für das 2. Verbrechen (Polizist ignoriert) zahlen sollte, wurden mir erlassen, ich vermute, wegen Frauenbonus und Deutsch-Bonus.
Hinzu kommt, dass die Polizisten ihre Laserapparatur direkt eingepackt hatten.
Nach dem ganzen Schrecken traf ich die Truppe noch einmal bei McDonalds und wurde erneut nett angelächelt!
Für die Jungs war dann fürs Wochenende morgens um 10 wohl Feierabend. Mit mir hatten sie genügend Geld verdient :)

Erleichtert, nicht im Gefängnis zu sein lachten und unterhielten wir uns noch eine ganze Zeit lang über den Vorfall und schwupps, da hatten wir uns dann auch schon verfahren. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte. Wir sind einfach von der N2, die wir gar nicht verlassen mussten, abgekommen. Dann gurkten wir durch irgendwelche Orte, die dem Dschungel ähnelten und waren Gott sei Dank schon bald wieder auf der richtigen Strecke.
Insgesamt haben wir fast 2 Stunden verloren...dafür sind wir aber an berlin, Hamburg und Marburg vorbeigekommen.
Ab und an dachte ich über den Geldschwund auf meinem Konto nach, schließlich ist es ja schon ne ganze Latte an Geld. Andererseits hab ich meinen Enkelkindern jetzt später eine Stroy mehr zu erzählen....und Abenteuer haben nunmal ihren Preis!

Das letzte Stück fuhr ich dann sogar im Dunkeln. Und ich habe 3Kreuze in meinem Kopf gemalt, dass ich den Streckenabschnitt zwischen Umtata und East London noch bei Helligkeit bewältigt habe. 
Die Straße ist grauenvoll, hier und da Schlaglöcher, und die Orte, durch die man durchfahren muss, sind unheimlich. Man sieht nicht einen Weißen Menschen, dafür hunderte Schwarze, die einem einfach vors Auto laufen, es ist dreckig und man möchte auf keinen Fall aussteigen.

Um 22.30Uhr waren wir endlich in P.E angekommen...!

Sonntag, 6. Mai 2012

Happy Hippos in St. Lucia

Freitag Vormittag nutzten wir, um eine Bootstour im iSimangaliso Wetlands Park zu machen. Die Vegetation reichte von Mangrovenwäldern bis hin zu Sumpfgebieten bei tropischen Teperaturen. Man war wirklich in einer anderen Welt. Sogar das Meer war 10 Grad wärmer als in P.E.

Im Fluss bzw. See bei St. Lucia tummeln sich ca. 2500 Nilpferde und um die 800 Krokodile. Einiger der Nilpferde gehen nachts sogar auf Wanderschaft durch den Ort, was wir selbst nicht beobachtet haben.
Obwohl in dem Fluss Salzwasser und Süßwasser zusammen fließen, leben in dem Fluß sogar Haie.
Vom schwimmen gehen wird also strengstens abgeraten ;)

Ich war erstaunt, wie viele Nilpferdfamilien in diesem Fluß leben. Mit dem Boot konnten wir bis auf 5 Meter an die Tiere heranfahren. Von Scheu war keine Spur.
Selbst an die mächtigen Krokodile konnten wir bis auf einige Meter heranfahren. Krokodile zählen übrigends zu den gefährlichsten Tieren Afrikas.
 
An einige Strandabschnitte kommen jedes Jahr zwischen Januar und Februar bis zu 900 kg schwere Lederschildkröten (Giant leatherback turtles) zur Eiablage. Zu gern hätte ich dies gesehn, leider waren wir zur falschen Zeit am richtigen Ort.

















Schluluuuhwi Safari

Die erste Nacht in dem schönen Guesthaus war für Steffen und mich am 3.5. um 4 Uhr vorbei. Zu früh, um daran zu denken, dass man Geburtstag hat! Da man ja nicht alle Tage 24 wird, habe ich mir selbst eine Safari in dem Hluluhwe iMfolozi Game Reserve geschenkt. Auf Zulu (hier in Kwazulu Natal spricht nämlich kein Mensch das Klicks Xhosa) spricht man dies Schluluuuuhwi aus. 
Mit dabei war ein indisches Pärchen sowie die deutsche Verlobte des Safari Guides.
So mitten in der Nacht war es wirklich frisch draußen und wir bekamen auf dem Safari Auto Decken... 
Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir pünktlich zum Sonnenaufgang den Park. 
Mit der Sonne kam die Wärme und gegen Mittag pustete einem auf dem Wagen ein Fahrtwind entgegen, den man mit einem Fön auf höchster Stufe gleichsetzen konnte.Wir wurden luftgetrocknet. Gegrillt. Das Thermometer zeigte um die 38-40°C. Mit so einer Hitze hatten wir in dieser Region nicht gerechnet. Wir waren im echten Afrika und schmolzen nur so dahin. 


Ziemlich spannend fand ich, dass wir zwischenzeitlich Löwenspuren entdeckten und unser Guide uns vieles zum Spurenlesen erzählte. Löwen waren leider nirgends zu entdecken.
Als ich bei einer kurzen Frühstückspause erwähnte, dass ich Geburtstag hätte und unbedingt Löwen sehen will, hatten diese wohl ihre Lauscher gespannt.
Kaum waren wir wieder mit dem Auto unterwegs, entdeckten wir etwas weiter entfernt 5 Löwen, die sich am Flußufer sonnten.
Die Inder filmten alles akribisch... 
Am Mittag kamen wir an einem Wasserloch vorbei. Hier tummelte sich das Leben wie im FIlm der König der Löwen.
Ob Zebras, Warzenschweine, Impalas, Hashörner.....alles hatte sich versammelt. Hauptsächlich suhlten sich aber die Büffel im Schlamm.
Weiterhin sahen wir viele Nashörner, Impalas, Giraffen, Gnus....aber keine Elefanten. Für mich war das jedoch kein großer Verlust, da ich hier in P.E einen Elefantenpark direkt in der Nachbarschaft habe.


Unser großes Glück war, dass die Verlobte des Safari Guides Trevor mit an Bord war. Trevor fuhr mit uns am Ende des Tages in das 'Game Capturing', wo er eigentlich arbeitet. Im Park werden von Zeit zu Zeit Nashörner und Co eingefangen um später auf einer Aktion versteigert zu werden. Wir waren die ersten Touristen, denen er jemals seinen Arbeitsplatz gezeigt hatte.
Er erzählte uns unter Anderem viel über das Nashorn 'poachen', zu deutsch 'Wildern'
Trotz Microchips, die man den Tieren ins Horn einsetzt, um das Nashorn-Wildern zu stoppen, wurden seit Anfang des Jahres 15 Tiere für ihre Hörner getötet.


Von den Big 5, zu denen Nashorn, Büffel, Löwen, Elefant und Leopard gehören, haben wir alle außer den letzteren zu Gesicht bekommen.

Die Elefanten sahen wir erst, als wir gegen 16 Uhr den Park verließen und auf der Straße nach Hause entlangfuhren.
Ich hatte einen heißen, schönen Geburtstag, den wir mit einem gemütlichen Abend und Rotwein ausklingen ließen...

































Unser Mittagessen.