Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Dienstag, 24. Januar 2012

And now I'm freeeee, I'm freee fallin', free fallin...

Wir schreiben das Jahr 2012, ich bin in Suedafrika. Und ich will was erleben. Deswegen hatte mir im letzten Jahr schon vorgenommen, ich werde aus dem Flugzeug springen. Hatte sich irgendwie nicht ergeben. Nun war meine Familie da. Jessi ist schon ausm Flugzeug gesprungen, Stina macht es noch auf ihrer naechsten Tour mit Schwester und die anderen wollen nicht. Also blieb nur ich ganz allein.
Die Familie war noch hier, also nutzte ich diese Gelegenheit fuer eine genial Idee.
“Papa, ich buche mir fuer naechste Woche Skydive!” “Ja, mach das, wir fahren mit dir hin!”
Oma: “Och nee Jilli das willst du nicht machen? Mach das nicht nur, weil die anderen das gemacht haben.” “Nein, ich will das machen!”
Ich fand irgendwie, es waere ganz schoen so zum Jahresbeginn. Also okay.Laptop an, Buchung geschickt. Laptop zu. Fertig. Hui, da hatte ich es wirklich gebucht!
Der Tag rueckte naeher, Oma sagte mir jeden Tag “Nein, du WILLST DAS NICHT MACHEN” , aber DOCH, ich wollte.
Manchmal ist es das Vernuenftigste, einfach ein wenig verrueckt zu sein.
 Und so verrueckt fand ich das jetzt auch nicht, mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug zu springen. Is ja nicht so, dass ich der erste Mensch auf Erden bin, der sowas tut. Immerhin machen das Bundeswehrmenschen und andere abenteuerlustige Kandidaten auch tagtaeglich.
Am Morgen klingelte ich kurz bei den Plettenberg  Skydivern durch, um den Termin bestaetigt zu bekommen. Und ungluecklicherweise musste es aufgrund schlechter Wetterbedingungen abgesagt werden. Da hatte ich mich innerlich mit Kopf und Seele schon auf diesen Flug vorbereitet und dann sowas. Also wurde es verschoben auf Donnerstag den 12.01.2012.
Donnerstag fing prima an. Ich habe mich morgens um 8 zum Fruehstueck, natuerlich in sexy Schlafsachen auf den Weg zu meinen Eltern nebenan gemacht und aus Versehen ausgesperrt. Ach du scheisse. Soll ich jetzt in Schlafanzug ausm Flugzeug springen :D
Nun waren Opi’s, Papas und meine Ganovenseiten gefragt. Das Gitter vor meiner Tuer war noch offen. Gut.  Schlitzohren wie wir sind hatten wir nach kurzem Ueberlegen mit einem kleinen Handgriff  das Guckfenster in der Mitte der Tuer geoeffnet und naiv wie ich war, hatte ich (dass das in Reichweite des Fensters ist hatte ich daran hatte ich nie bedacht) den Schluessel Gott sei Dank ans Schluesselbrett gehaengt. Nun holte Opa sein Einbrecherequipment. Eine Angel. Ratz fatz hatten wir den Schluessel vom Schluesselbord geangelt und ich konnte mich fuer meinen grossen Tag fertig machen. Seit diesem Tag schlaeft mein Schluessel bei mir.
Auf der Hinfahrt zum Skydive summte eine Stimme in mir ununterbrochen John Mayers “Freeeeeee Fallin”. Ich war aufgeregt, aber vor Freude.
Angekommen gab e seine klitzekleine Einweisung von Piet, dem Mann meines Vertrauens an diesem Tag, und der mich davor bewahren soll, nicht tausend Tode zu sterben und heile wieder auf meinen Fuessen zu landen.
Und ganz ploetzlich fand ich mich mit nem anderen Kerl aus Irland in einem Mini Flugzeug wieder. Den Flug, so eingequetscht an meinen Tandem Partner festgehakt in dieser kleinen Maschine, fand ich irgendwie angsteinfloessender, als den Gedanken, dass ich bald aus dem Flugzeug rauspurzel. Ab 1500m Hoehe wurde es nur noch hoeher, was ich jedoch gar nicht mehr wahrgenommen hab. Kurz bekam ich noch einmal eine Einweisung ins Ohr gefluestert und die Ansage ”Bitte in die Kamera laecheln bevor wir rausfallen.” Und waehrend ich noch so schoen am denken war, im Hintergrund immer noch John Mayer traellerte und ich mich fragte, was ich hier eigentlich mache, ging neben mir die Tuer auf und der Ire war weg. Hilfe. Weglaufen konnte ich ja nicht mehr und auf einmal ging alles ratz fatz. So schnell kam mein Geist nicht mit. Ich weiss nur noch, dass der Pilot zu mir laechelnd und zuwinkend sagte “Have a good flight Jill J”. Und dann fand ich mich ganz nach dem Motto Augen zu und durch,  kreischend aus dem Flugzeug fallend wieder. Ich dachte mir dann” Moment mal, irgendwas ist hier komisch. Was kreische ich und kneife meine Augen zu?” Also. Augen auf, statt Augen zu. Ich hatte das Gefuehl ich wuerde in der Luft stehen, der Boden wuerde nicht naeher kommen, und es war einfach nur unbeschreiblich toll. Richtig GEIL!
Der Fallschirm ging auf und ich dachte mir nur: wie, das wars schon….das waren doch gerad einmal  5 Sekunden???! Insgesamt hatte ich 35 Sekunden freien Fall und 198km/h drauf.
Wir sind dann direkt durch Wolken geschwebt waehrend neben uns ein Voeglein geeflogen ist.
Meine Landung war etwas unprofessionell direkt auf meinem Hintern. Aber. Ich habs ueberlebt und ich wollte es direkt nochmal machen. Vor Freude musste ich direkt erstmal Huepfen und in die Haende klatschen :D
Als Andenken habe ich nun eine Lachnummer auf Video, bei dem ich natuerlich nicht getan habe, was ich sollte. Kein letzter Gruss in die Kamera, kein letzter Blick.
Jedenfalls. I was freeeeeee freeeee fallin und es war soooohohooooooooo unbeschreiblich toll…..





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