Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Samstag, 17. Dezember 2011

Das Familienabenteuer beginnt...




...oder besser gesagt, Oma war verschwunden!

Am Dienstag Abend kam die Familie endlich in P.E an....Freude, Freude, Freude und ein paar Freudentränchen. Mit sage und schreibe 6 Koffern und noch Rücksäcken und Handtaschen im Schlepptau kamen Sie mir entgegen. Opa hatte noch nen Karton Klopapier dabei (als Sperrgepäck aufgegeben :D), den er sich untern Arm geklemmt hatte.
Jessi war Gott sei Dank auch mit ihrem Auto zur Stelle, sonst hätten wir das Gepäck gar nicht nach Haus bekommen.
Nach den ersten Schweißausbrüchen als Mitfahrer im Linksverkehr sind alle munter in ihrem Apartment mit VIP Meerblick angekommen.


Für mich war alles was das Herz begehrt im Koffer versteckt. Kaffee, Shampoo, Haarklemmchen, Sonnenmilch, Cappucino, Tee, Lebkuchen,.....TOFFIFEEE :D:D:D


Mittwoch Vormittag ging es erstmal zum Einkaufen. Da Gemüse hier im Fruit&Veggie Laden so spottbillig ist, hat meine Familie erstmal den halben Laden leer gekauft. Kürbis, Melone, Zuccini, Orangen, Ananas, 4 Kartons Aprikosen, Nüsse....also eigentlich alles, was es an Gemüse und Obst so zu kaufen gibt. Wer also der Meinung ist, man könnte hier in Afrika nicht gesund essen, der war noch Nie mit Familie W. unterwegs. Wir könnten uns nun ernsthaft überlegen, vor der Haustür einen kleinen Gemüsestand aufzumachen.



Anschliessen sind wir vor der Haustür am Meer entlang spazieren gegangen. 
Ich habe meiner Familie den Peer (Steg) gezeigt, Oma hat uns bei "Kah Eff Zeeeh" KFC ein Eis spendiert und wir sind durch den weihnachtlich geschmückten Boardwalk gelaufen. Der Boardwalk ist ein sehr kitschig aufgemachter Touri Komplex.


Der Pier vom Barneys aus.
Alle waren sofort angetan von meinem neuen Zuhause und Omi viel dann aber doch direkt der starke Wind auf.
Am Ende des Tages hatten sich alle 4 erstmal schön die Nase verbrannt ('Wir brauchen keinen LSF 30 und 50!"). Ich hatte sie vorgewarnt....


Donnerstag sind wir nach Sardinias Bay gefahren, wo wir alle gemeinsam die Dünen hochgekrabbelt sind. Leider hat es ziemlich gewindet, also sind wir nach 30 Minuten wieder zurück nach P.E. gefahren. Kurz stoppten wir an den Klippen mit super Ausblick direkt an der Strasse, anschliessend fuhren wir nach SAMREC. SAMREC ist eine Pinguin Aufpeppel Station für gestrandete Pinguine direkt 5 Minuten von P.E entfernt... Aufgrund globaler Erwärmung und Überfischung sind seit 2001 rund 60% des Pinguinbestandes ausgestorben. In SAMREC wird geholfen.

Den Nachmittag haben wir am Strand ausklingen lassen.



Freitag habe ich endlich Fotos für meinen neuen Pass beantragt, wir sind kurz in die Shoppingmall gegangen und haben schliesslich nochmal einen kleinen Abstecher ins Fruit&Veggie gemacht, um unseren Gemüsebestand wieder aufzufüllen.
Am Nachmittag ging es wieder ans Meer. Da Omi Sand ziemlich "IGITT" findet, haben sich beide auf die Wiese gesetzt während der Rest von uns an den Strand ging. Wir hatten das Auto schon am Strand geparkt und wollten später zu Fuß heim gehen...es war der 17. Dezember, ein Feiertag, Sommersonnenwende. Der komplette Strand war voll mit farbigen Menschen. Quasi eine kleine Invasion.
Gegen halb 3 hatten wir abgemacht nach Haus zu gehen. Also packten wir unsere Sachen zusammen, gingen zurück zur Wiese um Oma und Opa abzuholen. Siehe da, sie waren verschwunden....
Eine komplette Stunde lang sind wir am Strand hoch und runter gelaufen, Großeltern nirgends zu finden. Irgendwann hatten wir die Nase voll, laufen nach Haus und wer sitzt zu Haus und kocht Abendessen. Oma und Opa.
"Wir haben Euch überall gesucht aber nicht gesehen und dann sind wir nach Haus gegangen und dachten uns ihr werdet schon merken wenn wir nicht mehr da sind, dass wir nach Haus gegangen sind...!"

Es war der 17. Dezember. Ein Feiertag und Sommersonnenwende. Überall am Strand waren tausende Farbige unterwegs und ca. 2% Weiße. Alle haben gefeiert bis zum Umfallen, es war eine Bühne aufgebaut, wo sich Hip Hop Crews oder Sänger präsentierten. Das war wirklich ein Erlebnis. Dass man kaum WEiße angetroffen hat fanden wir ziemlich verwunderlich. Niemand konnte uns den Grund erklären. Die Sommersonnenwende wird halt von der schwarzen Bevölkerung gefeiert....die Weißen meiden an solchen Tagen die öffentlichen Orte. Irgendwann wurde es uns dann doch ein wenig zu heikel als es draussen dunkel wurde. Also sind wir mit meiner Kollegin Phumza nach Haus gefahren und konnten von unserer VIP Lounge (ähm...Balkon) ein gigantisches, kunterbuntes Feuerwerk beobachten.


Samstag ging es früh Richtung Graff Reinet. Als wir endlich angekommen waren, war es meeeega heiß und vor allem windstill! Die Familie war ganz nach meinen Erwartungen super begeisert von der Landschaft und selbst Omi ist die Felsen hochgekletter! "Also gelenkig bin ich ja noch!"
Auch hinter jedem Busch vermute Omi zudem noch gefährliche Schlangen oder irgend ein anderes Viehzeug...Gott sei Dank hat uns nichts angegriffen.


Heute Vormittag haben wir direkt am Hafen 2 Kilo frischen Fisch für läppische 12 Euro gekauft, den wir zum Mittag mit Curry Reis verputzt haben. Lecker, lecker, leeeeeecker wars. Opa ist auch der beste Koch der Welt :) Wir vergeben für den heutigen Tag drei Sterne * * *

Anschliessend waren wir auf dem Markt direkt um die Ecke.
Ich wollte unbedingt eine Tasche kaufen aber der nette Verkäufer ließ kein Stück mit sich handeln. Momentan ist Hauptsaison und die Preise werden tierisch angehoben. Dazu kommt, dass wir Weiße sind und in deren Augen sind Weiße Leute immer reich.
Das Handeln wird wegen der Sommersaison auch immer schwieriger. Beim nächsten Mal, so hat mir mein Kumpel Giovanni aus Angola versprochen, kommt er mit und handelt mir die Tasche runter. Er ist farbig und hat immer Erfolg.


Mittags haben wir uns die Nasen am Strand verbrannt. Ich mal wieder, obwohl ich LSF 30 drauf hatte.
Mama und Oma glühen mittlerweile auch schon im Gesicht. "In der Türkei brauch ich ja auch nur LSF 20 und ausserdem ist das kein Sonnenbrand, das würde ich ja merken....mir is nur warm vom Bier!....Morgen mach ich mir gar keine Sonnencreme drauf sonst werd ich ja nicht braun! In der Türkei brauch ich das auch nicht." Gute Theorie. Gut, dass wir hier am anderen Ende der Welt sind, wo der Komet direkt vertikal von oben brennt.


 
Vorhin waren wir alle im Barneys. Natürlich nur auf ein Bier. Heute gabs ein Special: Draught Beer for 4,5R. Gezapftes Bier für umgerechnet 40 cent. Da gönnt man sich auch gern nochmal ein 2. Bierchen.....
Die Stimmung war gut, aber leider war es heute mega überfüllt, sodass wir nicht lang geblieben sind.


Gerad eben fängt plötzlich nen meeeeega Gewitter mit hell leuchtenden Blitzen direkt über dem Meer an. Ziemlich cool.
Nun sitzen wir hier, vergleichen unsere Braun-, Weiß- und Rottöne, beobachten das Gewitter und geniessen ein Gläschen Wein.


Morgen kommen mein Schwesterherz und mein Kumpel Sven an. Wir freuen uns :D Dann sind nämlich endlich alle vereint.

Montag, 12. Dezember 2011

Mein Wunschzettel.

Huch, fast haette ich es verdraengt, vergessen, was auch immer…aber Weihnachten ist ja bald. Meine Eltern kommen morgen zu Besuch (YEEEEEEEEEEAH :D:D:D)  und fragten mich vorher natuerlich, was ich mir denn zu Weihnachten wuenschen wuerde.
Ich fing an zu ueberlegen und fing an, Mama eine E-Mail zu schreiben:

Lebensnotwendige Mitbringsel/ Weihnachtsgeschenke fuer eure Tochter

1.       Meine Familie ist das beste Geschenk :p

Das reichte nicht aus. Also hab ich weiter ueberlegt…

2.       KAFFEEEEEEE!!!! So viel in euren Koffer passt.
3.       John F. Shampoo (Hier kostet eine Flasche 10 Euro und alles andere Shampoo ist Crap und fuer schwarzes Afrohaar gemacht. Ich hab grundsaetzlich fettige Haare davon. Uaaaah!)

4.       Lebkuchen
5.       Spekulatius
6.       Zimtsterne
7.       STOLLEN fuer Heiligabend!!!

-          4-7 Gegen die fehlende Weihnachtsstimmung

8.       Vollkornbrotbackmischung oder verpacktes Vollkornbrot (Wir haben letzte Woche zum ersten Mal mit dem Brotbackautomaten meines Mitbewohners richtiges Vollkornbrot gebacken. Es war soooooooooooo lecker und ich hab mich gefuehlt wie im Himmel :D)

9.       Nutella (Hier kostet ein kleines Glas ein halbes Vermoegen)
10.   Magnesium Brausetabletten
11.   Sonnenmilch Faktor 20 und 30 (da wird man hier auch arm bei!)
12.   Fruechte Tee
13.   Haarspray (Das Haarspray hier bewirkt, dass die Frisur zu einer Art Helm wird- das andere kann man fuer den Schnaeppchenpreis von 7 Euro die Flasche kaufen)
14.   Noch Dies und Das…..waere zu viel das jetzt aufzuzaehlen….

15.   Mettbroetchen waere noch ganz geil


Als ich das letzte Mal vor Abflug mit meinen Eltern geskypt habe sah das Gespraech wie folgt aus:

Paps: “Ich habe ein Hemd fuer Weihnachten mit und ein Paar Sandalen, die sind schon kaputt aber ist egal, schmeiss ich dann weg. Und noch 2 Shorts und ein paar T-Shirts. Und 2 Langarmshirts. Muss reichen”

Ich: “Bissl wenig, oder?”

Paps: “Also bei der Menge, die wir dir mitbringen muessen war fuer mehr leider kein Platz”

2 Tage spaeter mein Onkel: “Deine Eltern haben einen kompletten Koffer nur mit Kram fuer dich dabei, Oma und Opa haben auch noch n bissl was fuer dich eingepackt-plus Weihnachtsgeschenk von uns!”
Ich: “Jaaaa Geil, das wird ein Weihnachtsfest :D!”

Was sich wirklich alles im Koefferchen verborgen hat, werde ich dann noch erzaehlen.

Hurraaa, nur noch 1 Tag, dann sind sie da J

Derzeit munkelt man, dass die South African Airlines in dieser Woche streikt. Waere keine Ueberraschung, wenn meine Familie morgen in J-Burg festhaengt und nicht nach P.E fliegen kann. Ihr muesst wissen, wenn Familie W. in den Urlaub fliegt, passiert IMMER irgendwas. So hab ich vor einigen Jahren auch schonmal ne Nacht auf dem Berliner Flughafen geschlafen……
Also, so chaoserfahren wie wir sind, wird schon alles schief gehen.

Entgegengesetzt der Wettervorhersage, dass es regnen soll, hatten wir am Wochenende super gutes Wetter. Es war sonnig und es war kein Wind. Nun griff sofort Regel Nummer 1 in Port Elizabeth: Ist es sonnig und windstill, lass alles stehen und liegen und geh sofort an den Strand!
Ohne zu zoegern haben wir unser Handtuch geschnappt und uns an den Surferstrand gelegt.
Trotz wenig Wind gab es hohe Wellen – ein Surfermagnet. Wir hatten also nicht nur Strand uns Sonnenschein sondern auch richtige Profis vor unserer Nase, die sehr nett anzuschauen waren.

Zuerst hatte ich ueberlegt nochmal heim zu fahren um mein Brett zu holen, habe es dann aber gelassen, da ich erstens zu faul war, nochmal zurueck zu gurken (dann Rueckbank umklappen usw....ohhh neee) und zweitens bei den mega Wellen wohl sowieso als blutiger Anfaenger keine Chance gehabt ;)

In der letzten Woche habe ich 2 Studenten, Giovanni und Marchello, aus Angola kennen gelernt, die beide auch mit am Strand waren. Ich sage Euch, die beiden sind schwarz Schwarz. Ich dachte bis zum Wochenende, ich haette immerhin ein wenig Braeune bekommen. Als ich dann schliesslich bei einer Unterhaltung zwischen den beiden Bruedern sass, fuehlte ich mich schlagartig wieder kaeseweiss :D
Beide erzaehlten mir, dass sie im Sommer noch dunkler werden wuerden. Ich frage mich, was an Schwarz noch schwaerzer geht, aber nun gut ;) Vor allem lernte ich, dass auch schwarze Menschen Sonnenbrand bekommen. Den sieht man nur nicht, man fuehlt ihn unter der warmen Dusche, wenn die Haut brennt. Interessant….
Zu begin fand ich es sehr merwuerdig, 2 Farbige mit suedlaendischen Vornamen anzusprechen. In Angola spricht man portugiesisch….da hatte ich meine Antwort.  Uebrigends sprechen die beiden perfekt Portugiesisch, Franzoesisch und Englisch.

Ich: “Giovanni, I feel bad next to you, my skin is shining compared to yours. I am fair skinned thats pretty unfair.”
Giovanni: “You know, it took me forever to get that nice skin color. I’ve actually been tanning for years now – I already started when I was one year old. And Marchello is still tanning- he’s even getting darker in summer…”
Ich: ”Please tell me your secret of tanning :D!”

Uebersetzung fuer Oma:
“Giovanni ich fuehle mich schlecht neben Euch, weil ich so blass bin im Gegensatz zu Euch.”
Giovanni: ”Weisst du, ich habe ewig gebraucht um so eine schoene Hautfarbe zu bekommen. Ich braeune mich schon seit Jahren. Ich fing bereits damit an, als ich 1 Jahr alt war. Marchello braeunt sich immer noch!”

Sehr lustig war auch, dass alle beide ca alle 20 Minuten ins fuer uns doch eher eiskalte Meer gesprungen sind “Maan, wir getting too hot”. Wahrscheinlich haette man Spiegeleier auf ihnen braten koennen. ;)


Am Ende des Wochenendes hatte ich mir trotz Sonnenfaktor 30 und anschliessend 50 wortwoertlich den Hintern verbrannt.

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Nanu, was ist denn hier los? - South Africa gleicht nem Action Film.

Gestern bin ich auf dem Weg zum Sport und fahre immer an einer Tankstelle vorbei, einen kleinen Huegel hoch, dort befindet sich ein Spar Markt und ein Parkplatz....
Ich war ziemlich irritiert als ich, mit meinen Gedanken schon beim "Power-Pump" Kurs, auf dem Parkplatz 2 Scharfschuetzen mit kugelsicherer Weste hinter einer niedrigen Mauer hocken sah, die ihre Gewehre geradezu auf die Tankstelle unten richteten. Aufgrund meiner 3 sekuendigen Schaulustigkeit und gleichzeitigem "HAEEEE, WAS? WIE? - Moment" waere ich noch fast gegen ein parkendes Auto gefahren. Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, was dort los war. Ich hab keine Sirenen gehoert, keine Schiesserei, Nix. Merkwuerdig, und unheimlich. Aber Gott sei Dank war da nix weiter. Aufregend wars,....fuer Suedafrika ganz normal.

Erst letzte Woche fuhr ich vom Fitness nach Hause und es kamen wieder einmal 10 Polizeiwagen mit Sirene den Marine Drive langgebrettert. Einer hat sich direkt mit Handbremse vor den Parkplatzeingang des Virgin Active positioniert, die anderen brausten weiter die Strasse hinauf. "Schneeeeeeell nach Hause" lautete da meine Devise.

Ich erinnere an die aehnliche Helikopter Such Aktion vor einiger Zeit, als das GAME Geschaeft ueberfallen wurde.


By the way, die Sonne hat sich mal wieder verabschiedet und ich werde gerad im Buero tiefgekuehlt....

Und nur noch 5 days to go bis meine Familie ankommt. Juhuuuu :)

Dienstag, 6. Dezember 2011

Happy Nikolaus Day!!

Hohohoooo!!! Einen Frohen Nikolaus sende ich einmal quer ueber den afrikanischen Kontinent nach Deutschland.

Als ich meinen Kollegen gestern in der Mittagspause strahlend erzaehlt habe, dass ja morgen “St. Nikolaus Day” sei, wo Kinder ihre Stiefel putzen und dann vor die Tuer stellen…., schaute man mich total fragend an. “ Hahaha, that is sooooo cute.” Ich war ebenso erstaunt, dass man hier keinen Nikolaus feiert, geschweige denn diesen Tag ueberhaupt kennt. Deswegen haben Jessy und ich uns gestern nach der Arbeit an den Ofen gewagt und fuer unsere Abteilungen gebacken. Jetzt, wo wir Deutschen hier sind, wird gefaelligst auch Nikolaus gefeiert. Somit hat jeder meiner Kollegen heute Vormittag (ich bin ja immer schon vor allen anderen um 7 Uhr da und konnte heimlich Nikolaus spielen…wie aufregend :D) ein Apfelkuechlein als “Treat” auf seinem Tisch gefunden. Alle waren totaaaaal begeistert, “Jilly, you are our STAR!”, und ich hab mich gefreut!

Der Sommer ist endlich eingetrudelt. Die Sonnenmilch gehoert zum Alltag und wenn ich koennte, wuerde ich mit Shorts zur Arbeit gehen. Morgens um 8 waren es schon gefuehlte 40 Grad….ich vermute so um die 28 Grad, und ich bin einfach nur froh, unter meiner Klimaanlage zu sitzen. Im Buero friert man sich grundsaetzlich den Hintern ab waehrend man draussen einfach nur wegschmilzt.

Beklagen kann ich mich nicht, obwohl ein wenig Schnee zur Abkuehlung gerade auch nicht schaden wuerde.

Meinen Sonntag habe ich, nebenbei erwaehnt, mit meiner Freundin Melanie am Strand verbracht. Alle 30 Minuten tuermten sich neben mir kleine Sandduenen auf, unter die ich halb begraben wurde, da es mal wieder windig war ohne Ende.

Die Sonne hier unten im Sueden scheint meiner Meinung nach auch von einem anderen Planeten.
Meinen ganzen Koerper habe ich mit LSF 30 eingeschmiert, meinen Ruecken mit LSF 20. Am spaeten Nachmittag im Barneys war mein Ruecken verbrannt und der Rest meines Koerpers so richtig knackig beige gefaerbt. Einen Bikini Abdruck kann man ERAAAAAHNEN. :D Was laeuft denn hier falsch??? Alle anderen Deutschen haben auf Risiko gesetzt, sich gar nicht eingeschmiert und leuchten nun in einem feurigem ROT.


Mensch, heute ist so ein schooener Tag. Die Sonne brennt, es ist Nikolaus UND der 7 Tage Countdown laeuft an. In sieben Tagen bekomme ich Besuch von Mama, Papa, Omi und Opa und ich kann es kaum erwarten. Die 4 Monate sind fast wie im Flug vergangen wobei sich die letzte Woche zieht wie Kaugummi.

Ansonsten passiert derzeit nichts aussergewoehnlich Aufregendes. Ich arbeite und ich gehe zum Sport. Die letzten Wochenenden sind was das Reisen betrifft auch ruhiger ausgefallen, wie ihr lesen konntet. Da wir den kompletten Dezember ueber nur auf Achse sein werden, wollten wir die restlichen Wochenenden etwas ruhiger verbringen - naja etwas unternommen haetten wir schon, wenn es nicht geregnet haette... stattdessen haben wir die naheliegende Videothek gepluendert, uns suesses Popcorn selbst gemacht (Ja so ist das. Alles muss man hier selber machen - Karamel im Topf. Salziges Popcorn rein, umruehren. Fertig! Unglaublich lecker!) und den ganzen (!!!) Tag auf dem Sofa verbracht.

Der Regen bringt wunderschoenen, wahnsinnig beeindruckenden Regenbogen mit sich. Ich habe mindestens schon 8 gesehen. Direkt ueber dem Meer leuchtet er jedes Mal in einem kompletten Bogen in den schoensten, buntesten Farben und ich frage mich jedes Mal, ob man nicht einfach drueber laufen koennte. So wie der Kobold, der sein Goldfaesschen sucht! Vielleicht gibt es ja hier eines am Ende der Welt... ;)

"You have 5 seasons a day in P.E., don't worry!", waren die Worte eines Afrikaners, als es gestern bei 30 Grad ploetzlich anfing zu regnen und zu blitzen und zu donnern. Das heisst so viel wie: " Man hat in P.E. 5 Jahreszeiten an einem Tag.

Wieder was gelernt, hier in Afrika gibt's sogar 5 Jahreszeiten. :D

Samstag, 3. Dezember 2011

Advent, Advent, der Regen überschwemmt....

Letztes Wochenende war der erste Advent und ich haette es fast vergessen, waeren da nicht die geheimen Informationen einiger Menschen auf Facebook, die mich dezent darauf hingewiesen haben.

Oh wei, es ist wirklich schon der 1. Advent gewesen und ich verbringe die Adventszeit ohne Omis goettlichen Blaetterteigkekse. Wie soll ich das bloss ueberleben?
Weihnachtsmarkt ist ja auch, schoen, nur nicht bei mir. Theoretisch koennten wir uns ja selbst Gluehwein zusammenbrauen. Kommt sicher gut,  ein warmes Taesschen Punsch bei 30 Grad am Strand. :D Hach da hab ich mich wieder auf wunderbare Ideen gebracht…

Ich wuerd auch liebend gern wieder mit meiner kleinen Schwester Kekse backen. So wunderschoene Kreationen, wie die Zimsteine und die Bulettenplaetzchen, in die wir im letzten Jahr so viel Liebe gesteckt hatten (hier ein kleines Foto, damit ihr euch ein Bild von unserer Kunst machen koennt):

Ob es wohl cool waere, wenn ich bei Sonnenschein Weihnachtskekse backe?

Waehrend meine Familie sich am letzten Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt vergnuegt hat, haben wir ganz spontan eine miiiiiiese Poolparty geschmissen. Ab 14 Uhr.
Der Sonntag war verregnet und dementsprechend war auch nichts los.

Freitag hatte ich frei. Ich war morgens in der Sprachschule, um einen Einstufungstest für das Cambridge Certificate zu machen. Hach, da sagte mir die nette Besitzerin der Sprachschule, nachdem sie den Test korriegiert hatte, ich brauch keine lange Vorbereitung :D Ich bin soooooo gut in Englisch, dass mir 2 Samstagsstunden reichen würden. Wunderbaaaaaar....dabei rede ich hier mehr Englisch als Deutsch und finde persönlich, dass mein Englisch im letzten Jahr nach 4 Wochen Kanada Urlaub wesentlich besser war (da hab ich nämlich NUR Englisch gequasselt). Whatever. Ran ans Certificate. Im Januar gehts los.

Nachdem ich dann mit meiner Freundin Melanie zuerst in der Greenacres Mall shoppen war, sind wir spontan nochmal die Läden im Central auschecken gegangen. Mel ist halb Thai und wird deswegen immer für eine "Coloured" gehalten. Ich bin natürlich mit meiner strahlend weißen Bräune sofort aufgefallen, habe mich jedoch nicht ganz so unwohl gefühlt, wegen Mel. "Bleeeeib ganz dicht bei mir, dann denken die, ich bin deine weiße Freundin und dann tun die uns nichts...."
Ich wurde wirklich von allen Seiten angestarrt. Angst hatte ich jetzt keine (immerhin bin ich ja schonmal mit Mama und Papa vor einigen Jahren über einen Markt in Mombasa gelaufen, da waren wir auch die einzigen Weißen), doch unwohl fühlte ich mich am Ende schon ein wenig....

Ich bin derzeit übrigends dabei, fleissig Weihnachtspostkarten zu versenden. 32 Karten an der Zahl! Jaaajaaa, zwei und dreißig Postkarten hab ich bekritzelt. Fuer alle Faelle hab ich auch schonmal liebe Ostergruesse mit draufgeschrieben. Man weiss ja nie, welche Umwege die Post hier so macht…
Also, schaut fleissig in eure Briefkaesten und hofft, dass irgendwann mal Post ins Haus flattert. 

Eigentlich wollten wir an diesem Wochenende nach Port Alfred auf eine Kanutour gehen, bei der wir dann irgendwo im Nirgendwo übernachtet hätten. Leider hatte es so viel geregnet, dass der Fluss ins Meer gelaufen ist und nun leer ist. Kein Wasser mehr da. Plan B für heute war Strand, da es jedoch mal wieder regnet, müssen wir uns noch etwas Neues einfallen lassen.

Freitag, 25. November 2011

Bei VW sitzt man ab und an mal im Dark Room - ohne Kaffee.

Die Woche neigt sich dem Ende zu, die Sonne laesst sich langsam wieder blicken und meine Motivation rennt langsam schonmal Richtung Strand und Poolparty.
Hier eine kurze Wochenzusammenfassung:
-          Bei VW gingen in dieser Woche ganze zwei Mal die Lichter aus.  Beim ersten Mal kam ich ein morgens ein dunkles Buero und wartete bis 9.30 Uhr um mit meiner Arbeit beginnen zu koennen. Beim zweiten Mal sass ich in einem wichtigen Meeting mit meinem Manager, als es ploetzlich “ziiiiiiiiiiiiiiiitt, kaell bums” machte und wir wieder um Dunkeln sassen. Das Meeting haben wir dann im Dark Room weiter gefuert
Das groesste Problem meiner Kollegen war allerdings nicht, dass sie nicht arbeiten konnten sondern vielmehr, dass die Kaffemaschine/Wasserkocher nicht funktionieren.

-          Hatte ein Gespraech mit meinem Manager und habe ein super gutes Feedback bekommen (ich hab mich riesig gefreut, deswegen muss ich damit 'mal kurz rumprahlen ;D. Entschuldigung.)

-          Ich habe am Montag 2 neue Paeckchen Kirsch Tee mit zur Arbeit gebracht. Diese sind nun leer. Meine Kollegen sind nach dem Zeug hinterher wie nichts und geiern mir immer schon auf meine Schublade…

-          Ich habe einen ganzen Schwarm Delfine frueh morgens vor der Arbeit gesehen :D Unglaublich toll gewesen.

-          Im Surfen mache ich NULL Fortschritt. Zugegebenermassen war ich stinkend faul und schon laenger gar nicht mehr auf dem Brett.

-          Neulich nach der Arbeit wurden wir von 2 mit Tuechern wedelnden Schwarzen mitten auf der Strasse angehalten. “Sorry, sind die bekloppt?!” Nein. Sind sie nicht. Irgendwie muss man ja eine Kuh Herde ueber die Strasse bekommen. Wir standen also ganze 10 Minuten mitten auf der Schnellstrasse und beobachteten das Geschehen.

-          Gestern hatte ich kleine Angstzustaende, als ich hinter einem Bakkie (Pick-Up) hinterherfuhr, der eine unfassbar gute Methode hatte, Reifen zu transportieren. Man bewundere die Ladungssicherung: (FOTO folgt :D)  

-          Ich freue mich jeden Tag nach Feierabend, wenn der Strassenpolizist vor VW den Verkehr lenkt. Er nimmt seinen Job ausgesprochen ernst und seine Armbewegungen gleichen Michael Jackson Moves.

-          Olli, der neue Wanderer und mein Mitbewohner, hatte einen Platten, der ihm jedoch sofort an der Tankstelle vom Tankstellenboy auf “afrikanische Art” gestopft wurde. Demnach sieht nun unsere Bilanz wie folgt aus:

Jessy:  Steinschlag 1 und Steinschlag 2 in der Frontscheibe plus gerissenen (!!!) Reifen auf dem Heimweg von der Arbeit, 2 Blitzetickets
Stina: 1 Steinschlag nach den ersten 2 Wochen
David (sorry, hatte ich noch nicht vorgestellt:  der neue Wanderer Nr.2) Schramme am Aussenspiegel nach 2 Tagen
Ich: Nagel im Reifen und noch KEIN Foto, was wirklich ein Wunder ist, da man hier an jeder Ecke Blitzekisten aufgestellt hat.
-          Wir haben endlich Backpapier gefunden. Das nennt man hier Wax Paper ( wie soll man darauf kommen) und es ist irgendwie genauso duenn wie das Klopapier.

Vor 2 Wochen waren wir beim Fussballspiel Banfana Banfana gegen die Elfenbeinkueste. Hatte ich ganz vergessen zu erzaehlen. War ganz nett.
Gestern waren wir wieder im CUBATAS essen. Die Sitzbank teilten wir uns mit schnurrenden Katzen, in alle Richtungen war man von unglaublich haesslichen Bildern und Gemaelden umgeben...

Samstag, 19. November 2011

Herzlich Willkommen in New Brighton!

Die Deutschen zu Besuch bei P. und Familie in New Brighton








Eine Dame, die neben dem Museum im Township wohnt. Sie zeigte uns stolz ihr blechernes Haus, in das es stets reinregnet....





















Am Samstag waren wir bei meine Arbeitskollegin Phumza eingeladen.
Zunaechst besuchte Sie mit uns das RED LOCATION Museum, in dem wir eine Menge ueber die Zeit der Apartheid und ueber das Leben im Township erfuhren. RED LOCATION ist eines der ersten Township Viertel von Port Elizabeth.

Nach dem interessanten Museumsbesuch sind wir noch ein wenig durchs Township spaziert. Nicht ganze 20 Meter weiter kam direkt eine ganze Bande schwarzer Kinder auf uns zugerannt. Strahlend haben Sie unsere Gesichter und Haare beruehrt, sich an unsere Beine geklammert und staendig darum gebettelt, dass wir Sie auf den Arm nehmen. Vielmehr sind sie uns einfach auf den Arm gesprungen und wollten gar nicht mehr weg. Einen kleinen Jungen haette ich am liebsten auf der Stelle adoptiert. Ich glaube, ich haette ihn auch einfach mitnehmen koennen, denn wann immer ich ihn zurueck auf seine Fuesse stellen wollte, hat er die Beine ratz fatz angezogen und geschrien wie am Spiess. Die Kinder freuten sich und strahlten ueber beide Ohren! Wir strahlten genauso.
Eine aeltere Dame zeigte uns stolz ihre Blechhuette, auch SHACK genannt, in die es stets reinregnet. Neben ihrem Haus ist vor kurzem erst ein Anderes abgrebrannt.
Sie erzaehlte mir, dass sie arbeitslos sei und pro Monat nur ca. 1000 Rand (100Euro) vom Staat erhaelt. Dies bekaeme sie allerdings auch nur, weil sie schon ueber 60 Jahre alt ist.

Abschliessend fuhren wir zu Phumza nach Haus.
Wir wurden sehr gastfreundlich empfangen. Ihre Tante kochte uns ein typisch afrikanisches Gericht. Papp (Maisbrei) mit Gemuese. Wir hingegen brachten eine Philadelphia Torte, Nudelsalat und Kartoffelsalat mit. Also etwas typisch Deutsches. Wir machten dazu ein Braai. Zwischendurch begutachteten wir die Schildkroeten im Hinterhof und tanzten. Phumza und ihr Neffe Thatu zeigten uns einen Tanz, den hier jeder beherrscht, also mussten wir diesen auch unbedingt lernen :)!

Es war wirklich ein schoener Tag mit vielen neuen Eindruecken. Und vor allem habe ich selten in meinem Leben eine solch herzliche Gastfreundschaft erlebt.

Phumzas kleine Nichte Sigcobise hat bereits gefragt, wann wir das naechste Mal vorbei kommen….
Phumza und Ich

Donnerstag, 17. November 2011

"Ein Wal auf 10 Uhr!"

Da stehe ich nichtsahnend in meinem Zimmer und versuche mit aller Muehe und natuerlich hochmotiviert meine Klamotten zu buegeln, als ich pleotzlich von Stina einen Anruf bekomme: “Geh mal auf die Terasse, nen Wal auf 10 Uhr” “ Wie, jetzt echt, diesmal kein Stein?” “Neee, der springt staendig!”

Also, ich schnell das Buegeleisen in die Ecke gepfeffert, Schlappen an und raus vor die Tuer zu den Maedels gelaufen. Tatsaechlich! Da war ein Wal! Das Meer war sehr ruhig an diesem Tag – kaum Wellen- weswegen man diesen Giganten gut sehen konnte, als er mit der Flosse gewunken hat.
Ich bin dann nochmal schnell reingerannt, um meine Cam zu holen. War ja klar, dass das bloede Ding DANN keine Lust mehr hatte, zu springen. Also. Ich habe heute leider Kein Foto fuer Euch!
Irgendwie wars gar nicht mehr so aufregend, wie beim ersten Mal, trotzdem hab ich mich gefreut. WEr kann schon behaupten, dass er nen Wal vor der Haustuer hatte :D
Trotzdem. ENDLICH mal ein Wal vor der Haustuer rumgeschwommen….jetzt fehlen nur noch die Delfine.

Am Wochenende werden wir mit Phumza, meiner Kollegin, eine Townshiptour durch "New Brighton" machen und uns ein Museum ansehen.
Wettervorhersage ist Regen und 27 Grad. Ich bin gespannt...

Freitag, 11. November 2011

Distanz ist ne feine Sache, wenn es um Freundschaften geht.

Man schreibt den 11.11.11...

Was fuer ein gruseliges Datum :D

Es ist Herbst. Es regnet. Und waehrend es in Deutschland ungemuetlich wird, schleichen sich bei Vielen die ersten Winterdepressionen ein. Auch ich hatte hier zugegebenermassen in den vergangenen Tagen einen ersten kleinen Durchhaenger. Ich moechte nicht behaupten, dass ich Deutschland an sich vermisse, sondern vielmehr meine Familie, meine Freunde! Ich sterbe nicht vor Heimweh, ich leide ein bisschen an Sehnsucht.
Natuerlich lerne ich hier fast tagtaeglich neue tolle Menschen kennen (wie toll das doch ist), erfahre spannende Lebensgeschichten, man tratscht ueber Alltaegliches, unternimmt Vieles gemeinsam oder man redet einfach nur Quatsch. Und dennoch sind dies alles Personen, die nur kurze Zeit bleiben. Gespraeche bleiben aber oft oberflaechlich (natuerlich gibt es Ausnahmen, wie beispielsweise meine neue suedafrikanische Freundin Sharlene, die man einfach ins Herz schliessen muss- ich habe selten einen Menschen getroffen, der sich so sehr fuer und mit Anderen freut, hilfsbereit und aufgeschlossen ist- also, ich hab hier auch neue gute Freunde gefunden, so isses ja nich) und genau deswegen vermisse ich meine Freunde so sehr! Das 21. Jahrhundert hat ja gluecklicherweise Skype ins Leben gerufen. Mein Retter!J Und ausserdem bekomme ich schon in 5 Wochen das Beste Weihnachtsgeschenk J!

Nun gut. Was ich aber eigentlich  damit sagen will: Distanz ist schon eine feine Sache, wenn es um Freundschaften geht!
Ich bin nun genau 3 Monate und 10 Tage in Port Elizabeth und mit jedem Tag wird mir klarer, welche Menschen mir in meinem Leben wirklich wichtig sind, wen ich von Tag zu Tag mehr vermisse und vor allem, wem ich ueberhaupt wichtig bin! Die Distanz ist wie ein grosses Sieb, durch das viele durchrieseln wie feiner Sand und am Ende nur einige grosse Brocken haengen bleiben. Naemlich meine Freunde und meine Familie. Danke, dass es Euch gibt! Und Danke, dass es Skype gibt :)

Darueber hinaus gibt es viele Kleinigkeiten, die einem ploetzlich auffallen, die man in Deutschland hatte, und hier nun nicht mehr hat. Die fehlen mir nun eher indirekt. (Was hab ich mir gestern gedacht: Ich hab Hunger auf Doener ;D – Hab ich zu Haus fast nie gegessen und jetzt wo ichs nicht mehr haben kann, wuerde ich sterben dafuer... bloedes Beispiel, aber ein anderes ist mir gerad nicht eingefallen)
Dafuer gibt es hier wiederum so viele neue Dinge zu entdecken und lieben zu lernen. Von daher: Ich kann’s verkraften J

Wegen dem Meer vor meiner Haustuer zum Beispiel! Ich liebe es! Und wann immer ich einen kleinen Durchhaenger habe, muntert es mich wieder auf. Wie kann man das Meer auch nicht lieben? Man schlendert die Beachfront mit einem koestlichen KFC Eis fuer 3Rand in der Hand entlang, atmet die Meeresluft ein, die Sonne scheint einem auf die Nase und schwupps, sind alle Sorgen vergessen J So einfach geht das hier.
Gestern bin ich gegen Abend am Strand entlang joggen gegangen. Es war einfach nur herrlich. Weils so schoen war, heut mit Melanie gleich nochmal.
Am Montag Morgen vor der Arbeit habe ich zum ersten Mal aus weiter Ferne Delfine gesehen. Richtig erkennen konnte ich sie leider nicht, vielmehr habe ich einen Fleck mit unruhigem Wasser gesehen, auf dem sie an der Oberflaeche herumgetollt sind. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es welche waren, auch wenn es nun vielleicht doch keine gewesen sind ;) Der Glaube daran zaehlt.

Die Gitter vor den Fenstern und die Tatsache, dass man Abends wenn es dunkel wird nicht mehr einfach so vor die Tuer gehen sollte, aengen mich mittlerweile schon ein wenig ein, aber gleichzeitig gewoehnt man sich auch LANGSAM dran! Naja, bleibt einem ja auch nichts anderes uebrig.

Man sollte nie irgendwo allein hingehen. Das wiederum ist , an das ich mich hier nur schwer gewoehnen kann. (Gestern Abend wurde eine Wanderin ueberfallen, als sie zu 2t mit einem Freund zur Tankstelle Zigaretten holen ging- er hat ihr das Handy genommen, ansonsten ist toi toi toi nichts weiter passiert) Man muss hier wirklich aufmerksamer als in Deutschland durch die Gegend gehen, was wir auch machen! Genau genommen gehen wir so gut wie nie, wir fahren! Das Auto immer brav abgeschlossen. Es ist jetzt nicht so, dass hinter jeder Ampel, Busch, Mauer irgend ein boeser Mann mit Messer lauert, und man tierisch Angst haben muss. Man darf halt nicht naiv sein.

Naja und umso mehr liebe ich deswegen das Meer. Und Dank der unterschiedlichsten Menschen, die tagsueber an der Beachfront herumspazieren, kann ich wenigstens hier, solange es draussen hell ist, auch mal allein vor die Tuer gehen!

Ich fuehle ich mich wirklich besser, seit ich hier unten lebe (cooler waers natuerlich, meine Liebsten hier zu haben). Und ich bin gluecklich, jeden Tag!  (Liegt wohl an der Sonne und am Meer?)
Ich freue mich an kleinen Dingen. Wenn ich die kleinen farbigen Kinder mit ihrer Klettverschlussfrisur beobachten kann. Oder einfach Dank MAMA’s Spende in Ollis Gepaeck (hach du bist die Beste J ) ne Scheibe RICHTIGEN KAESE auf meinem Toast essen kann usw usw….!

Seit dem Wochenende laesst sich die Sonne hier nicht mehr lumpen. Sie brennt was das Zeug haelt (so richtig Farbe bekomm ich jedoch nicht, vielleicht sollte ich die Sonnencreme weglassen) und erreichte gestern wundervolle 38 Grad. Weihnachtsstimmung ist immer noch gleich Null. Kaum zu fassen, dass das Jahr in 2 Monaten vorbei ist. Irgendwie geht das ein wenig an mir vorbei.

Mittlerweile habe ich auch meinen Passverlust gut verkraftet. Mal ehrlich, ein Pass ist ein Pass, und nicht mein Leben! Es haette mir schlimmeres passieren koennen (Angelo, ein Freund vom Tauchen wurde vor ein paar Jahren ganz ploetzlich –einfach so- mit einem Messer ueberfallen und erlitt mehrere Stiche in der Schulter.) Hier, in einem der suedlichsten Laender dieser Welt habe ich nun fuer 1 Jahr ein neues Leben begonnen. Wieso dann auch nicht ein neuer Pass, mit einem neuen, strahlenden Foto von mir (soviel man jedenfalls auf den neuen biometrischen Fotos irgendwie freundlich strahlen kann), der mich in Zukunft an meine Zeit hier unten erinnern wird.
Ich muss mich nun nur noch endlich mal aufraffen und neue Fotos machen, damit ich einen neuen Pass beantragen kann.
Wenigstens hab ich meinen Kindenr jetzt auch ne Geschichte zu erzaehlen : " Wisst ihr eigentlich, dass eure Mutter damaaaaals in Aaaaafrika ihren Pass verloren hat XD....." Uuuh. Spannende Story. Ich werd sie einfach spannend verkaufen. ;)

Wir haben Herbst. Aehm, ich wollt sagen fast Sommer im November. 35*C! Seeeehr seeehr skuril. Nun werd ich noch bis 16 Uhr arbeiten und anschliessen an den Strand. Wohin auch sonst? Wuerdet ihr nicht anders machen, wenn das Meer fast in eurem Garten liegt! ;)
(Aehmmm… das war uebrigends Montag. Da hab ich leider nicht mehr geschafft, meinen Post zu veroeffentlichen xD)

Bericht HEUTE: Es regnet. Wisst ihr, ich bin in P.E., ich LEBE in P.E ( Hoere ich da ein wenig Neid... :p Ich will ja niemandem zu nahe treten, doch P.E. ist eben nicht Salzghetto oder Braunschweig! P.E ist eben P.E.!!! ) 
3 Jahreszeiten pro Tag sind hier keine Seltenheit. Jeder Tag ist wettertechnisch eine neue Ueberraschung.

Am Wochenende werden wir zum Fussballspiel von Banfana Banfana ins Nelson Mandela Stadion gehen und ich werde gemeinsam mit Melanie auf 11 kleine Townshipkinderchen aufpassen. Ich bin gespannt.

Ich wuensche euch nun ein frostiges Herbstwochenende J

Peace XD!
A

Sonntag, 6. November 2011

Ein Tag im Valley of Desolation...

Graaf Reinet
Nach einem gelassenen sonnigen Sonntag mit Gitarre und Freunden am Strand starte ich heute wieder putzmunter in die Woche (Das Wochenende war definitive zu kurz)!

Samstag sind wir in Rekordgeschwindigkeit nach Graaf Reinet gefahren. Der eigentliche Grund fuer unsere Reise war das Valley of Desolation. Hat mich mit den riesigen Felsformationen ein wenig an den Grand Canyon erinnert (den ich bisher leider nur aus Reportagen kenne). Wir sind ein wenig umhergewandert, haben die Aussicht genossen und am nachmittag noch Halt im Tierpark gemacht. Waehrend wir staubaufwirbeln ueber die Schotterpisten gekrochen sind,  rannte eine Bueffelherde an uns vorbei. Gigantisch! Auf unserem Rueckweg entdeckten wir noch Madame Schildkroete am Strassenrand. Wir Touristen mussten natuerlich direkt aussteigen “Uiiiiii” “Oooooooh” “AAAAAHHH WIE NIEDLICH”….. Wir haben der armen Schildi wohl so viel Angst gemacht, dass sie geradewegs auf unser Auto zugesteuert ist und dann natuerlich stecken blieb. Dank unserer starken Maenner, die mal eben das Auto angehoben haben, konnten wir Retter in der Not spielen und das arme Ding befreien.
Nun gut.  Ich denke die Bilder sagen diesmal mehr als tausend lange Worte.

Valley of Desolation