Wenn der Elefant dein neuer Nachbar ist!

Mittwoch, 21. September 2011

Away with the Fairies in Hogsback - Wo die Elfen zu Hause sind!

Samstag den 17.09.2011 hiess es fuer 16 Leute (darunter ganze 2 Suedafrikanische Freunde J)um 6 Uhr morgens: Hit the Road to Hogsback!
Ich bin sooo happy, dass ich nun endlich ein Radio habe (die Service Garage hat mir sogar noch mein Auto geputzt)….also stand unserer 3.5 stuendigen Fahrt nichts mehr entgegen. Der eigentliche Plan war, bis Hogsback Kolonne zu fahren, was leider nicht gelungen war. Konrad, Suedafrikaner, ist als Erster davon gefahren und hatte so gute Landeskenntnisse, dass er als Letzter ankam. Wir kamen mit meinem Polo (seit dem Trip heist er Bumper) natuerlich als Erste ans Ziel. Die Weiten, durch die man hier faehrt sind einfach unglaublich. Die Strassen gehen hauptsaechlich nur geradeaus und die Landschaft wechselt von jetzt auf gleich von Flachland auf Huegellandschaft mit Strassen durch die Serpentinen am Abhang entlang, von Steppe auf Wald.  Hogsback, was eigentlich Schweineruecken bedeutet, lag auf einem Berg am Wald. Einige Kurven und Schlagloecher spaeter waren wir am Ziel angekommen. Direkt standen am Strassenrand Afrikaner, die Wildschwein-Tonfiguren fuer 2 Rand verkaufen wollen.


Das Backpackers “Away with the Fairies” lag direkt im Wald mit fantastischer elfenhafter Aussicht. Wir waren im Maerchenland angekommen. Komplett Hogsback war spezialisiert auf Elfen- und Feen-Kram. Ziemlich kitschig.
Unsere Unterkunft war gemuetlich, bis auf die Betten. Besonders erwaehnenswert ist die Badewanne am Abgrund, in der man bei Sonnenuntergang ein romantisches Bad haette nehmen koennen.


Nachdem alle 3 weiteren Autos auch endlich eingetroffen waren, haben wir unsere “Wanderung” in Angriff genommen. Zuerst waren wir noch recht gut zu Fuss unterwegs, obwohl der Weg eine einzige Ansammlung von Stolperfallen darstellte. Schaute man sich die Natur an, wusste man, wieso Hogsback so elfenverrueckt ist. Ich hatte das Gefuehl ich bin in einem verzauberten Maerchenwald :D Die Baeume hatten komische Pickel, es gab Lianen und Lichtungen und riesige Baeume und Felsen… und man hoffte jede Sekunde, dass vielleicht wirklich mal eine kleine Fee um die Ecke kommt. Irgendwelche merkwuerdigen Fabelwesen muessen im Wald gewohnt haben, den an jeder Ecke lagen riesige Haufen. Wir wussten echt nicht, welches Tier in der Lage ist, solche Haufen zu machen. :D
Den Weg zum 1. Wasserfall mussten wir abbrechen, da der Weg nicht mehr erkennbar war. Also sind wir weiter zum naechsten Wasserfall marschiert
Der nette Wanderweg wurde irgendwann zu einem Kletterweg ueber Stock und Stein an Lianen vorbei, den wir mit unserem wandertauglichen Schuhwerk ( Joggingschuhe :D, Stinas Turnschuhe haben leider nicht ueberlebt) mal eben hochgekrochen sind. Zwischenzeitlich waren wir so sehr damit beschaeftigt, auf unsere Fuesse zu schauen, um nicht den naechsten Abhang runterzupurzeln, dass uns die schone Umgebung fast gar nicht mehr aufgefallen ist.  Ich glaube, wir waren etwas abseits der eigentlichen Route. Voellig ausser Atem und mit schmerzenden Beinen sind wir dann schlussendlich am 2. Wasserfall angekommen. Der Ausblick war es wert! Auch der 3. Wasserfall “Madonna Falls” war wunderschoen. Auf dem Weg dorthin haben wir uns ueber Bruecken gekaempft und halbwegs an Lianen langgehangelt, um nicht abzustuerzen.  Nach 3 Stunden Wanderschaft durch den “Dschungel von Hogsback” waren wir endlich wieder am Backpackers angekommen, wo wir gemeinsam zum Abendessen ein Braai hatten.











Neben unserer Unterkunft stand ein Baumhaus, auf das ich geklettert bin, wobei ich Angst hatte, das Ding wuerde nicht mehr lange halten. Alle Bretter und Stufen waren lediglich irgendwie festgenagelt. Als nach uns die Anderen auch nochmal auf das Baumhaus geklettert sind, ist unter einem Maedchen die Stufe weggebrochen und die Jungs konnten Sie geradnoch so vorm Absturz bewahren. Lag ich gar nicht so schlecht mit meiner Vermutung!
Als es schlagartig dunkel war, kamen die Sterne zum Vorschein! Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind, denn ich konnte zum ersten Mal in mit meinen 23 Jahren die Milchstrasse am Himmel sehen.  Es war einfach nur totaaaal cool. Man wird fast suechtig danach, in den Himmel zu schauen und versinkt in dem klaren Sternenhimmel.
Natuerlich haben wir noch gefeiert – diesmal eine Party im Traumland - um 10 Uhr im 8 Bett Dorm, da wir alle ziemlich K.O. von unserer Wandertour waren.
Sonntag frueh habe ich in der Badewanne am Abgrund einen Skorpion entdeckt. Ich wollte ihn retten, durfte aber nicht, da er ja stechen koennte. Jetzt ist das arme Ding wohl elendig verreckt in der Badewanne. 






Nachdem wir richtig lecker und guenstig gefruehstueckt hatten, haben wir uns auf den Weg zu einer Pferderanch gemacht. Mindestens 35 Minuten sollte man laut Wegbeschreibung des Backpackers einplanen. Das muss afrikanische Berechnung gewesen sein, denn die Strecke fuerte uns ueber Strassen, die nur mit 4by4’s befahrbar sind (4by4 sind Gelaendewagen).  Wir wollten ja ne Reittour machen, also haben wir uns mit meinem kleinen suessen Polo die Strecke entlanggekaempft. Manchmal slalom um Schlagloecher, so tief wie Kometenkrater, herum, dann wieder 500mal aufgesetzt. , Seit dieser Strecke heisst der Polo “Bumper”. Ich vermute, dass die Autos hier mit anderer Daempfung etc. gebaut werden. Mein Polo in Deutschland haette diesen steinigen Weg sicherlich nicht ueberlebt. Ein Lob auf die VW Qualitaet.  Hin und wieder hatte man Angst, dass man nie ankommen wuerde. Weit und breit kein Strassenschild, weit und breit kein Haus…wie im Horrorfilm :D
Irgendwann kam dann eine kleine Abzweigung ins Nichts, und dort war sie dann nach ca 60 Minuten Fahrzeit:  die Pferderanch. Simon hatte mittlerweile einen platen Reifen, Bumper war noch immer heile, aber extreme zugestaubt!
Die Reittour an sich war klasse. 2 Stunden durch eine nahezu unberuehrte Landschaft reiten war wirklich ein Erlebnis. Die Pferde haben nicht immer gemacht, was wir wollten, aber umso mehr Spass hat die Tour gemacht.

Gegen Nachmittag haben wir uns auf den Rueckweg nach P.E. gemacht. Schoen wieder den Holperweg durchs Nichts entlang, mindestens 5 mal aufgesetzt, Auto schnell gelobt und dann weitergefahren. In Hogsback hatten wir noch etwas mehr als nen halben Tank. Grundsaetzlich fahr ich zum dauerhaften Aerger von Mama und Papa nach dem Motto “Wenn das Auto Null anzeigt, kann man noch locker 30km fahren!” Ich bin nicht allein mit dieser Theorie, denn meine Mitfahrer waren der selben Meinung. Also haben wir natuerlich nicht getankt. Wir wussten aber auch nicht, dass die naechsten 200km keine Tankstelle, geschweige denn ueberhaupt ein Haus in Sicht war. Die Tanknadel fiel allmaehlich, die Sonne ging unter, wir fuhren gemuetlich weiter. Bis zum letzten roten Strich genau genommen. Und da hatten wir dann noch gute 40km zu fahren. Was macht man, um Sprit zu sparen…na klar, Klima aus :D! Also Klima aus und gemuetlich weitergefahren. Wir hatten ja noch 1 Strich. Wir wussten, dass vor ADDO eine Tankstelle kommen wird und laut unserer groben Berechnungen sollten wir es bis dort hin schaffen. Und da Ferdi, der mein Auto zurueck gefahren hat, genauso geuebt im “Fahren auf Null” ist, kamen wir kurz vor Tankende an einer Tankstelle an. GOTT SEI DANK! Ja…bloed nur, dass wir zu frueh gejubelt haben. Die Tankstelle war “under construction”! Blieb uns also nichts uebrig als mit dem immer noch 1 Strich Rot gemuetlich weiter zu fahren. Bis zur naechsten Tankstelle vor P.E.! Also sind wir mit dem letzten Liter Benzin zur Tankstelle gefahren.
Auch diesmal hat sich gezeigt, ich fahre mit meiner Taktik ganz gut. Ich weiss, dass ich meinen Eltern die groesste Schadenfreude gemacht haette, waeren wir doch im Dunkeln mitten im Nichts stehen geblieben. “ Fahr doch mal Tanken, ich bekomm jedes Mal Schweissausbrueche wenn ich dein Auto ausleihe. Irgendwann bleibst du nochmal stehen!” Doch, wie ich ja immer gesagt hab, das passt schon! Ich bin geuebt darin, und wer tankt schon, wenn das Benzin teuer ist.
Insgesamt war unser Wochenende eher ein Workout Wochenende mit einer ganzen Menge Spass!

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