Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Freitag, 27. April 2012

'Falls einer vor euch umfällt-einfach liegen lassen!'

Am 22. April fand der IRONMAN 2012 direkt vor meiner Haustür statt.
Sowas cooles kommt nicht alle Tage vor, deswegen habe ich es mir mit ein paar Freunden nicht entgehen lassen, dort als freiwillige Helferin witzuwirken. Unsere Arbeit begann um 14 Uhr an der Finish Line. Bei unserer Einweisung erzählte man uns unter anderem, dass der Ein oder Andere unfallen wird, wir uns aber keine Sorgen machen müssten...das würde öfters vorkommen....
Morgens um 7 fiel der Kanonenschuss und es regnete. Das ganze Spektakel drohte wortwörtlich ins Wasser zu fallen.
Trotzdem stürmten ca. 1800 Athleten ins Wasser, um 3,8km im Ozean zu schwimmen. Leider war die Strömung so stark, dass die ersten bereits nach den ersten Metern wieder aus dem Wasser gezogen wurden. Die anderen kämpften mutig weiter. Als die ersten nach 52 Minuten aufs Rad wechselten, ging ich nach Hause. Etwas später setzte ich mich an den Straßenrand und beobachtete, wie die Athleten tapfer gegen die zwischenzeitlich ca 70 km/h Gegenwind ankämpften.... Immer wieder blieb mir der Mund offen stehen und ich fragte mich, ob die Leute, die sowas machen, völlig geistesgestört sind.... wenn ihr wisst wie ich meine.... Die Bedingungen waren so hart wie noch nie, die Strecke auch einfach völlig utopisch und trotzdem gabs ne ganze Menge Persönchen, die sich einfach mal daran versuchten. WAHNSINN. Ich ziehe den Hut vor diesen Leuten.... Im Laufe des Tages gaben immer mehr Leute auf...andere wiederum gaben nicht auf.
Um 14 Uhr an der FINISH Line fingen wir damit an, die Medaillen auszupacken und warteten dann auf den Sieger....
Das Wetter wurde immer schlechter....die ersten Athleten kamen kleckerweise ins Ziel gepurzelt. Was mich völlig überrascht hat, war, dass kaum einer sichtbar außer Atem war geschweige denn weiche Knie oder zittrige Beine hatte. Die meisten gingen locker flockig an uns vorbei....
Je später die Zeit wurde, umso kaputter auch die Leute. Dies traf nur vereinzelt zu... manche waren komplett weggetreten, neben der Spur. Ein Mann ist einfach übers Ziel hinaus an uns vorbei gelaufen. Ein paar sind ohnmächtig geworfen, nachde sie die Ziellinie erreicht hatten....
Ich war fasziniert von den Leistungen! Auf einmal zogen WOlken auf und es fing an zu regnen. Wir bekamen Regenponchos und Wärmefolien, die wir auf die Athleten legen mussten. Auch hatten wir die Aufgabe, uns mit den Leuten zu unterhalten, um heruaszufinden, ob es ihnen gut ging. Einmal hatte ich einen Deutschen, der sich super gefreut hatm dass er nun eine 'persönliche deutsche Assistentin' hatte. Eine andere Frau fluchte: 'Oh Shit, this was the wooooorst thing I´ve ever done. I promise, a child birth was much easier'. Ja, das glaubte ich ihr liebend gern.... Es war das erste Mal, dass sie am Ironman teilgenommen hatte. Toll war auch, dass viele Papas ihre kleinen Kinder auf den Arm gedrückt bekommen haben, als sie im Ziel ankamen. 
Die Emotionen, die in der Luft lagen, waren an diesem Tag schwer in Worte zu fassen. Die Einen freuten sich mit einem Luftsprung, die anderen fluchten, manche weinten, wiederum andere schrien vor Freude! Wiederum andere waren komplett verwirrt....
Um 21 Uhr packten wir unsere Sachen zusammen und gingen nach Hause.Uns kamen viele zu Fuß entgegen. Manche gaben auf, andere schleppten sich mit letzten Kräften voran. Der Ironman war um 24 Uhr vorbei!

Durch den Regen und den Sturm war ich direkt wieder krank! ;)


Ich würde jder Zeit wieder als Helfer dort teilnehmen. Es hat riesigen Spaß gemacht und die Stimmung liessen wir uns trotz Regenwetter nicht versauen.














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