Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Freitag, 28. Oktober 2011

Eine pfefferminzige Info zum Wochenende!

Ich habe ein Stueckchen meines Herzens an Suedafrika verloren, seit dem ersten Tag, an dem ich hier bin. Ich liebe das Meer, die Sonne, die sagenhafte Natur, die unglaublich freundlichen Menschen, die obwohl sie zum grossten Teil wenig haben, jede Menge Freude und Zufriedenheit ausstrahlen...und und und…

Aber wenn es eins gibt, was ich hier wirklich F-U-R-C-H-T-B-A-R finde, ist es der Wind!

Es gibt Tage, da steht man Morgens auf und freut sich ueber eine leichte Brise, die einem um die Ohren weht. Und promt, von einer Sekunde auf die andere, wird der liebe Gott im Himmel rasend und dreht  heftig den Foen auf.
Ich will jetzt mal ein wenig uebertreiben: Windstaerke 12!
Manchmal hab ich Schwierigkeiten, vorwaerts zu gehen und moechte einfach nur ausrasten und den Wind anschreien, er soll doch BITTE endlich mal halblang machen. Frisuren stylen braucht man hier nicht! Es ist schier sinnlos - irgendwie aber auch praktisch. Ab gefuehlter Windstaerke 7 nervt’s. Und Dank des stuermischen Lueftchens bin ich auch grundsaetzlich erkaeltet. Daran werd ich mich nun wohl gewoehnen muessen. Ich moechte mich aber nicht zu viel beschweren, immerhin hab ich es hier momentan mollig warm und in Deutschland froestelt es langsam vor sich hin. Ich lebe an einem wohl der schoensten Orte der Wel. Da nehm ich den Wind auch mal nicht ganz so schweren Herzens in Kauf.

Eine weitere Eigenart, die Suedafrika mit sich bringt, ist ein kleines gruenes Pflaenzchen namens Pfefferminz.

Ich bin Mutters Tochter und ich esse Alles, probiere Alles und ich mag auch so gut wie Alles. Suedafrika hat mich eines Anderen belehrt. In diesem Land sind alle der Pfefferminze verfallen. Ich persoenlich trinke gern Pfefferminztee, mag Pfefferminzkaugummis und das wars dann aber auch schon.  
Ungelogen, egal in welches Café man sich fuer einen leckeren MILO (Kakao) setzt, es gibt IMMER etwas mit Pfefferminz. Selbst die Deko in der Shisha Bar “Ssshugars!” ist pfefferminzlich angehaucht. Die Waende erstrahlen in pastellfarbenen Mint gruen. Dazu kann man einen Springbock (Amarula mit Pfeffi. Dank Steffen leide ich noch immer an den Nachfolgen meiner Abschlussfete, auf der ich diese Odol Mundspuelung Imitation in mich hineinkippen musste! Also. Danke!) oder einen leckeren Pfefferminz-Irgendwas Cocktail schluerfen (Ich rede hier nicht von Mojito, der ist ausnahmsweise lecker!).
Hat man seine Rechnung beglichen, bekommt man Pfefferminz-Schoko, Pfefferminz-Himbeer, Pfefferminz-Alles Bollos als Heimwegproviant dazu.

PFUUUUUUI! PFUI! PFUI!

Kauft man sich eine  Milk Tart (so puddingaehnliches Kuchendings) kann es passieren, dass mal eben mit Pfefferminz verfeinert wurde. Pfefferminzkekse, Pudding, Kuchen - da lecken sich in Afrika alle die Finger nach ab.

PFUUUUUUI! PFUI! PFUI!

Ich frage mich ernsthaft. Was ist da schief gelaufen bei den Geschmacksnerven der Einwohner hier?
Es gibt im Supermarkt eine kulinarische Koestlichkeit: Erbsen mit Pfefferminz? EEEEERBSEN mit Pfefferminz. MHHMMMM lecker!?! Aehmmm…. Entschuldigung? Nichtmal Schwangere schaufeln sowas in sich hinein. Da faengt ja das Baby im Bauch an sich im Kreis zu drehen. Das ist definitiv etwas, das man nicht gekostet haben muss. Leidet man an Geschmacksverirrung kann man dazu dann ganz lecker noch Huhn mit Pfefferminzsosse essen und zum Nachtisch eine Pfefferminzschokolade.

PFUI!

Ich gehe der Pfefferminz so gut es geht aus dem Weg. Hilft nix, er verfolgt mich.
Am Mittwoch nach der Arbeit sind wir zum Friseur BLISS gegangen, bei dem man in dem “Whistle” Raum die Haare gewaschen bekommt, worauf eine ziemlich herrliche Kopfmassage folgt. Was hab ich mich darauf gefreut! Meine Freude war schlagartig vorbei, als ich den Raum betreten habe. Es lag ein wohltuender, bei mir brechreizanregender Pfefferminzbonbonduft in der Luft. Uaaaaaaaah! Waehrend mir der Kopf massiert wurde, war ich dabei mich aufs Luft anhalten zu konzentrieren… Gott sei Dank ueberlebt!
Im Grossen und Ganzen war der Friseurbesuch dann aber 1 A!

Habe ich uebrigends schon erwaehnt, dass es hier eine Pflanze gibt, die riecht, als wuerde man von 10 Marihuana Feldern umzingelt sein. Immer wenn es regnet, muss sie sich denken, hach was waere ich gern so suess duftend wie eine Hanfpflanze. Dann ist die ganze Luft von diesem extremen Duft erfuellt.
Anfangs dachte ich dummer Tourist wirklich, hier waeren irgendwo Felder von dem Zauberkraut in Massen versteckt angebaut. Haett ja sein koenn, dass man hier sowas als Einnahmequelle hat ;D Whatever.

By the way, feallt mir da auf, dass sich mein Deutsch und mein Englisch mittlerweile zu Denglisch wandelt. Wir reden einfach zu viel Deutsch, was ich ueberhaupt nicht gut finde. Ich denke nach 3 Monaten immer noch auf deutsch und fange nun an, alls durcheinander zu wuerfeln.
Ich leide plötzlich gaaanz schleichend unter Muttersprachenamnesie und sage Saetze wie :

“Wechsel mal auf die andere Lane!”
“But koennen wir heut Abend nicht Braaien, ich hab noch Chicken im Fridge!”

Wie oft hat man sich selber ueber diese moechtegern Englisch Menschen zu Haus lustig gemacht, und jetzt fang ich ganz unbewusst auch schon an, so zu reden. Verdammt! Das muss aufhoeren. Ich versuche mittlerweile sowieso mehr mit Afrikanern zu unternehmen. Nicht nur der Sprache wegen, sondern auch, um meinen Horizont zu erweitern. Immerhin will ich auch etwas von der Kultur mitbekommen…und wie geht das besser, als mit den Einheimischen! Ich moechte nicht in 1 Jahr nach Hause kommen und nichts ueber die Menschen hier erfahren haben.

Heute verlaesst mich Simon L I’m gonna miss u baaaaadly mein kleiner Chaot. Aber denk dran, man sieht sich immer 2 Mal im Leben und alle guten Dinge sind 3, my friend!

Am Montag bekomm ich neue Gesellschaft von Oliver! 3 Tage allein wohnen, das wird ein Spass.

Also, here we go ins Wochenende!

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